Zwei Fotobücher von Tony Levin und Leland Sklar – Kurzkritik

Während wir weiterhin insgeheim auf ein Fotobuch von und mit Nick Beggs warten, haben zwei andere Bassisten aus dem Genesis-Umfeld vor kurzem jeweils ein Buch mit einer Auswahl ihrer Fotos der letzten Jahrzehnte veröffentlicht. Beide Bücher sind groß und schwer und nicht ganz billig, haben aber ansonsten eher wenig gemeinsam.

Von Tony Levin, Hausbassist von Peter Gabriel, konnte man ja schon seit den 90ern auf seiner Website von jeder Tournee, an der er teilnahm (vor allem mit Gabriel und King Crimson), jede Menge Fotos in herausragender Qualität bewundern, und wenn man selber ganz vorne dabei war, hat man gehofft (oder befürchtet), sich auf einem seiner Fotos in der ersten Reihe selber zu entdecken.

Das nun vorliegende Buch mit dem Titel Images from a Life on the Road bietet genau 247 seiner besten oder ungewöhnlichsten Fotos auf 240 Seiten. Es ist thematisch unterteilt in Eindrücke z.B. von den Auftrittsorten auf der Bühne, hinter der Bühne, in den Städten, auf Bahnhöfen, etc., also alles, was reisende Musiker im Zusammenhang mit ihrer Arbeit so zu sehen bekommen. Da sind schon einige überraschende, erhellende oder unterhaltsame Eindrücke zu sehen. Einen schon ziemlich umfassenden Einblick in das Buch bekommt man auf https://tonylevin.com/photobook, von wo aus man es auch bestellen kann. Es ist nur noch die reguläre Taschenbuch-Ausgabe für USD 89 erhältlich, während die hier abgebildete gebundene Ausgabe auf 250 Stück limitiert war und längst ausverkauft ist. Für USD 189 gab es noch den Kalender und die CD dazu, auf der das Stück Fire Cross The Sky bisher unveröffentlicht war. Für die gebundene Ausgabe habe ich gut 50 Dollar Versandkosten bezahlt, da es nur aus den USA verschickt werden kann. Der Versand wird von MoonJune Records übernommen, die auch sonst ein interessantes Angebot von Titeln kleinerer Bands aus dem Prog- und Jazz-Bereich führen.

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Leland Sklar hat 1985 zum ersten Mal mit Phil Collins gespielt und zuletzt auch auf der Not Dead Yet-Tournee, hat aber seit seiner Jugend mit vermutlich Tausenden von Musikern gespielt, vor allem auch im Studio. Offiziell waren es 30.000 Songs auf 2.600 Alben. Seit Phils First Final Farewell-Tour von 2004 ’sammelt‘ er auch Fotos von Leuten mit gestrecktem Mittelfinger, was sich nach seiner Beschreibung eher zufällig ergab und sich seitdem zu seinem Markenzeichen entwickelt hat.

Wenn man ihm also vor seiner Kamera den Finger zeigt, ist es automatisch eine Geste der Unterstützung – was mal wieder beweist, wie sehr es im Leben auf den Kontext ankommt! Seitdem hat er auf jeden Fall über 11.000 Fotos dieser Art gemacht und hat nun einige davon in diesem Buch herausgebracht, mit dem Titel Everybody Loves Me. Die meisten Leute, die man da sieht, sind entweder Fans oder andere Musiker, von denen ich die meisten aber auch nicht kenne, obwohl vermutlich einige ziemlich bekannte Namen dabei sind. Aber bis auf ganz wenige Ausnahmen gibt es hier keinen Text zu den Fotos. Es steht auch nicht da, wie viele Fotos insgesamt zu sehen sind, aber es sind so viele, dass eine Zählung doch eher unzumutbar wäre – es sind auch ziemlich viele Seiten, aber ohne Nummerierung.

Es gibt nur eine Version dieses Buchs, und sie ist sehr schwer, gebunden und mit gepolstertem Cover, aber man kann wählen, ob man es unsigniert für USD 60 oder signiert für USD 80 bestellt: https://lelandsklarsbeard.com

Dort gibt’s auch das Hemd mit Bart – leider nur, im Gegensatz zum Buch, mit Versand innerhalb der USA. Auf der Website gibt es auch mit Lee’s Clubhouse weitere Möglichkeiten, ihn zu unterstützen und auch selber was davon zu haben.

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So, und nach dem ausgiebigen Genuss beider Bücher können wir nun wieder insgeheim auf ein vergleichbares Nick Beggs-Buch warten, mit der Aussicht auf Meisterwerke wie dieses hier:

Autor: Volker Warncke

Die Fotos sind exemplarisch aus den Büchern entnommen bzw abfotografiert.