1. News
  2. it Fanclub
  3. Lesedauer ca. 2 Minuten

Genesis: Aufführung des Roundhouse-Films von 1970

Roundhouse-Konzert von 1970: Erste öffentliche Vorführung des Films

Material von Genesis, Hawkwind, David Bowie nach 43 Jahren erstmals gezeigt

Schon seit einigen Jahren ist bekannt, dass Genesis und weitere Bands bei einem Auftritt im Roundhouse Club 1970 gefilmt wurden. Unklar war jedoch, was genau gefilmt wurde, wie gut die Qualität war, ob es eine Tonspur gab und andere wichtige Aspekte. Fest steht jedoch, dass dies das einzige Livematerial vom Genesis-Line-up mit Anthony Phillips und John Mayhew ist.

Vor einigen Tagen bekam die interessierte Öffentlichkeit die Gelegenheit, eine geschnittene Version des Roundhouse-Films zu sehen – auf den Tag genau 43 Jahre nachdem die Bands gefilmt worden waren, und an genau demselben Ort: dem Roundhouse Club.

Aus dem Publikum erstattet uns ein Bericht von der Vorführung:

Atomic SunriseDer Saal, in den ungefähr 100 Leute passen, war so zirka zu drei Vierteln gefüllt. Eine Dame bot eine kurze Einführung, die im wesentlichen darauf abzielte, einige im Internet kursierende Behauptungen, die kein gutes Licht auf die Besitzer des Films werden, zurückzuweisen. Weiterhin erläuterte sie, ein wichtiges Motiv für die Vorführungen sei das Ableben einiger Beteiligter gewesen, unter denen sie John Mayhew hervorhob.

Die Vorführung dauerte ungefähr eine Stunde. Das Begleitblatt beschrieb den Film als den ersten „groben Schnitt“, der auch den Künstlern und ihrem Management gezeigt wurde. Gezeigt wurde:

Genesis – Knife

Hawkwind

Bowie

Third Theatre Living Ear Band (kurz, stumm)

Genesis – Looking For Someone

Hawkwind – Be Yourself

Bowie – Memory of a free festival

Noel Reading – Fat Matress (kurz, stumm)

Die Qualität war ungefähr so, wie man es von den Youtube-Ausschnitten her erwarten durfte: In Anbetracht des Alters erstaunlich gut, obwohl die Bildqualität von gut und klar bis hin zu mittlerer Pixelierung schwankte. Die Tonspur war synchronisiert, wie schon bei den Proben auf Youtube. Es war etwas enttäuschend, dass nur die beiden Genesis-Stücke gezeigt wurden, die auch auf Youtube zu sehen waren, aber interessant war es natürlich schon, diese stark erweiterten Edits zu sehen.

Das Filmmaterial war vielfach geschnitten. Es sieht so aus, als wäre Material von mindestens drei Kameras zu sehen: Eine Kamera ohne Laufzeitcode, die vor allem tanzendes Publikum im Roundhouse zeigte, also vermutlich kein Genesismaterial von dieser Kamera, und zwei Kameras mit unterschiedlichen Laufzeitcodes, von denen die eine etwas dunklere Bilder liefert.

Ausnahmsweise war es mal ein Vorteil, die Timecodes zu haben, weil man so sehen konnte, wie die Macher Ausschnitte von beiden Hauptkameras hin- und herjonglieren, damit die Bilder zur Tonspur passen. Dasselbe gilt übrigens auch für die Edits von Bowie und Hawkwind. Als Tonspur wurden die Aufnahme von Looking For Someoneaus der BBC-Sending Nightride 70 und die Studiofassung von The Knife verwendet.

Die letzte Minute etwa war in HD und sollte demonstrieren, wie gut das Material aussehen könnte, wenn mehr Arbeit hineingesteckt würde. Unsere Quelle bemerkt dazu: „Um ehrlich zu sein, hatte ich vergessen, dass das angekündigt war – und habe keinen Unterschied bemerkt.“

Die Macher dieser Filmversion sagten, dass sie von den Künstlern und ihrem Management sehr gemischte Rückmeldungen erhalten haben; einige würden das Material gerne veröffentlicht sehen, andere sind gleichgültig – und das jenseits aller finanziellen Aspekte. Die Macher betonten ausdrücklich, dass sie dieses Projekt nicht nur betreiben, um Geld damit zu machen.

Zusammenfassend findet unser Mann im Publikum: „Der Soundtrack ist der Schlüssel. Es gibt sicherlich noch mehr Material, und manches davon möglicherweise noch sehr frühe Versionen ohne alternative Audioquelle.“ Fragen nach der eigentlichen Tonspur brachten zwei magere und inkongruente Antworten: Die Macher wissen, wer die Tonspur hat. Und wenn das Video Verbreitung findet, wird auch  der Ton irgendwann auftauchen.


Kommentare sind geschlossen.