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Ray Wilson – Interview in Dresden (August 2010)

Am 21.08.2010 trat Ray Wilson vor mehreren tausend Besuchern beim Dresdner Stadtfest auf. Am Nachmittag hatten wir Gelegenheit für ein ausführliches Interview. Christian Gerhardts sprach mit Ray Wilson.

Dresden, 21.08.2010

In vielen Interviews gibt es eine natürliche Distanz zwischen dem fragenden und dem antwortenden Teilnehmer. Bei Ray Wilson ist dies anders. In Dresden traf Christian Gerhardts vom Deutschen Genesis Fanclub erneut auf einen entspannten Ray Wilson. Man kennt sich mittlerweile recht gut, entsprechend gelöst ist die Atmosphäre. Ray ist schlanker geworden und wirkt mit seinen fast 42 Jahren so fit wie schon lange nicht mehr. Eine knappe Stunde nahm er sich Zeit für das Interview.

it: Wir haben uns zuletzt 2006 in Heiligenhaus für ein Interview getroffen …

Ray: Ich erinnere mich noch – da war es doch so heiß.

it: Ja, 36 Grad. Das war vor vier Jahren, aber wir wollen erstmal über die Zukunft reden. Nächstes Jahr bringst du ein neues Album heraus. Kannst Du uns darüber mehr erzählen? Wird es eher akustisch, elektrisch oder mehr in Richtung Stiltskin gehen?

Ray: Eher in Richtung Stiltskin. Um ehrlich zu sein, und das hat mich selbst überrascht, geht das mit dem neuen Album sehr schnell. Ich hatte bis vor zwei Monaten nichts geschrieben. Ich habe dann wieder Kontakt aufgenommen zu Uwe Metzler, Peter Hoff und Scott Spence, der ja mit mir zusammen She und Taking Time geschrieben hatte. Ich habe ihnen gesagt: „Ich möchte neue Sachen schreiben, schickt mir mal ein paar Anregungen.“ Ich habe ein paar Ideen bekommen und angefangen zu schreiben; es wirkt gut, ich bin wirklich zufrieden. Im Moment habe ich neun Stücke, Demos – gute Ideen. Ich möchte noch mehr schreiben und dann die besten Sachen für die CD auswählen. Bisher bin ich sehr zufrieden. Ich bin auch glücklicher – ich weiß, nicht ob das gut ist. Aber ich fürchte, das ist so. Die Musik ist etwas fröhlicher.

it: Hast Du noch Stücke von der letzten Stiltskin-Session übrig?

Ray: Nein, nichts. Ich habe überhaupt kein Material von irgendetwas übrig. Einer der Gründe, warum ich mit Genesis Klassik angefangen habe, war, dass ich etwas anderes machen wollte. Ich habe jedes Jahr dasselbe gemacht, war mit Propaganda Man zwei Jahre auf Tournee und musste einfach mal was anderes machen.

it: Auf Propaganda Man gab es ein Stück namens Bless Me

Ray: … das war von den Stiltskin-Sessions. Das war ursprünglich meine Idee, dieses Gitarrenthema, und Show Me The Way auch – diese beiden Stücke habe ich von der Musik her fast allein geschrieben. Die anderen Sachen kamen größtenteils von Uwe, Peter oder Scott.

„In einer Ecke sitzen mit meiner akustischen Gitarre – das ist meine Standard-Position als Mensch“

it: Apropos Propaganda Man: Wann hast Du beschlossen, kein weiteres Stiltskin-Album zu machen?

Ray: Ich glaube nicht, dass ich so etwas entscheide. Diese Dinge entscheiden andersherum eben mich. Ich setze mich nicht hin und sage „Okay, ich schreibe jetzt ein Album in diesem oder jenem Stil.“ Das letzte Stiltskin-Album war ein sehr gutes Album, mit dem ich sehr glücklich bin. Aber es war sehr schwierig, das Album zu machen – finanziell und logistisch. Ich habe mit Leuten gearbeitet, mit denen ich vorher noch nie gearbeitet habe. Und nachdem ich das dann gemacht hatte und die Tour und das alles, hatte ich genug davon. Da wollte ich einfach zurück zur akustischen Gitarre und mich einfach in eine Ecke setzen – das ist meine Standardposition als Mensch. Wenn es stressig wird, möchte ich eigentlich nur, dass sich alle Leute verziehen und ich in einer Ecke sitzen, Geschichten erzählen und Lieder spielen kann. Mich zieht es instinktiv in diese Position zurück. Immer wenn mein Leben mies ist – dann falle ich irgendwie darauf zurück. Aber wenn ich mich wieder besser fühle und wieder besser mit anderen Menschen kommunizieren kann, dann scheint etwas anderes zu passieren. Dann arbeite ich mit anderen Leuten.

Propaganda Man ist während meiner Trennung und Scheidung von Tyla entstanden. Das bringt natürlich gewisse Gefühle mit sich. Ich habe es allein gemacht, ich habe das meiste in meinen eigenen vier Wänden geschrieben und aufgenommen. Selbst Weihnachten habe ich geschrieben und Jägermeister getrunken. Sogar an Weihnachten. Allein. Das war ein anderer Abschnitt meines Lebens. Jetzt arbeite ich aber mit anderen Menschen zusammen, und das ist besser so. Mit anderen Leuten zusammen bin ich besser als allein.

it: Hast du überlegt, andere Musiker auf dem Album spielen zu lassen?

Ray: Naja, ich arbeite eben mit den Jungs zusammen. Ich arbeite schon ziemlich lange mit ihnen. Lawrie und Ash [-ley MacMillan, die Red.] und Ali [Ferguson] spielen seit vier, fünf Jahren bei mir. Steve [Wilson] ist jetzt wieder da, und Filip [Walcerz] kam natürlich extra für die Genesis-Sache dazu. Aber er passt gut in die Band, und darum arbeite ich mit den Jungs mit Stiltskin. Und Uwe [Metzler] ist natürlich ein sehr guter, sehr kreativer Gitarrist, also lasse ich ihn manche Sachen spielen, aber ich habe eigentlich nicht die Absicht mit anderen zu arbeiten, solange das nicht etwas Besonderes ins Stück bringt, wenn ich also vielleicht eine ungewöhnliche Stimme brauche oder möchte, dass jemand ein bestimmtes Instrument spielt. Es ist noch ein bißchen früh, um das genau zu sagen. Momentan schreibe ich die Demos, und dann werde ich im Januar oder Februar mit den Aufnahmen anfangen. Ich werde dann keine Konzerte geben … ein Mal im Leben…

it: … für zwei Monate …

Ray: (lacht) Ja, ich kann mir in meinem Leben zwei Monate freinehmen. Ich werde also zwei Monate lang im Studio sein und mal schauen, was passiert. Keine Ahnung. Ich habe immer Lust, mit anderen zusammenzuarbeiten, aber ich bin keine besonders einfache Person. Das kannst du ja auch ganz gut beurteilen (lacht). Wenn ich nicht in der richtigen Stimmung bin, mag ich niemanden um mich haben. Aber, wie gesagt, im Moment geht es mir ziemlich gut und ich bin für neue Ideen offen.

„Ich glaube, es macht Sinn, mit Steve etwas zu machen, wenn sich die Gelegenheit bietet.“


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: Die Frage nach der Zusammenarbeit mit anderen Leuten kam aus unserem Forum. Dort hat jemand in etwa gesagt: „Steve Hacketts Album ist ziemlich gut, aber Ray Wilsons Stimme fehlt darin …“

Ray: Steves Musik? Naja, er ist der Gitarrist, der ich nicht bin, und ich bin der Sänger, der er nicht ist. Ich glaube, das ist eine angemessene Einschätzung.

it: Könntest Du Dir vorstellen, mit ihm mal etwas zu machen?

Ray: Nicht auf einem Stiltskin-Album, aber, ja, ich würde gerne mit ihm arbeiten. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es mir gefallen würde, wenn Steve etwas mit Genesis Klassik macht. Das würde ja auch gut passen. Er ist ein Mitglied von Genesis, ich auch … oder wir waren beide Mitglieder dort, sollte ich sagen. Ich glaube, das wäre eine gute Idee, wenn er so etwas machen würde. Die andere Sache ist eben die, dass man nicht nur etwas Neues schaffen, sondern es eben auch bewerben muss. Man muss es verkaufen. Das ist eine der unschönen Wahrheiten im Leben.

Ich glaube, es macht Sinn, mit Steve etwas zu machen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Ich weiß, dass er daran interessiert zu sein scheint. Ich selbst bin ganz sicher interessiert, also, warum nicht? Ich habe ihn allerdings nur einmal getroffen und kenne ihn nicht so sehr gut.

it: Hast Du Interesse an ganz anderen Projekten – Soundtracks zum Beispiel. Oder bist du dafür noch zu jung?

Ray: (lacht) Ich bin ja noch nicht tot … solche Sachen finden dich. Irgendetwas passiert, und dann bist du eben dabei. Peter Hoff macht ja im Moment so Musik zum Chillen; er hat mich gebeten, ein paar Ideen dafür zu entwickeln. Das habe ich auch gemacht – ein oder zwei Sachen, und das ist eine ganz andere Seite meines Wesens. Wenn ich singe, versuche ich nicht zu klingen wir ich. Ich glaube nicht, dass unbedingt irgendwas aus diesem Projekt wird, aber für solche Ideen bin ich immer offen. Ich arbeite auch mit DJs zusammen. In manchen Ländern gilt sowas ja beinahe als Verbrechen, aber ich mache gerne mal was anderes. Zuallererst bin ich mal ein Sänger, und es ist ja auch sinnvoll, dass ich meine Stimme in verschiedene Musikrichtungen einbringe.

„Ich mag die Idee nicht, wieder bei einem Label unter Vertrag zu stehen.“

it: Fehlt dir die Unterstützung einer Plattenfirma oder, anders gefragt, hättest du gerne mal wieder einen größeren Hit, oder ist dir eine Karriere auf einem soliden Level lieber?

Ray: Das ist eine gute Frage! Ich denke es gibt offensichtliche Vorteile, bei einem großen Label zu sein, genauso gibt es genug Nachteile, wie ich ohne Plattenfirma zu sein. Ich kann aber zu jeder Zeit alles machen, was ich will und ich muss keinen fragen, außer mein Publikum. Mein Boss ist mein Publikum. Wenn die Leute nicht mehr kommen würden … Aber ich glaube ich mag die Idee nicht, wieder bei einem Label unter Vertrag zu stehen. Sich kontrollieren zu lassen, das lässt sich kaum mit meinem Charakter vereinbaren. Also ist es so, wie ich es mache sicher besser. Ich vermarkte und vertreibe meine Alben unabhängig. Ich weiß, dass mir das die Chance verbaut, sehr erfolgreich zu sein. Aber brauch‘ ich das überhaupt? Nein, das brauche ich nicht!

Da ist nichts verkehrt mit meiner Karriere. Ich bin sehr glücklich damit. Die Leute kommen zu meinen Konzerten und es werden immer mehr. Ich glaube es gibt nichts, das mir eine Plattenfirma geben könnte, außer vielleicht die Chance, tagsüber bei SWR3 oder sonstwo im Radio zu laufen. Aber gut, die spielen meine Musik auch so, nur eben nachts (lacht).

it:Es ist schon etwas komisch – Peter Gabriel hat ein Cover-Album im Orchester-Stilgemacht, Phil Collins veröffentlicht bald ein Cover-Album. Und du coverst viele Klassiker in deinen Shows, Sachen von Leonard Cohen oder sogar Chris Rea. Hast du jemals darüber nachgedacht, ein Album mit deinen Lieblings-Songs anderer Künstler wie z.B. David Bowie aufzunehmen?

Ray: Ich glaube nicht, dass ich das machen werde. Ich hab’s ja schon gesagt, ich bin in erster Linie und überhaupt Sänger. Das weiß ich und ich liebe großartige Songs und Sänger. Daran habe ich großes Interesse. So jemanden wie Leonard Cohen, den hab ich vor zwei Tagen erst gesehen …

it:… ich hab Deinen Beitrag im Fernsehen gesehen.

Ray: … oh, das hast du gesehen? Ok, weißt du – ich war dort und dachte: „Wow, das ist beeindruckend“.

it:… der Mann ist ja fast doppelt so alt wie du.

Ray: … ja, aber was ist das für ein Typ, mein Gott. 76 Jahre alt und er kreiert so eine Magie. Ich habe niemals jemanden gesehen, der so eine Magie kreieren kann. Das war absolut umwerfend. Was mich angeht, ich mag es, neue Songs zu schreiben. Und manchmal mag ich das nicht, dann mache ich es auch nicht. Aber für mich ist es wichtig, Inspirationen zu bekommen. Vor allem, was die Songtexte angeht, möchte ich etwas ausdrücken. Nicht das eingefahrene Boy-meets-girl-Zeugs. Es ist nicht leicht, wenn man diese stereotypischen Themen verlässt, um was ganz anderes zu schreiben. Man braucht einfach Lebenserfahrung, um etwas zu haben, über das man schreiben kann …

it:… wie zum Beispiel Boy-meets-boy-stuff.

Ray: … ja genau, zwei Jungs (lacht). Warum eigentlich nicht? Aber Beziehungskram ist eigentlich das, was ich meine. Was die Cover-Geschichte angeht – es ist genug, wenn ich live ein paar Klassiker spiele oder eben einen ganze Show mit Genesis-Songs. Da muss ich nicht noch Coverversionen für ein Album aufnehmen. Die Leute verstehen sicher, warum ich das mache, was ich mache, aber natürlich findet das nicht jeder gut, das weiß ich auch.


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:… also gut, ich frag‘ dich das noch mal in 10 Jahren.

Ray: OK, wenn ich grad ein Album mit David Bowie-Coverversionen veröffentlicht habe. (lacht)

it: Einige Leute, die sich nicht so gut mit deiner Musik auskennen, fragen immer mal wieder nach einer Art „Introduction to Ray Wilson“-CD oder einer Greatest Hits Compilation. Hast du schon mal über sowas nachgedacht?

Ray: Ja, die Idee hatte ich auch schon mal. Ich kann es aber nicht wirklich „Greatest Hits“ nennen, so viele Hits hatte ich ja nicht. Aber eine Best-Of, das wäre schon möglich. Aber wenn du einen Song hast und ihn dann live spielst, dann bekommt er ein völlig neues Leben. Propaganda Man ist ein gutes Beispiel. Die Live-Version ist um Längen besser als die Studioversion und das weiß ich. Also wäre es gut, diese Songs neu einzuspielen in den Live-Versionen, die mir aktuell gut gefallen. Auf diese Art würde ich das gerne machen. Auf der anderen Seite werde ich ja immer nach einer DVD gefragt, die Leute hören nicht auf zu fragen und ich höre nicht auf zu sagen, dass ich daran nicht interessiert bin.

„Mir ist lieber, die Leute kommen zu den Shows, als sich das Konzert auf DVD im Sessel anzusehen.“

it:… das wäre jetzt die nächste Frage – wie sieht es aus mit einer DVD? Ich habe gehört, dass ihr heute Abend für eine DVD filmen wollt?

Ray: Nur mit einer Kamera. Ich wollte es komplett filmen, aber der Veranstalter hat uns das nicht erlaubt. Und natürlich muss man alles sehr aufwändig aufnehmen mit Multitracks usw. Was die DVD allgemein angeht: Ich denke ich hatte bisher noch keinen Grund, das zu tun. Ich habe nie das bekommen, was ich wollte oder erwartet habe. Ich hab’s nicht richtig hinbekommen. Und wenn man etwas auf DVD verewigt, dann will man ja, dass es eine gute Performance ist. Jetzt denke ich aber, das ich es hinbekommen kann. Die Genesis Klassik-Show ist etwas, das man nun filmen könnte. Sie ist fertig. Ich werde daran dieses Jahr nichts mehr großartig verändern. Wir haben nun 40-50 Shows gespielt, also könnte man es filmen.

Bei Stiltskin ist es anders – das ist noch überhaupt nicht fertig. Ich denke ich mache erst mal das neue Album und werde dann an der Show feilen. Dieses Jahr hatten wir überhaupt erst zwei Stiltskin-Konzerte und haben die halbe Zeit damit verbracht, uns an die Songs zu erinnern. Also realistisch betrachtet wird vor Herbst nächsten Jahres nichts passieren, wenn überhaupt. Ich hab mit dem DVD-Projekt auch keine Eile, um ehrlich zu sein. „Kommt zu meinen Konzerten!“ – das ist mein Standpunkt. Das Negative bei DVDs ist ja … wir haben ja über Leonard Cohen gesprochen. Da hatte ich die CD und DVD vorher und wusste, was mich erwartet. Das hat eine ganze Menge der Magie weggenommen, weil man in etwa weiß, was kommt. Ich möchte aber nicht wissen, was gesagt oder gespielt wird. Mittlerweile wünschte ich, ich hätte die DVD nicht vor dem Konzert angeschaut. Das ist das Problem mit DVDs. Mir ist lieber, die Leute kommen zu den Shows, als sich das Konzert auf DVD im Sessel anzusehen.

Bei Genesis Klassik ist es aber schon etwas anders. Einfach deswegen, weil ich die Show binnen zwei Jahren komplett verändern könnte. Genesis haben einen so großen Katalog und auch auf Calling All Stations sind genug andere Songs, die ich spielen kann. Also könnte ich eine DVD machen und danach die Setlist verändern.

Ansonsten … ich wollte immer mal sowas wie ein „My Life“-Video machen mit dem ganzen Video-Material, das sich in den Jahren so angesammelt hat. Aber das will ich vernünftig machen. Wenn es alles passt, dann macht es Sinn. Ich denke die Zeit wird mir sagen, wann ich das machen soll. So weit weg kann das gar nicht mehr sein. Allerdings bin ich auch erst 41, da hab ich noch genug Zeit, noch mehr Fehler zu machen …

it:Kommen wir zum Live-Set. Vor vier Jahren hast du es sehr deutlich gesagt: „Ich hasse Congo„.

Ray: Hmm, und nun spiele ich es …

it:… genau. Wie kommt es zu dem Sinneswandel?

Ray: Ich bin eben ein Lügner (lacht). Ich lebe ja nun in Polen. Und hier fragt man mich ständig nach Congo. Das Genesis-Album war hier sehr populär, das Konzert in Katowice wurde ja auch bei einer der größten TV-Stationen in Polen gesendet. Also gibt es viele Fans des Songs in Polen. Manchmal bekomme ich auch einige Anfragen aus Deutschland, aber hauptsächlich aus Polen. Also hab ich irgendwann gesagt – ok, schauen wir mal, ob wir ne Version hinbekommen, die gut klingt. Und ich denke wir haben nun eine Version, die sehr gut klingt. Ich bin sehr zufrieden damit. Bei den ersten zwei bis drei Mal hatte ich so meine Zweifel. Aber jetzt haben wir so etwas wie einen Mix der Calling All Stations-Version und dem Klassik-Ansatz unserer Live-Shows. Es funktioniert sehr gut. Mittlerweile genieße ich es, den Song zu spielen. Ich mag es live mehr als auf dem Album.

„Genesis Klassik sind die besten Konzerte, die ich je in meinem Leben gemacht habe“


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:Was ist mit den anderen Songs, One Man’s Fool, The Dividing Line, Small Talk oder There Must Be Some Other Way? Die hast du teilweise noch nie gespielt oder spielst sie nicht mehr. Gibt es eine Chance, dass wir die mal wieder hören?

Ray: Ja, die Chance gibt es. Tatsächlich ist es so, dass ich immer dann, wenn ich einen Genesis-Song spielen will, es anders machen will. Ich wollte es nicht so machen wie damals mit Genesis. Immer wenn ich versucht habe, wie damals zu klingen, kam ich mir vor wie eine Coverband. Also hab ich mit akustischen Versionen von z.B. Carpet Crawlers angefangen und hab mich damit auch gut gefühlt. Mit der aktuellen Band haben wir praktisch Tonys Keyboardparts für die Klassik-Shows transformiert. Also gibt es dieses ungewöhnliche Element in den neuen Versionen – während die Band es eher so spielt, wie es war. Genau das ist der Trick. Die Band spielt es in etwa wie Genesis, dazu kommen Streicher-Arrangements an Stelle der Keyboards und meine Stimme an Stelle der von Phil oder Peter – falls es nicht ohnehin Songs von Calling All Stations sind. Es funktioniert und es gefällt mir gut. Tatsächlich sind das die besten Konzerte, die ich überhaupt jemals in meinem Leben gemacht habe. Wir haben es einfach hinbekommen. Und das öffnet natürlich Türen für weitere Stücke von Calling All Stations. Im Moment spielen wir vier davon. Congo, Calling All Stations und die üblichen zwei [Shipwrecked und Not About Us, die Red.]. Ich denke, There Must Be Some Other Way wäre eine Überlegung wert. Es hängt aber auch davon ab, ob genau diese Genesis-Klientel zu meinen Shows kommt. Denn das sind nicht unbedingt dieselben Genesis-Fans wie die, die zu meinen Konzerten kommen.

it:Heißt das du glaubst, dass so etwas wie The Dividing Line zu anspruchsvoll für dein Publikum ist?

Ray: Naja, wenn ich es in Italien spielen würde, dann wäre The Dividing Line ein sicherer Kandidat. Es ist vielleicht nicht das beste Beispiel, aber die mögen das Zeugs aus den 70ern oder eben mit starkem Bezug zu dieser Zeit. Auch in Deutschland gibt es für die „early Genesis“ ein Publikum. Aber das ist nicht mein Publikum. Ein paar sind immer da, aber meist sehe ich, wie es die Leute langweilt, wenn ich sowas spiele. Also von meinem Standpunkt aus spiele ich dann lieber mit Constantly Reminded etwas, das sie nie gehört haben als zum Beispiel Uncertain Weather. Dann spiele ich lieber etwas, das ich geschrieben habe. Wie dem auch sei, wenn sich das mal verändert und mehr Leute kommen, die sonst zu Konzerten von The Musical Box gehen – also du weißt schon, dieses Publikum eben-, dann gibt es auch ein gutes Argument, einige von diesen Genesis-Long-Songs zu spielen.

it:Wie wäre es denn mit einem Poll auf unserer oder deiner Website?

Ray: Naja, aber das sind dann oft nicht die gleichen Leute, die am Ende wirklich zu den Konzerten kommen. Das ist das eigentliche Problem. Ich hab so viele Genesis-Fans in meinem Leben getroffen, und die hatten alle andere Vorlieben. Die einen mochten eher Phils Jahre, in denen die Band sehr erfolgreich war. Andere fühlten sich der Ära näher in der Peter Gabriel oder Steve Hackett in der Band waren. Diese Leute sind natürlich auch völlig verschiedene Fantypen. Auch Genesis selbst hatten dieses Problem. Bei jeder Show oder Tour überlegten sie, wem sie am meisten gerecht werden sollen. Also entweder den Commercial-era-Fans oder eben den Early-Genesis-Fans. Und letztere sind am Ende eher in der Minderheit. Und ich weiß, das war es, was sie fühlten, denn sie haben’s mir gesagt.

it:Denkst du sie haben einen guten Kompromiss bei der 2007er Tour gefunden? Du hast sie ja in Hannover gesehen …

Ray: Ja, sie haben tatsächlich einen guten Kompromiss gefunden. Das kann man wirklich sagen. Du hast recht. Aber das hat sie Zeit gekostet. Ich weiß – immer wenn sie nach Italien gingen … Italien sticht da sehr heraus, weil es so komplett anders ist für Genesis als irgendwo sonst, das ist zumindest meine Erfahrung. In Italien hat man sie für Invisible Touch fast ausgebuht – oder die Leute gingen. Dagegen wurden sie in London dafür gefeiert. Und das war immer ihr Problem. Aber – ja, sie haben 2007 die richtige Balance im Set gehabt.

it:Ich hab 2006 eine der „puren“ Stiltskin-Shows in Essen gesehen, da war Uwe in der Band. Da hast du nicht mal einen Genesis-Song gespielt. Kannst du dir vorstellen, das mal alles hinter dir zu lassen und nur noch deine eigenen Songs zu spielen?

Ray: Um ehrlich zu sein – die Stiltskin-Shows waren so, weil ich in der Lage dazu war. Als ich angefangen habe, da bestand mein Set aus akustischen Genesis-Songs und eigenen Songs wie Change usw. Danach fühlte ich mich irgendwie gezwungen, damit weiterzumachen, so mit einer Art Hybrid-Konzert und ich hatte immer das Gefühl, dass die Konzerte das bräuchten.

Aber jetzt würde ich sagen – wie bei der letzten Stiltskin Show in der Bluesgarage – brauche ich das nicht mehr zwingend. In Hannover spielten wir auch kaum was von Genesis. Follow You Follow Me glaube ich und Not About Us, aber das ist ok, da es ohnehin zum Großteil mein Song ist. Wir haben mit Absicht die meisten Genesis-Songs weggelassen, die wir sonst spielen und das Publikum war sehr glücklich damit. Wenn man natürlich bei Festivals spielt, dann braucht man ein wenig das populäre Genesis-Material als Aufhänger. Aber in den Clubs in Hannover, Hamburg, Worpswede oder Berlin, da fühle ich mich sehr wohl, mich auf mein eigenes Material zu konzentrieren. Aber ich hab das nicht immer so empfunden wie in letzter Zeit und die Genesis Klassik-Shows haben daran ihren Anteil. Wenn die Leute Genesis-Songs hören wollen, gehen sie zu Genesis Klassik. Wenn sie etwas rockigeres von mir wollen, dann gehen sie zu Stiltskin und da gibt es dann nur wenige oder keine Genesis-Songs.

it: Viele Fans denken, dass Millionairhead das beste Material enthält, das dir bisher gelungen ist. Leider spielst du selten oder gar nicht die Songs, die deine Fans von diesem Album hören wollen, wie zum Beispiel No Place For A Loser oder den Titelsong. Nur Sarahspielst du oft …

Ray: … stimmt, ich hab mich auf bestimmte Songs eingeschossen. In Berlin will ich aber Hey Hey mal wieder spielen, das hab ich lange nicht mehr gemacht. ich liebe diesen Song. Es ist übrigens auch Tony Banks‘ Lieblingssong von diesem Album, das hat er mir mal erzählt. Irgendwer fragte mich auch mal nach Adolescent Breakdown, das ursprünglich auch aus den Cut-Sessions stammt. Ich krieg oft E-Mails von Leuten … spiel das, oder das… Mit No Place For A Loser ist es so … meine Güte, das haben wir nur damals mit Nir gespielt, oder? Das war’s, danach nicht wieder.

it: Es ist diese Art „All The Young Dudes„-Song.

Ray: Ganz genau, da hast du vollkommen recht. Da hab ich meine Inspiration für diesen Song her. Es hat genau dieses Feeling. Manchmal muss man nur erinnert werden, oder angestoßen …

„Die 5.1-Version von „Calling All Stations“ hat man mir nie geschickt“


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:In unserer Song-der-Woche-Rubrik war No Place For A Loserauch schon vertreten. So manch einer fragte, warum du das nicht live spielst.

Ray: No Place For A Loser also, ich sollte mir das mal merken. Manchmal muss man mich daran erinnern, was zu tun. Man neigt dazu, sich auf das Bekannte einzuschießen. Viele Musiker machen sich dessen schuldig, denke ich. So auch ich … ich versuche zwar, viele verschiedene Dinge zu machen, aber so etwas vergesse ich dann auch mal schnell.

it:Hast du jemals den 5.1-Mix von Calling All Stations gehört?

Ray: Die haben mir das nie geschickt.

it:Aha, hast du dir die SACD gekauft?

Ray: Nein, ich hab’s nicht gekauft. Es ist auch gar nicht so leicht, diese Version des Albums zu bekommen. Ich hab‘ schon erwartet, dass sie es mir schicken, ich dachte, das wäre eine berechtiget Forderung. Nick Davis hat mir zumindest vor der Veröffentlichung eine CD-R geschickt.

it:Da war aber dann nur der Stereo-Mix drauf?

Ray: Ja, das war so. Aber egal, ich hab‘ eh kein Equipment für das 5.1-Zeugs. Das interessiert mich nicht. Ich schau mir auch DVDs nur in Stereo an.

it:Wie sieht es denn mit Live-Shows in anderen Ländern aus, wie Nordamerika, Großbritannien oder südeuropäische Länder?

Ray: Naja die Realität ist: Hätte ich einen Pott Geld übrig, würd‘ ich’s machen. Dann würde ich sehr glücklich sein, in diesen Ländern touren zu können. Aber wann immer ich in UK spiele, verliere ich Geld. Ausnahme ist das Edinburgh Festival, weil ich da gewohnt hab‘ und ein Haus hatte, das ich jetzt nicht mehr habe. Aber das ist die einzige Zeit gewesen, in der ich in England spielen konnte und sogar was verdient habe. Und irgendwie hab‘ ich einfach das Interesse verloren. Es ist irgendwie schade, denn ich kriege schon einige Mails aus England, die nach Konzerten in England fragen. Dummerweise sind die übers ganze Land verstreut, wenn die alle in einer Stadt wären …

Selbst als ich im letzten Jahr in London spielte, war die Mehrheit im Publikum aus Deutschland und Polen. Was Spanien angeht, da hab ich eine Charity-Show gemacht, und ich traf auch ein paar Leute vom spanischen Marillion-Fanclub, die vielleicht dort was organisieren werden. Das wiederum ist toll, wenn man weiß, es kommen 200 Leute, dann muss man sich auch keine Sorgen mehr machen. Dann kann man Hotels und Flüge bezahlen. ich möchte einfach nicht pro Konzert 1000 Pfund verlieren. Ich muss eh alles selber bezahlen. Ich würde aber gern auch woanders Konzerte spielen.

Aus Nordamerika krieg ich aber nicht mal Anfragen. Vor einiger Zeit kam mal was aus Kanada …

it: … war das die Anfrage zum 10jährigen Jubiläum von Calling All Stations?

Ray: … hmm, war es das?

it:Das hattest du uns letztes Mal erzählt.

Ray: Ah ok. Na ich hatte eben diese Anfrage, aber das hat nicht geklappt. Und ich wusste auch, was sie haben wollen, aber das wollte ich nicht spielen. Ich hatte auch nie wirklich ein Genesis-Konzept-Konzert, von dem ich annahm, man könnte damit rumtouren. Wir haben das ja in Südamerika versucht, aber richtig gut war das auch nicht. Die haben mich auch nur wegen meiner Genesis-Zeit gekannt. Ich denke, dass wir erst jetzt etwas haben, was wirklich gut ist und das man auch mal als Tourkonzept verkaufen kann. Dummerweise hab ich jetzt zehn oder mehr Musiker …

„Grömnitz? Es war falsch von mir – ein Fehler.“

it:Wir wurden schon ein paar Mal danach gefragt – was genau passierte eigentlich in Grömnitz?

Ray: Das war einfach ein Desaster. Ich kam da hin und keiner war da. Irgendwie acht Leute oder so. Also ich kam dort an, bin acht oder mehr Stunden gefahren, was für sich alleine schon total lächerlich war und war total verärgert auf meinen Promoter. Da hab ich mich rumgedreht und bin gegangen. Sowas hab ich noch nie vorher gemacht. Ich glaube, es war falsch von mir, um ehrlich zu sein, aber ich war sowas von angepisst. Ich musste noch eine Erklärung abgeben, das hab ich auch gemacht. Natürlich waren dann einige Leute auch sauer auf mich. Naja, du weiß schon, was soll ich noch sagen? Sie hatten recht und es war ein Fehler. Aber das war der Grund. Man schickte mich ins Nichts ohne Promotion, kein Marketing und es war einfach alles dort nicht richtig. Also konnte ich nicht …

it:Hast du eine Stadt, in der du am liebsten spielst?

Ray: Ich hab immer die Arbeiterklasse-Städte gemocht. Dortmund und Essen in Deutschland, das Ruhrgebiet insgesamt. In England Newcastle, Liverpool und Manchester. Das sind gute Ort für Musik. Ich bin ein großer Fan für diese Art Umgebung. Obwohl es eigentlich mehr um die Clubs, als um die Städte selbst geht. Deutschland hat traditionell die Qualität, eine gute Clubkultur zu haben. Das ist viel besser als in England. Solche Orte wie die Bluesgarage, der Downtown Bluesclub, der Colos-Saal, das Spectrum in Augsburg – in Deutschland gibt es eine ganze Reihe guter Clubs. Da kommt man hin und der Besitzer sieht aus, als wäre er selbst ein Rockstar. Ich liebe das, es ist gut für das Geschäft. Gäbe es solche Typen nicht, dann hätte ich womöglich gar keine Karriere.

it:Bist du denn zufrieden, wie sich Deine Live-Shows und Albumverkäufe entwickelt haben?

Ray: Ja, die Besucherzahlen steigen, aber ich bin ja nicht blöd, die steigen vor allem wegen der Genesis Klassik-Sache. Aber bei Stiltskin geht es auch vorwärts und das war die beste Show vor kurzem, die wir je gemacht haben. Ich habe endlich das gemacht, was ich tun sollte und es war großartig. Besser als immer nur Kompromisse eingehen, dessen habe ich mich neun Jahre lang schuldig gemacht. Ich hatte dafür gute Gründe, aber jetzt muss ich das nicht mehr machen. Ich fühle nun, dass ich spielen kann, was ich will und es wird gut sein. Und das hat auch damit zu tun, dass wir den Konzertkonzepten eindeutige Namen gegeben haben. Die Leute wissen also, ob sie eher Genesis-Songs oder Stiltskin-Rock zu hören bekommen.

Nachdem ich mich also jahrelang nicht entscheiden konnte, fühle ich jetzt, dass ich die richtigen Entscheidungen treffen kann.

it:Vermisst du Schottland?

Ray: Ich vermisse … die Luft. Klingt das bescheuert? Letzte Woche war ich für fünf Tage in Edinburgh. Gosia musste in England arbeiten, also ging ich nach Edinburgh. Was ich immer bemerkte, wenn ich in Schottland das Flugzeug verließ, war diese (atmet ein) – wow, diese Luft. Die ist so reichhaltig, grün und am Meer. Jetzt lebe ich in der Mitte von Polen. Na gut, da gibt es auch viel Grün, aber weit und breit kein Meer. Das hab ich dann höchstens mal, wenn ich in der baltischen Region toure. In Stralsund oder Rostock. Ich vermisse die Luft – und die Stadt natürlich. Edinburgh ist für mich ohnehin eine der schönsten Städte Europas. Auf der anderen Seite bin ich auch froh, die Stadt verlassen zu haben. Einfach ein wenig Zeit dort verbringen und wieder gehen …

„Meine Heimat ist der Tourbus.“

it:Fühlst du dich in Polen heimisch?

Ray: Naja, mein Tourbus ist meine Heimat. Das ist eine einfache Antwort auf die Frage. Es muss nicht Polen sein. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich in Berlin leben. Das wäre meine favorisierte Stadt. Ich mag aber die polnischen Menschen sehr, das muss ich schon sagen. Aber mein Zuhause ist der Bus. Dazu kommt, dass ich so viele Leute in so vielen verschiedenen Orten kenne, vor allem in Deutschland und Polen. Ich freue mich auch deswegen jedes Mal, nach Augsburg oder Aschaffenburg zu kommen.

it:Beim letzten Mal fragte ich dich nach deiner aktuellen Lieblingsmusik und du erwähntest die Breaks Co-Op. Ich hab mir danach das Album [The Sound Inside] gekauft und muss sagen, da bin ich deiner Meinung, ein starkes Album. Was hörst du denn derzeit?


cohen coverRay:
Das letzte was ich gekauft hab‘ ist Leonard Cohens Live-Album und -DVD. Das ist das beste Live-Album, das ich in den letzten zehn Jahren gehört hab‘. Er war mir als Songschreiber immer gegenwärtig, aber ich würde nicht sagen, dass ich ein großer Fan war. Aber dann hörte ich das Album und dachte, das ist ja fantastisch. Wie es musikalisch funktioniert, die Arrangements, die ganze Räumlichkeit. Sein Bassist, ich weiß nicht wie er heißt, arrangiert das ja alles und die ganze Sache hat mich einfach umgehauen. Seine Poesie, wie er Songs ankündigt … das wäre das Album, das derzeit heraussticht. Ich hab vor kurzem auch David Grays neues Album gekauft, aber das liegt noch rum, ich komme nicht dazu, es anzuhören. Ich hab gehört er hat es in einem kleinen Raum in seinem Haus aufgenommen, was ja an sich nichts schlechtes sein muss. Ich tendiere mehr zur Singer/Songwriter-Ecke. Das interessiert mich. Es ist diese Komfort-Sache. Geht das Leben schief, dann setz ich mich eben in die Ecke mit meiner Akustik-Gitarre.

Und dann gibt es noch diese Band namens Archive. Das ist auch eine unglaubliche Band. Die sind ein bisschen wie Radiohead, aber doch irgendwie anders.

it:Wenn du morgen Schluss machen müsstest mit Musik – bist du immer noch an der Rasenmäher-Geschichte in Edinburgh interessiert?

Ray: Die Rasenmäher Sache? (lacht) Jawohl! Obwohl ich dieses Gefühl lange nicht hatte, diesen Forrest Gump-Moment …

it:Hast du denn mittlerweile ein bestimmtes Hobby?

Ray: Nee, ich hab immer noch keine Hobbys, befürchte ich. Es ist immer noch Musik, Musik und noch mal Musik. Ein ziemlich langweiliger Typ. Es müsste auch etwas völlig anderes sein als Musik – wie zum Beispiel angeln gehen. Aber das interessiert mich nicht. Also würde ich immer noch auf dem Rasenmäher fahren und höre I Know What I Like über meine Kopfhörer.

it:Ray, wir danken dir für dieses erneut angenehme Interview. Viel Erfolg mit deinen Projekten!

Ray: Danke, es war mir auch wieder ein Vergnügen!

Information: Ray wird sein Genesis Klassik-Programm am 5. April 2011 im Dresdner Kulturpalast aufführen. Dann werden 12 Streicher und 4 Cellisten dabei sein. Tickets für diese Show gibt es bei Eventim und direkt auf der Website des Dresdner Kulturpalast.


Interview & Transkription: Christian Gerhardts
Übersetzung: Martin Klinkhardt / Christian Gerhardts
Fotos: Petra Buttmann
Fahrdienste, techn. Support: Florian Stolbrink


Links:
Genesis Klassik – Tourdaten
Ray Wilson – Tourdaten 2010
Genesis Klassik – Live in BerlinCD Rezension
Forum-Diskussion zum Interview