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Tony Banks – SIX: Pieces For Orchestra – Rezension
2012 veröffentlichte Tony Banks ein weiteres Klassik-Album, an dem er vor allem 2010 und 2011 gearbeitet hatte. Peter Maiwald hat genauer hingehört.
Es ist schon ein großes Geschenk, als Musiker zum richtigen Zeitpunkt eine musikalische Linie, bzw. eine Melodie zu finden.
Tony Banks hat dieses musikalische Geschenk erhalten, und in einem weiteren Album (nach seinen Werken The Wicked Lady von 1983, sowie Seven aus dem Jahr 2004) aus dem Bereich der klassischen Musik veröffentlicht.
SIX Pieces for Orchestra
Im Unterschied zu den meisten Alben der klassischen Musik hat jeder Part dieses Orchesterwerks ein Hauptinstrument, welches in kongenialem Zusammenspiel das Orchester sozusagen unterstützt.
Beim ersten Hören wurde ich unweigerlich an die Werke und melodische Linien von Rodgers and Hammerstein erinnert. Ich gebe zu, dass ich das gesamte Werk dieses (seiner Meinung nach) sehr unterschätztem Solokünstler seit dem ersten Album A Curious Feeling (1979) unheimlich verehre – so gesehen war ich sehr gespannt auf das neue Klassikwerk von Tony Banks.
Wie der Titel schon sagt, handelt es sich um sechs in sich abgeschlossene Stücke, die man aber im Gesamtwerk als Suite ansehen kann.
Als Produktionsort wurde Prag gewählt, was meines Erachtens die Stimmung auf dem Album sehr positiv inspiriert hat (und das bestimmt nicht nur aus Kostengründen).
Paul Englishby (u.a. mit einer Oscar – Nominierung für die Filmmusik von An Education) dirigiert das City of Prague Philharmonic Orchestra mit einer Leichtigkeit und Freude, dass man als Hörer hocherfreut vor diesem Werk sitzt, und sich nicht wünscht, durch irgendwelche Umwelteinflüsse aus seinem Traum gerissen zu werden.
Die Solisten dieses Werks lassen die gute Stimmung bei der Produktion nicht nur erahnen, sondern lassen eine Welle des Wohlgefühls im Hörraum erstrahlen. Allen voran Martin Robertson, der mit seinen Klarinettenklängen einfach nur Freude am spielen vermittelt.
Wer es schafft, beim hören dieses wunderbaren Albums in seine eigene Traumwelt entfliehen zu können, dem sei Track 3 (Blade) unbedingt ans Herz gelegt…
Charlie Siem zaubert mit seiner Violine eine Atmosphäre, die schöner nicht sein kann.
Egal, ob man sich bei geschlossenen Augen in einem Park befindet, oder einfach nur die Seele in der eigenen Traumwelt „baumeln“ lässt – für mich ist Blade ein Meilenstein auf diesem Album…
Alles in allem ist SIX ein Album für unbeschwerte Momente.
Knapp eine Stunde der Schnelligkeit dieser Welt entfliehen und einfach nur abtauchen…
Danke Tony Banks für dieses großartige Werk!
Autor: Peter Maiwald