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Genesis – We Can’t Dance 2007 – SACD + DVD Infos und Rezension
Im Rahmen der Wiederveröffentlichungen des Genesis Back-Katalogs erschien Ende September 2007 auch das We Can’t Dance auf einer SACD-Hybrid/DVD Doppeldisk. Alles über den Inhalt und die Musik erfahrt ihr hier.
Tracks auf der SACD / CD:
No Son Of Mine
Jesus He Knows Me
Driving The Last Spike
I Can’t Dance
Never A Time
Dreaming While You Sleep
Tell Me Why
Living Forever
Hold On My Heart
Way Of The World
Since I Lost You
Fading Lights
Inhalt der DVD:
komplettes Album in Dolby Digital 5.1 (nur Audio)
komplettes Album in dts Surround (nur Audio)
No Son Of Mine (video)
I Can’t Dance (video)
Hold On My Heart (video)
Jesus He Knows Me (video)
Tell Me Why (video)
Making of We Can’t Dance – 2007 Band Interviews
. No Admittance“ – Dokumentation zur Entstehung des Albums
1992 UK-Tourprogramm Photogalerie
Technische Informationen:
Die Musikvideos liegen in Stereo, Dolby Digital 5.1 und dts Sound vor (analog zur DVD The Video Show). Alle anderen Video-Inhalte sind in Dolby Digital 2.0. Es gibt außerdem keine Untertitel.
Das Album
24 Wochen – so lange stand We Can’t Dance 1991/1992 an der Spitze der deutschen Albumcharts. Weltweit achtstellige Verkaufszahlen, eine Stadiontour, zahlreiche Single-Hits, lustige Musikvideos. Genesis waren Anfang der 90er eine Marketingmaschine, sponsored by Volkswagen. Hinter der Fassade der scheinbar unnahbaren Musiker mit dem Rezept des großen Erfolgs verbarg sich jedoch ein abwechslungsreiches Werk, das gleichzeitig das letzte Studioalbum mit Phil Collins wurde. Nein, liebe Leute, tanzen können wir wirklich nicht…
Weit über 70 Minuten enthält We Can’t Dance. Das zeitliche Korsett der LP ist durch das neue Medium CD längst durchbrochen. Nicht immer ist das positiv und auch We Can’t Dance hat seine Längen, vor allen aber hat es seine längeren Songs. Genesis lassen es sich wieder einmal nicht nehmen, ihr zunehmend aus Pop-Fans bestehendes Publikum herauszufordern.
Doch zunächst gibt es Mainstream in Reinkultur. Zwar genießt No Son Of Mine auch in Fankreisen ein achtbares Ansehen, doch der Song ebnete als erste Single den Weg zur Megaplatte. Der Song ist wuchtig, emotional, die Drums klingen groß, Genesis sind wieder da, mit einem anderen Sound als noch auf Invisible Touch.
Was folgt ist nicht nur ein bunter Mix aus Popsongs und Rockepen, es ist vor allen Dingen eine perfekte Inszensierung des musikalischen Spannungsfeldes zwischen Drums, Keyboards und Gitarren. Die Produktion ist edel, warm, manchmal verträumt melancholisch, dann wieder antreibend rockig. Die Banks-Ballade Hold On My Heartzog den Zorn der meisten Fans auf sich, das Finale Fading Lightsdagegen wird selbst von den größten Prog-Puristen verehrt. Dazwischen liegen mit Living Forever und Driving The Last Spike immer wieder Songs, die nur Genesis so schreiben können. Und Dreaming While You Sleep deutet an, wie Genesis in Zukunft mit Collins hätten klingen können, aber dazu kam es nicht. We Can’t Danceist kein großer Klassiker wie Selling England By The Pound, es ist aber ein Reifezeugnis. Dieses Album kann nur eine Band einspielen, die eine solche Geschichte und muskalische Bandbreite hinter sich gebracht hat. Und nach Fading Lights weiß man genau – es kann nicht noch perfekter werden. Und so wurde das Kapitel Genesis mit Collins auch vorläufig geschlossen.
Eine ausführliche Rezension zu We Can’t Dance findet ihr unter diesem Link!
Die neuen Mixe
Nick Davis sagte, dass er bei seinen eigenen Produktionen die meisten Probleme mit dem Überarbeiten der Mixe hatte. Auf We Can’t Dance merkt man das nicht. Es sind teilweise naturgemäß nur Nuancen, die er klanglich erkennbar optimierte, aber der Gesamtsound des Albums wurde perfekt in den 5.1 Surround Sound transformiert. Davon profitieren weniger die Popsogs Never A Time oder Way Of The World, sondern mehr Juwelen wie Dreaming While You Sleep und Driving The Last Spike. Auch Jesus He Knows Me klingt frecher, fast ehrgeiziger. Wie auf fast allen Alben wird dem geneigten Fan auffallen, dass es dann doch zu Abweichungen vom Original kam. So wurde etwa bei Dreaming While You Sleepam Ende eine andere Gesangslinie verwendet, ein zusätzliches „oh“ ist zu hören.
Doch wen das stört, der will sich dran stören. We Can’t Dance ist eine gute Produktion und die neue Mixe ändern daran gar nichts. In 5.1 klingt das alles noch viel besser und es macht Spaß, durch dieses Album zu schlendern.
Das Bonusmaterial
Relativ unspektakulär bleiben die Band Interviews. Dagegen enthält die DVD ein viel wertvolleres Juwel – Das Making Of We Can’t Dance, welches seinerzeit im Rahmen der Sendung „No Admittance“ auf VH-1 gezeigt wurde. Man bekommt zu sehen, wie die Band beim Radfahren Ablenkung sucht, wie Collins einen Gesangspart nicht hinbekommt und wie die Band im Studio diskutiert. Nie zuvor hatte die Band ein Kamerateam ins Studio gelassen, während sie ein Album aufnahm. Ein weiterer Beweis dafür, dass We Can’t Dance der Band leicht fiel.
Autor: Christian Gerhardts