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Genesis – Live 1993: Cowdray Ruins Show – Konzertbericht

1993 traten Genesis mit Musikern von Pink Floyd und Queen oder etwa Eric Clapton im Rahmen der Cowdray Ruins Show für einen guten Zweck auf. Das kuriose Konzert ist rückblickend betrachtet eines der wichtigsten von Genesis – es war das vorläufig letzte Konzert mit Phil Collins…

Mit etwas Verspätung möchten wir von einem außergewöhnlichen Konzert berichten, das im vergangenen September stattfand. Mit dem Namen „The Ruins Band“ kann wahrscheinlich niemand etwas anfangen. Das ist auch nicht schlimm, denn die Mitglieder dieser Band haben sich nur für ein einziges Konzert zusammen gefunden. Es sind allesamt namhafte Musiker bekannter Bands (Queen, Pink Floyd, Genesis), die hinter dem Pseudonym stecken. Praktisch unbemerkt von der Presse ereignete sich dieses Konzert in den abgebrannten Cowdray Ruins in Südengland am 18.09.93.

Die Show wurde als Benefizveranstaltung zugunsten des „King Edward VII“-Krankenhauses in Midhurst durchgeführt, und die rund 1000 Zuhörer stammten hauptsächlich aus etwas betuchteren britischen Kreisen. Die Eintrittspreise lagen dann auch zwischen schlappen 110,- DM für den Zutritt zur „Picknick-Zone“ des Areals und reichten bis hin zu 380,- DM für den Hauptbereich (inklusive Abendgarderoben-Pflicht und einem Dinner nach dem Motto: „nur vom Feinsten“).

Um 21:15 Uhr begann die Show mit dem Auftritt von Queen, in der Besetzung Roger Taylor (Gesang), John Deacon, Gary Wallis, die insgesamt sechs Songs spielten. Another One Bites The Dust wurde von Mike & The Mechanics Stimme Paul Young gesungen.

Es folgte Genesis in der Besetzung Tony Banks, Mike Rutherford und Phil Collins, unterstützt von Tim Renwick am Bass (bekannt von Mechanics- und Pink Floyd-Konzerten) sowie Roger Taylor und Gary Wallis an den Drums. Die folgenden Songs wurden gespielt: Turn It On Again, Hold On My Heart, I Can’t Dance, Tonight Tonight Tonight und Invisible Touch.

Für den Auftritt von Pink Floyd – David Gilmour, Nick Mason, Rick Wright – wechselte Mike Rutherford zum Bass, Tim Renwick zur Rhythmusgitarre, und Gary Wallis blieb am Schlagzeug. Man gab drei klassische Floyd-Stücke zum besten – Run Like Hell, Wish You Were Here und Comfortably Numb. Paul Young kam hinzu und sang die „Backing vocals“ bzw. im Duett mit David Gilmour.

Nächster Stargast des Abends war Eric Clapton, der die zwei Songs Stone Free und Old Love zum besten gab (zusammen mit Mike Rutherford und Roger Taylor).

Alle beteiligten Musiker fanden sich danach nochmals auf der Bühne ein, um die Zugaben Ain’t That Peculiar, Gimme Some Lovin‘ und Can I Get A Witness zusammen zu spielen, und um 23:00 Uhr wurde das Ereignis mit einem großen Feuerwerk offiziell beendet.

Die Besetzungsliste der „Ruins-Band“ (laut Programmheft)

TONY BANKS, Genesis, Keyboards
ERIC CLAPTON, Guitar
PHIL COLLINS, Genesis, Vocals
JOHN DEACON, Queen, Bass
DAVID GILMOUR, Pink Floyd, Guitar
ADRIAN LEE, Mike & Mech., Keyboards
NICK MASON, Pink Floyd, Drums
TIM RENWICK, Mike & Mech./Pink Floyd, Bass/Guitar
MIKE RUTHERFORD, Genesis, Guitar/Bass
ROGER TAYLOR, Queen, Vocals/Drums
GARRY WALLIS, Pink Floyd, Drums
RICHARD WRIGHT, Pink Floyd, Keyboards
PAUL YOUNG, Mike & Mech., Vocals

Autor: Helmut Janisch
(erstveröffentlicht in it-Magazin #10, März 1994, Update Januar 2025)