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Song 02: „The Court“ 5. Februar 2023

Der zweite Song für Gabriels Album i/o heißt The Court und erschien am 5. Februar 2023. Auch hierzu wieder alle Infos und Hintergründe bei uns.

Dark-Side Mix
Bright-Side Mix
In-Side Mix
Pre Band Demo


Der zweite neue i/o Track heißt The Court, in dem es um Gerechtigkeit und Gesetz geht. Der Text bewegt sich um diese Themen in freien Assoziation. Gabriel dazu: „Die Justiz oder das Rechtssystem sind etwas, das wir errichten, um ein gewisses Element der Ordnung ins Chaos zu bringen. Das wird häufig missbraucht, ist oft ungerecht und diskriminierend, aber gleichzeitig ist es wahrscheinlich ein wesentlicher Bestandteil einer zivilisierten Gesellschaft.“

Der Song ist zum Teil von der Arbeit von NAMATI inspiriert, die Menschen auf der ganzen Welt Zugang zum Recht verschaffen wollen, den sie sich sonst nicht leisten könnten.

The Court ist mit nicht ganz viereinhalb Minuten recht kurz für Gabriel, bedenkt man, dass auf Up noch die Mehrheit der Stücke zwischen sechs- und siebeneinhalb Minuten lang war. Auch fällt auf, dass hier von den Weltmusikklängen vergangener Zeiten endgültig nichts mehr übrig ist. Die Musik wirkt eher verfremdet und sperrig.

Das Stück hatte Manu Katché im letzten Jahr bereits in einem Interview erwähnt. Demnach habe der Song eine deutliche Verwandlung während der Bandproben durchgemacht, hatte ursprünglich ein schnelles Tempo, wurde dann aber radikal verlangsamt (aus den Ausschnitten des veröffentlichten“Deep Dive Videos“ geht das allerdings nicht hervor).

Zu dem Stück wurden außerdem zwei Musikvideos veröffentlicht, die beide den Dark-Side Mix illustrieren und im Rahmen von Gabriels #DiffuseTogether Wettbewerb prämiert wurden. Ein paar Hintergründe versammelt haben wir hier zu den Clips von Oranguerillatan und von Junie Lau.

Lyrics

Wie auch schon bei Panopticom formte sich der Text aus einer Urzeile heraus. Im Fall von The Court war es laut Gabriel „And the court will rise (Und das Gericht wird sich erheben)“. Dieser Satz bildet den kurzen Refrain, ergänzt noch um „While the pillars all fall (Während alle Säulen fallen)“.

Die Strophen haben jeweils vier Zeilen und bestehen aus sehr assoziationsreichen Aussagen, die man eher gefühlt als gedacht versteht. Sie beschreiben den Widerstreit, in Gesellschaftsstrukturen Sicherheit zu finden, beschreiben Verwirrung in verwirrenden Bildern.

Und immer wieder erhebt sich das Gericht, wenn alle Säulen stürzen.

Im Mittelteil, der sich auch musikalisch zuspitzt, wird verkündet, dass die Stimme des Gesetzes gehört werden kann, draußen auf dem Markt, auf dem unsere Leben verkauft werden.

In der letzten Strophe wird schließlich sehr konkret geäußert „We lost the line between the good and the bad […] the sane and the mad (Wir haben die Grenze verloren zwischen Gut und Böse […] den Gesunden und Verrückten)“.

Ein wenig mitfühlend heißt es dann in der Coda immerhin, dass so viele sich“danach ausstrecken“.

Im Ganzen bleibt der Text schwer greifbar und ist nicht halb so konkret wie etwa der von Panopticom. Der ganze Song schwirrt dadurch mehr im Unbestimmten – was aber im Sinne seiner Absicht ist.

Alle Lyrics des Albums stehen auf Peter Gabriels Webseite hier.

Kunst

Der Track wird begleitet von einem Foto der rituellen Installation Lifting the Curse des Künstlers Tim Shaw. Gabriel mochte zunächst einmal das Bild und erfuhr erst dann von der Geschichte dahinter: Das etwa drei Meter hohe Objekt aus einem Metallgerüst mit Ästen, Stoff und im Inneren Holzkohle wurde 2021 am Ende der Royal Academy Summer Exhibition verbrannt, um einen „Fluch“ aufzuheben, den zwei Künstler ein Jahr vorher ausgesprochen hatten.

Ein Foto dieses Ereignisses (von Steve Tanner) stellt das „Cover“-Motiv für die Single dar.

Mehr zu den Kunstwerken und Künstlern dahinter haben wir hier versammelt.


Dark-Side Mix – 5. Februar 2023

Words and Music by Peter Gabriel
Engineering by Oli Jacobs and Katie May
Assistant engineering by Faye Dolle, Dom Shaw
Orchestral engineering by Lewis Jones
Orchestral assistant engineering by Tom Coath, Luie Stylianou
Pre-production engineering by Richard Chappell
Produced by Peter Gabriel
Mixed by Tchad Blake
Mastered by Matt Colton at Metropolis
Recorded at Real World Studios, Bath, The Beehive, London and British Grove, London.

Drums: Manu Katché
Rhythm Programming: Peter Gabriel, Richard Chappell
Percussion: Brian Eno, Katie May
Bass: Tony Levin
Guitar: David Rhodes
Piano: Peter Gabriel
Synths: Peter Gabriel, Brian Eno
BVs: Melanie Gabriel, David Rhodes, Peter Gabriel
LVs: Peter Gabriel

Orchestral Arrangement by John Metcalfe with Peter Gabriel
Violins: Everton Nelson, Ian Humphries, Louisa Fuller, Charles Mutter, Cathy Thompson, Natalia Bonner, Richard George, Marianne Haynes, Martin Burgess, Clare Hayes, Debbie Widdup, Odile Ollagnon
Violas: Bruce White, Fiona Bonds, Peter Lale, Rachel Roberts
Cellos: Ian Burdge, Chris Worsey, Caroline Dale, William Schofield, Tony Woollard, Chris Allan
Double Basses: Chris Laurence, Stacey Watton, Lucy Shaw
Trumpet: Andrew Crowley
Tenor Trombone/Euphonium: Andy Wood
Tenor Trombone: Tracy Holloway
Bass Trombone: Richard Henry
Tuba: David Powell
Flute: Eliza Marshall
Orchestra Conductor: John Metcalfe
Orchestra Leader: Everton Nelson
Sheet Music Supervisor: Dave Foster
Orchestra Contractor: Lucy Whalley and Susie Gillis for Isobel Griffiths Ltd

Länge 4:21

Wie angekündigt veröffentlicht Gabriel zum Vollmond nicht zwingend den Bright-Side Mix – im Februar kommen wir erst zur dunklen Seite der Musik.

Musik

Nach einem düster heranschleichenden Auftakt-Klang startet ein kühl-nüchterner Groove – akustische Drums und elektronisch Verfremdetes. Ein heranfahrendes Dröhnen, das wir so ähnlich schon auf Birdy gehört haben, dann beginnt die erste Strophe im Sprechgesang.

Der Song bleibt über seine ganze Dauer in hoher Spannung, lauernd und ein wenig unwirtlich. Für den Refrain, der nur aus einem Satz besteht, werden Groove und Begleitung zurückgenommen, um in der zweiten Strophe mit leichter Verdichtung wieder angezogen zu werden.

Nach der dritten Strophe folgt eine Bridge-Section mit grob verstärkten Drums und atonalen, hektischen Streichern. Für die folgenden Strophen verdichtet sich das Arrangement erneut leicht durch weitere perkussive Elemente und füllende Klang-Einschübe.

Nach dem fünften Refrain wechselt der Song plötzlich in eine Art Zwischenspiel mit dem Fokus auf Klavier, das etwas wärmer und geerdeter wirkt.

Es erweist sich, dass dieses Zwischenspiel nahtlos in eine Coda führt mit dreimaliger Wiederholung einer Textpassage. Sich im Arrangement weiter verdichtend endet der Song recht unverhofft, klingt mit einem sphärischen Akkord noch etwas aus.

Musikalisch steht das Stück nicht in der Tradition vergangener Gabriel-Alben sondern eher von Songs wie The Veil. Ein Ohrwurm ist er zudem nicht, von Radiotauglichkeit ganz zu schweigen, aber er hat eine dunkle Spannung und Eindringlichkeit.

Besetzung

Auch bei The Court legte die Stammband Katché, Levin, Rhodes wieder das Fundament. Hier im Dark-Side Mix wird das aber nicht so deutlich, wie noch bei Panopticom. Elektronisches steht dafür zu stark im Vordergrund, das neben Gabriel noch von Richard Chappell und Brian Eno besorgt wurde.

Bemerkenswert ist, dass eine rund dreißigköpfige Orchestersektion mitspielt – Streicher und Bläser. Außer in der Bridge ist von ihnen allerdings nicht wirklich was zu bemerken. Diese Passage war Gabriel dafür aber besonders wichtig. Und erfreulich für ihn war, dass nicht nur John Metcalfe am Arrangement mitwirkte, sondern dass auch viele der Musiker aus dem Ensemble der Scratch My Back Zeit wieder dabei waren.

Wert legte Gabriel zudem darauf, dass seine Tochter Melanie im Chorgesang mitwirkt. Er findet, dass in ihrer Stimme etwas warmes und „unschuldiges“ liegt, das er gerne im Song haben wollte, um es den Elementen von Kühlheit und Starre, die der Welt der Justiz inne sein können, entgegenzusetzen.

Produziert wurde das Stück wieder alleine von Gabriel. Der Mix stammt (wie alle „Dark Side“ Mixe) von Tchad Blake.


Bright-Side Mix – 20. Februar 2023

Words and Music by Peter Gabriel
Engineering by Oli Jacobs and Katie May
Assistant engineering by Faye Dolle, Dom Shaw
Orchestral engineering by Lewis Jones
Orchestral assistant engineering by Tom Coath, Luie Stylianou
Pre-production engineering by Richard Chappell
Produced by Peter Gabriel
Mixed by Mark ‚Spike‘ Stent
Mastered by Matt Colton at Metropolis
Recorded at Real World Studios, Bath, The Beehive, London and British Grove, London.

Drums: Manu Katché
Rhythm Programming: Peter Gabriel, Richard Chappell
Percussion: Brian Eno, Katie May
Bass: Tony Levin
Guitar: David Rhodes
Piano: Peter Gabriel
Synths: Peter Gabriel, Brian Eno
BVs: Melanie Gabriel, David Rhodes, Peter Gabriel
LVs: Peter Gabriel

Orchestral Arrangement by John Metcalfe with Peter Gabriel
Violins: Everton Nelson, Ian Humphries, Louisa Fuller, Charles Mutter, Cathy Thompson, Natalia Bonner, Richard George, Marianne Haynes, Martin Burgess, Clare Hayes, Debbie Widdup, Odile Ollagnon
Violas: Bruce White, Fiona Bonds, Peter Lale, Rachel Roberts
Cellos: Ian Burdge, Chris Worsey, Caroline Dale, William Schofield, Tony Woollard, Chris Allan
Double Basses: Chris Laurence, Stacey Watton, Lucy Shaw
Trumpet: Andrew Crowley
Tenor Trombone/Euphonium: Andy Wood
Tenor Trombone: Tracy Holloway
Bass Trombone: Richard Henry
Tuba: David Powell
Flute: Eliza Marshall
Orchestra Conductor: John Metcalfe
Orchestra Leader: Everton Nelson
Sheet Music Supervisor: Dave Foster
Orchestra Contractor: Lucy Whalley and Susie Gillis for Isobel Griffiths Ltd

Länge 4:21

Pünktlich zum Februar-Neumond erscheint der Bright-Side Mix von The Court. Das Veröffentlichungsprinzip bleibt aufrechterhalten (zumindest was die beiden Hauptmixe betrifft – siehe In-Side Mix unten). Und es erweist sich dabei noch einmal, dass die Abmischungen von Mark ‚Spike‘ Stent luftiger und gerundeter anmuten. Gabriel findet, Spike liebe das Ausbalancieren und Zusammenfügen.

Musik

Wie schon bei Panopticom ist die Wuchtigkeit im Vergleich zum Dark-Side Mix zurückgenommen. Hier wirkt etwa das Dröhnen in den Strophen weniger drückend, während in den kurzen, beruhigten Refrainzeilen das Grundrhythmus-Klickern präsenter bleibt. Überhaupt sind etliche musikalische Details hörbarer (Percussioneffekte, Begleitklänge) und im Mittelteil werden die Streicher deutlicher hervorgehoben (und nun ist auch wahrnehmbar, dass Bläser dabei sind – in tiefen Lagen).

Die Coda jedoch wirkt durch die allseitige Zurückgenommenheit leerer. Das wiederholt gesungene „Oh“ bleibt schwächer, im „remember justice is blind“ werden einzelne Stimmen hörbar, was weniger wie ein vereinter Chor wirkt. Der Songabschluss macht so vergleichsweise einen etwas dünnen Eindruck.

Besetzung

Wie schon bei Panopticom ist die Besetzung für die beiden Mixe gleich. Die Gewichtung der einzelnen Elemente ist nur anders. Erstaunlich aber: Der Beitrag von Melanie Gabriel bei den Backing Vocals, den Peter in seinem begleitenden Video als ihm so wichtig hervorhob, und der schon im Dark-Side Mix eher unauffällig blieb, ist hier vollständig weggefallen (oder jedenfalls bis zur Unkenntlichkeit zurückgenommen).


In-Side Mix – 20. Februar 2023

Words and Music Peter Gabriel
Engineered by Oli Jacobs and Katie May
Assistant engineering by Faye Dolle, Dom Shaw
Orchestral engineering by Lewis Jones
Orchestral assistant engineering by Tom Coath, Luie Stylianou
Pre-production engineering by Richard Chappell
Produced by Peter Gabriel
3D Audio Sound Treatments and Dolby Atmos Mix by Hans-Martin Buff
in the Red Room at Real World Studios and Aural Majority Pad, Boofland
Additional Recording Assistance by Dom Shaw
astered by Matt Colton at Metropolis
Recorded at Real World Studios, Bath, The Beehive, London and British Grove, London.

Drums: Manu Katché
Rhythm Programming: Peter Gabriel, Richard Chappell
Percussion: Brian Eno, Katie May,Hans-Martin Buff
Bass: Tony Levin
Guitar: David Rhodes
Piano: Peter Gabriel
Synths: Peter Gabriel, Brian Eno
BVs: Melanie Gabriel, David Rhodes, Peter Gabriel
LVs: Peter Gabriel

Orchestral Arrangement by John Metcalfe with Peter Gabriel
Violins: Everton Nelson, Ian Humphries, Louisa Fuller, Charles Mutter, Cathy Thompson, NataliaBonner, Richard George, Marianne Haynes, Martin Burgess, Clare Hayes,Debbie Widdup, Odile Ollagnon
Violas: Bruce White, Fiona Bonds, Peter Lale, Rachel Roberts
Cellos: Ian Burdge, Chris Worsey, Caroline Dale, William Schofield, Tony Woollard, Chris Allan
Double Basses: Chris Laurence, Stacey Watton, Lucy Shaw
Trumpet: Andrew Crowley
Tenor Trombone/Euphonium: Andy Wood
Tenor Trombone: Tracy Holloway
Bass Trombone: Richard Henry
Tuba: David Powell
Flute: Eliza Marshall
Orchestra Conductor: John Metcalfe
Orchestra Leader: Everton Nelson
Sheet Music Supervisor: Dave Foster
Orchestra Contractor: Lucy Whalley and Susie Gillis for Isobel Griffiths Ltd

Länge 4:21

Entgegen der Erwartung, die sich aus dem Vormonat ableiten ließ, wurde der In-Side Mix gemeinsam mit dem Bright-Side Mix zum Februar-Neumond herausgebracht. Scheinbar sind abseits der beiden Hauptmixe die Zeitpunkte für die übrigen Veröffentlichungen nicht streng festgelegt und werden auch mal unterschiedlich gesetzt.

Der In-Side Mix ist wieder nur auf Apple Music und Amazon Music erhältlich. Verantwortlich ist auch diesmal wieder Hans-Martin Buff.

Musik

Vom Rhythmus-Motiv des Songs sind die einzelnen perkussiven Elemente im Klangbild etwas verteilt zu hören. Schon im Dark-Side Mix sind kurz vor Einsatz des Gesangs und während des anschwellenden Dröhnens ein paar tiefe elektronischen Töne zu hören, die einem Lachen ähneln. Während auf dieses Element im Bright-Side Mix komplett verzichtet wurde, taucht es im In-Side Mix wieder auf. Allerdings deutlich dezenter und hintergründiger.

In der darauffolgenden Strophe sind kurze Sounds zu hören, die in den anderen Mixen so nicht untergebracht sind und die Gesangspausen füllen. Nach dem ersten Refrain setzen genau an diesen Stellen die ersten Orchester-Elemente ein. Früher als man es von den anderen beiden Versionen kennt. Nach dem zweiten Refrain überraschen wiederum rhythmische Spielereien zwischen den Textzeilen. Hier sind zusätzliche Percussion- bzw. Schlagzeug-Akzente zu hören, die ausschließlich für den In Side-Mixverwendet wurden. Ähnlich wie bei Panopticom klingen genau diese Akzente im Verhältnis fast schon unangenehm laut. Allerdings kann man in diesem Fall nicht von Zerren oder Übersteuerung sprechen. Der Effekt ist also scheinbar so gewollt.

Das Schlagzeug, das den orchestraleren Teil einläutet, klingt im Vergleich dazu sehr leise und zurückhaltend. Ähnlich wie beim Bright-Side Mix kommt das Orchester insgesamt etwas mehr zur Geltung als beim Dark-Side Mix. In der letzten Strophe steigert sich die Instrumentierung mit einer Mischung aus Perkussivem und Orchester.

Das Outro klingt etwas gedämpft und vor allem Klavier und Schlagzeug wirken dadurch vergleichsweise zurückhaltend. Im Lead Gesang steht ähnlich wie im Bright-Side Mix Peter deutlich mehr im Vordergrund als Melanie. Der in den anderen Mixen zu hörende mehrstimmige Gesang wirkt hier ausgedünnt und weniger wie ein Chor.

Insgesamt hat man den Eindruck, dass der In-Side Mix durch seine Instrumentierung ein bisschen zwischen Dark Side und Bright Side pendelt und gleichzeitig aber auch eigene Elemente und eine eigene Linie zu bieten hat. Die 3D-Elemente werden wie schon bei Panopticom nicht übertrieben und wirken dadurch eher geschmackvoll-zurückhaltend.


Pre Band Demo – 16. März 2023

Words and music by Peter Gabriel
Published by Real World Music Ltd. / Sony Music Publishing
Engineering by Oli Jacobs
Assistant engineering by Faye Dolle
Pre-production engineering by Richard Chappell
Recorded at Real World Studios, Bath, The Beehive, London

Rhythm Programming by Peter Gabriel and Richard Chappell
Piano by Peter Gabriel
Synths by Peter Gabriel
BVs by Peter Gabriel
LVs by Peter Gabriel

Länge 3:37

Recht lange ließ die versprochene weitere Version von The Court auf sich warten – Mitte März wurde sie dann nachgereicht (einen Tag nach dem abnehmenden Halbmond). Es handelt sich um das sogenannte Pre Band Demo. Das ist die mit einer synthetischen Band eingespielte Version, die die richtige Studioband zur Vorbereitung bekommen hat. Es sind alle wesentlichen Elemente des späteren Songs bereits beisammen, aber auch eine gewisse Schlichtheit ist wahrnehmbar, die offenkundig gefüllt werden soll.

Das Demo ist exklusiv den Bandcamp-Abonnenten vorbehalten.

Musik

Der Drumloop hat keine großen Unterschiede zum später fertigen Stück, aufgrund der hier noch fehlenden Füllsounds werden sogar manche Details hörbarer. Auch der herandröhnende Bassschlag klingt schon sehr wie im späteren Endergebnis.

Zur Refrainzeile „and the court will rise“ fährt das Arrangement noch weiter zurück, als von den sonstigen Mixen her bekannt. Im weiteren Verlauf erfährt dann die Strophenbegleitung kaum Änderungen, geschweige denn eine Steigerung, läuft eher gleichförmig weiter. Der Mittelteil wird bestimmt von dunklem E-Piano mit beigefügten Synthie-Tupfern, die das Orchester ersetzen – alles ebenfalls sehr schlicht.

Der Schlussteil schließlich wird besonders sacht und zurückgenommen – hier fehlt noch deutlich was. Es gibt eine textlose Vokalimprovisation von Gabriel, statt der gesungenen Zeilen („so many reaching for it…“) und auch die Antwort („you know that justice…“) bleibt aus. Ansonsten übrigens ist der Text identisch zur fertigen Fassung.

Dieser Schlussteil übrigens ist deutlich knapper als bei den offiziellen Mixen, was die kürzere Gesamtlaufzeit erklärt.

Die Version dümpelt zum Ende hin ungerichtet aus, der Rhythmusloop bricht abrupt ab.

Besetzung

Da dies das Pre Band Demo ist, war hier niemand anderes beteiligt, als Gabriel selbst. Technisch unterstützt von Dickie Chappell, der auch am Rhythmusprogramming mitgewirkt hat.

Die Aufnahme ist dabei im Grunde hochwertig, durchaus mit Aufwand und Blick auf gewisse Details gefertigt. Elemente wie der Rhythmusloop und der Bassschlag sind sogar schon fertig. Im Gesamterleben bleibt es aber die vorläufige Fassung eines unfertigen Stücks.


Links

Gabriels erläuterndes Full Moon Video zu The Court:

Song-Hintergrund auf petergabriel.com
Webseite NAMATI
Webseite Tim Shaw

Diskutiert mit über den Song hier im Forum.

Autor: Thomas Schrage
Besprechung In-Side Mix: Martin Peitz