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Phil Collins: Erste Infos vom Tourauftakt in Liverpool
Und er hat tatsächlich Wort gehalten: er ist noch nicht tot und einem ersten endgültigen Auf Wiedersehen kann man natürlich auch ein weiteres folgen lassen. So hat Phil Collins am gestrigen Abend (Freitag, 2. Juni 2017) in der mit ca. 10.000 Zuschauern ausverkauften Liverpooler Echo Arena seine Comeback-Tour eröffnet.
Es war sein allererstes Solokonzert in Liverpool und das erste seit Mai 1980 in der Hauptstadt der Beatles, als er mit Genesis auf der Duke-Tour im Empire Theatre an zwei Abenden spielte. Erwähnenswert ist ebenfalls, dass Phil zum ersten Mal seit der No Jacket Required-Tour 1985 und zum zweiten Mal überhaupt eine Tour in seinem Mutterland England (damals in Nottingham) begonnen hat. Sein letztes vollständiges Tourkonzert hat Phil Collins am 1. Juli 2010 beim Montreux Jazz Festival im Rahmen der Going Back-Shows gegeben.
Es hat also alles etwas gedauert. Darüber hatten wir auch vor wenigen Tagen im Vorfeld des Tourauftakts bereits berichtet.
Hier ist die Setlist der gestrigen Show:
Against All Odds
Another Day In Paradise
One More Night
Wake Up Call
Follow You Follow Me
Can’t Turn Back The Years
I Missed Again
Hang In Long Enough
Separate Lives
Only You Know And I Know
— Pause —
I Don‚t Care Anymore
Something Happened On The Way To Heaven
You Know What I Mean
In The Air Tonight
You Can‚t Hurry Love
Dance Into The Light
Invisible Touch
Easy Lover
Sussudio
— Zugaben —
Hyme à L‚Amour / If You Love Me (Really Love Me)
Take Me Home
Dazu gibt es natürlich einiges zu konstatieren. Vorweg gibt es die Info, dass wie schon auf einigen seiner vergangenen Tourneen als letzter Song, bevor die Band auf die Bühne kommt, Souarebavon Salif Keita vom Band läuft.
Dass Phil Collins das Konzert dann mit dem Song beginnt, den er schon 1985 bei Live Aid als Eröffnung seines kurzen Auftritts wählte und sich dabei prompt vor Millionenpublikum unüberhörbar verspielte, mag man mutig oder selbstironisch nennen. Das Eröffnungstrio besteht auf jeden Fall aus Klassikern der ruhigen Kategorie.
Dann folgt ein Song, den Phil bislang nur ein einziges Mal bei einem Fernsehauftritt live spielte und der heute seine Tourpremiere feierte: Wake Up Call, der Eröffnungssong seines letzten reinen Soloalbums Testify. Dieser Song ist die erste Überraschung des Abends. Es folgt aber direkt die zweite: der erste von insgesamt zwei Genesis-Songs im Set, wobei Follow You Follow Mevon Phil bislang noch nie auf einem Solokonzert dargeboten wurde.
Can‚t Turn Back The Years wurde erstmalig seit der Dance Into The Light-Tour 1997, also seit fast 20 Jahren wieder live gespielt.
Only You Know And I Know, mit dem wohl auch nicht viele gerechnet hatten, feierte sein Comeback nach 22 Jahren der Live-Abwesenheit. Das Lied war zuletzt auf der Both Sides Tour 1994 und 1995 im Programm. Einen Rückkehrer der gleichen Art stellt I Don’t Care Anymoredar, das genauso lange nicht mehr live dabei war. Vor diesem Song spielte Nicholas ein kleines Drum Solo.
Überraschend ist auch die Wiederentdeckung von You Know What I Mean, das letztmals regelmäßig auf Phils erster Solotour 1982 und 1983 und danach 1985 auf der No Jacket Required-Tour sowie 1997 nur selten und danach bis gestern gar nicht mehr den Weg auf die Setlist fand.
Nach einer Auswahl bekannter Uptempo-Stücke endete der zweite Konzertteil wie üblich mit Sussudio, wobei erstaunlicherweise Live-Dauerbrenner wie Don‚t Lose My Number, Two Hearts oder Wear My Hat fehlten.
Als erste Zugabe hatte Phil eine echte Überraschung parat. Es gab wie früher einen Coversong, aber er packte dabei ein Stück aus, das er noch nie gesungen hat: Edith Piafs Hyme à L’Amour / If You Love Me (Really Love Me). Danach beendete er sein Tourcomeback mit dem obligatorischen Take Me Home.
Zu der vor wenigen Wochen durchgesickerten Proben-Setlist gab es nur zwei Abweichungen: Turn It On Again (als dann dritter Genesis-Song) wurde zwischen Easy Lover und Sussudioweggelassen und besagter Piaf-Song ersetzte als Zugabe das damals geprobte Going Back. Möglich also, dass diese – oder noch andere Songs – bei weiteren Shows auftauchen.
Die Tourbühne macht einen vergleichsweise einfachen aber gleichermaßen intimen Eindruck. Während des gesamten Konzerts saß Phil auf einem Hocker und spielte entgegen der Hoffnung vieler Fans nicht einmal das berühmte Drum Fill von In The Air Tonight am Schlagzeug. Die Show war wie erwartet zweigeteilt und wurde von einer Pause unterbrochen.
Weiter geht es am Sonntagabend in London mit dem ersten von fünf Konzerten in der Royal Albert Hall.
weiterführende Links
"Not Dead Yet" - Diskussionen zum Liverppol-Konzert
"Not Dead Yet Live"-Forumdiskussionen
Tourdatenseite zu "Not Dead Yet Live"
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