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Ray Wilson – Chasing Answers: The Rainbow Interview
Anlässlich der Veröffentlichung seines neuen Albums Chasing Rainbows trafen wir Ray Wilson vor seiner Show in der Dresdner Lukaskirche am 10.03.2013 für ein ausführliches Interview. Christian Gerhardts sprach mit Ray.
Ray Wilson veröffentlicht am 19. April sein neues Studioalbum Chasing Rainbows. Grund genug für uns, mit ihm die Hintergründe, die Entstehung und die Essenz des Albums zu diskutieren und weitere Projekte und Ideen zu besprechen. Christian Gerhardts traf Ray Wilson vor dem Konzert in Dresden am 10.03.2013 in der Lukaskirche für ein Interview.
it: Warum wurde Chasing Rainbows ein Ray Wilson-Album und kein Ray Wilson & Stiltskin-Album? Hat es etwas damit zu tun, dass Uwe nicht involviert ist?
Ray: Naja, Uwe spielt ein paar Sachen, nicht viel, aber er spielt Mandoline auf Whatever Happened noch einen anderen kleinen Gitarren-Part, den ich einfach nicht selbst spielen konnte. Das hab ich ihm überlassen, er ist einfach besser als ich. Ich weiß nicht, warum ich den Namen Stiltskin weggelassen habe. Vermutlich … es fühlt sich nicht so an wie ein Stiltskin Album. Es spielt zwar fast die gesamte Band auf dem Album, aber trotzdem ist es was anderes. Diese Band passt nicht unbedingt zur Musik von Stiltskin. Sie passt viel besser zu der Art Musik, die auf dem Album zu hören ist. Das passt zu den individuellen Stilen der einzelnen Musiker. Es gab auch auf dem letzten Album, Unfulfillment, schon diese Songs, die etwas von Stiltskin entfernt waren. Aber ist es ja so – ich war im Original Stiltskin-Lineup und auch in Heavy Metal oder Heavy Rock Bands zu Schulzeiten. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Und meine jetzige Band hat ein anderes Feeling. Es fühlt sich nicht so hard-rock-mäßig an. Bei Uwe tut es das. Der passt da perfekt zu, er ist eben dieser Typ und liebt diese Art Musik. Aber die anderen, Ali, Lawrie, Ash und auch Filip früher oder jetzt Darek – die sind mit ganz anderer Musik aufgewachsen und nicht wie ich oder auch mein Bruder mit diesem heavy rock. Also glaube ich, dass dieses Album viel mehr zu ihrem natürlichen Musikempfinden passt als Stiltskin.
„Uwe Metzler ist es, der dem Stiltskin-Sound seinen Stempel aufdrückt“
it: Mir kam in den Sinn, dass Chasing Rainbows so eine Art Symbiose aus Unfulfillment und Propaganda Man ist. Vor allem Unfulfillment war, für mich, kein richtiges Stiltskin-Album. Es ist mehr ein Ray Wilson Album mit einem verbesserten und weiterentwickelten Sound.
Ray: Ja, mit Ausnahme von Songs wie Guns Of God, das ist sicher mehr Stiltskin, das ist auch Uwe. Er ist es, der diesem Teil des Stiltskin-Sounds seinen Stempel aufdrückt. Es ist die Kombination aus seinem Gitarren-Sound und meinem Gesang. Das ist ja auch auf dem SHE-Album so. Man kann es hören, wenn Uwe diese Musik kreiert, wie Fly
High oder Guns Of God – das ist Uwe – er ist eben dieser Riff-Gitarrist. Und das macht er verdammt gut. ich mag das sehr. Auf der anderen Seite ist das aber auch nicht meine natürliche musikalische Art. Ich kann das singen, singe das auch gern und es hört sich gut an, aber es ist nicht das, was ich als Musiker natürlicherweise bin.
it: Du hast die Songs ja mit Peter Hoff geschrieben, aber warum war Uwe dabei dieses Mal nicht involviert?
Ray: Ganz einfach: Peter hat schon während der Veröffentlichung von Unfulfillment angefangen, mir neue Ideen zu schicken. Er schreibt unentwegt und schickt mir dann seine Ideen. Er kreierte ganz unterschiedliche Strukturen. Und so war es einfach etwas zu früh für Uwe, der auch noch in anderen Projekten gebunden war. Das ist der einzige Grund. Ich hab das Album mit Peter auch sehr schnell angegangen und fertig gestellt.
it: Also ist Uwe tatsächlich das entscheidende Stiltskin-Element, wie ich vorhin angenommen habe?
Ray: Ja, ein Stiltskin-Album würde kein Stiltskin-Album sein, wenn Uwe nicht mit dabei ist, oder jemand der so wie er arbeitet. Stiltskin ist zum Beispiel auch kein Ali-Ding. Ali ist mehr ein atmosphärischer … (denkt)
it: Wie Songs wie Rhianne und Frequency ja gezeigt haben …
Ray: Ja, ganz genau. Er ist ein wunderbarer Gitarrist.
Ich muss aber gestehen, ich weiß nicht, was als nächstes kommt. Ich sag ja immer, ich mache nun dies oder das und dann mache ich am Ende doch etwas ganz anderes. ich weiß nicht, wohin mich die ganze Sache führt. Aber Chasing Rainbows ist ein Album, das sehr gut zu mir und zu meiner Band passt.
it: Du hast das Album im August im Studio von ABBY in Berlin aufgenommen. Was war der Grund dafür? Es erscheint auch deswegen interessant, weil ABBY eine Band sind, die zum damaligen Zeitpunkt noch gar nichts veröffentlicht hatten.
Ray: Ich kannte Henne
Müller, den Schlagzeuger der Band, schon seit ein paar Jahren. Er war Tonassistent auf dem SHE-Album und hat schon länger mit Peter Hoff zusammengearbeitet. Er ist dann nach Berlin gegangen und jetzt hat er seine Band ABBY und sie werden bald ihr erstes Album bei Universal veröffentlichen. Er hat dieses kleine Studio dort. Henne hat übrigens auch Schlagzeug auf dem SHE-Album gespielt. Wake Up Your Mind war einer der Songs – er ist ein guter Drummer. Ich wollte das Album dieses Mal einfach in Berlin aufnehmen. Ich liebe diese Stadt. Ich kann in dieser Stadt viel kreativer sein als in Stuttgart, deswegen ist Berlin für mich deutlich interessanter. Man fühlt sich viel mehr als Künstler, wenn man in Berlin ist, als wenn man in Stuttgart ist (grinst). Ich bin ja nicht so ein vornehmer Typ. Berlin ist einfach der künstlerischere Ort. Ich wollte dort arbeiten – und nicht zuletzt hab ich auch meine Firma dort. Und ich wollte mit den Jungs von ABBY arbeiten. Ich dachte auch, es sei einfach mal gut, mit diesen Musikern Zeit zu verbringen, um eine andere musikalische Denke mitzubekommen. Und dann einfach schauen, was passieren würde. Sie haben tatsächlich einen wichtigen Teil im Rahmen der Albumproduktion gespielt, insbesondere was den Klang des Basses und der Gitarren angeht. Also wenn ich das rückblickend betrachte – Peter war alles andere als begeistert von dieser Idee, aber ich sagte, ich bevorzuge dieses Mal Berlin und ich denke, dass das eine gute Entscheidung war. Es ist auch diese Kombination – das Schreiben und Entwickeln von Ideen mit Peter in Stuttgart, dann das ganze nach Berlin mitnehmen und dort in einer ganz anderen Umgebung aufnehmen, mit anderen Leuten, die einfach weiter weg von den Demos waren, die ich mit Peter aufgenommen hatte und dann habe ich das ganze ja auch noch Yogi Lang von RPWL gegeben, um das Album abzumischen. Das war ne richtig gute Idee. Yogi hat einen fantastischen Job gemacht, ich bin damit sehr zufrieden. Ich hatte so eine vage Hoffnung, dass es gut werden würde und nach den ersten Tagen war ich aber nicht unbedingt überzeugt. Aber irgendwann ging er total in dem, was ich mir vorstellte, auf und dann machte er einen erstklassigen Job. Also: Songwriting und Demos in Stuttgart, dann die Aufnahmen in Berlin und das Abmischen in Freising.
it: Aber Freising ist ja nun auch eine etwas abgehobene Stadt…
Ray: (lacht) Naja, es startete mit Geld – und endet eben so. Es ging von Stuttgart über Berlin Berlin in die Münchener Gegend … naja gut Freising ist wirklich eine vornehme Gegend.
„Warum ein Saxofon? Ich wollte immer meine eigene E-Street-Band haben“
it: Lass uns mal über die Musik reden. Wann kam dir denn die Idee mit dem Saxofon?
Ray: Ganz am Schluss und hier war es auch wieder so, dass ich zu Peter sagte, ich will ein Saxofon. Und Peter sagte prompt ‚ich mag keine Saxofone auf Platten‘. Ich konnte mir auch vorstellen, wie er das meint. Es muss schon deutlich mehr wie Bruce Springsteen and E-Street Band klingen als sowas wie Kenny G (grinst), was natürlich für mich ein schlechtes Beispiel ist. Also ich bin mir sicher, dass Peter dachte „ach du Scheiße – Saxofon …, Ray muss völlig verrückt sein“. Und so sicher war ich meiner Sache ja selbst nicht. Ich hab dir ganz am Anfang ja mal gesagt, ich will so ein Tom Petty mäßiges Album haben, so dieses amerikanische Feeling. American country rock – sowas in der Art. Ich weiß nicht ob es das ist, was am Ende draus geworden ist, aber einige Elemente davon sind dann vielleicht doch zu hören. Songs wie Follow The Liezum Beispiel, aber die Frage war, was fehlt mir selbst denn wirklich auf so einem Album? Und die Antwort war: Ein Saxofon (lacht). Ich bin ein großer Bruce Springsteen Fan. Ich wollte immer meine eigene E-Street Band haben. Das war immer mein Traum und jetzt habe ich sie (lacht). Fehlt nur noch, dass ich demnächst Stadien ausverkaufe.
it: Was ist eigentlich aus dem Song Run For Your Life geworden?
Ray: Naja du weißt ja, dass wir den ursprünglich für einen Marathon geschrieben haben. Den Song gibt es immer noch. Aber die Geschichte hat sich weiterentwickelt. Nach diesem Song habe ich einen weiteren geschrieben, wieder mit Peter, der
Desire heißt und dieses Mal wurde der Song für einen Boxer geschrieben. Die Anfrage kam von einem Freund von mir, der ein Radio-Promoter ist. Er sagte mir, ein Kollege von ihm sei ein recht bekannter deutscher Boxer, und er wollte, dass ich einen Song für ihn schreibe, zu dem er dann quasi in den Ring steigt. Also sagte ich wieder ‚ok‘. Ich fragte also Peter, aber der war erst mal beschäftigt und sich auch nicht so sicher, weil ja mit Run For Your Life einfach nichts passiert ist. Am Ende schickte er mir dann doch eine Idee, aus der ich dann den Song Desire weiterentwickelte – und der hört sich richtig gut an. Es klingt ein wenig wie 70ies Rock. Wir haben das den beiden also geschickt und die fanden es großartig. Eine Plattenfirma hat mir dafür – und auch für ein ganzes Album – sogar ein Angebot gemacht. Ich denke auch, dass eine Single im Moment Sinn macht. Es ist einfach ein guter Song. Es hat viel mehr von diesem Stiltskin Sound. Also sagte ich lass uns jetzt erst mal die Single veröffentlichen. Ich kann jetzt wirklich nicht ernsthaft darüber nachdenken, ein ganzes Album zu machen, das hab ich ja grad erst hinter mir. Also – die Geschichte entwickelt sich weiter. Wenn wir uns zum nächsten Interview treffen, dann wird es …
„Vielleicht gründe ich eine weitere Band, die nur solche Heavy-Rock-Sachen spielt“
it: … einen dritten Song geben
Ray: (lacht) genau, oder auch ein Album oder ganz was anderes. Wer weiß das schon. Aber wie ich schon sagte, es ist ein guter Song und je mehr ich Songs in diesem Rock-Stil kreiere, desto mehr denke ich, vielleicht wäre es eine gute Idee so ein Projekt zu starten. Einfach eine eigenständige Band, die diesen Heavy-Rock spielt. ich spiele das ja mittlerweile gar nicht mehr so oft. Mich interessieren im Moment andere Songs, wie Lemon Yellow Sun, Show Me The Way, Tale From A Small Town – auch diese Art Sound. Es passt besser zu mir und meiner Band, es fühlt sich einfach richtig an. Ich bewege mich tatsächlich etwas weg von den rockigeren Songs in den Live-Shows. Das wird manche vermutlich enttäuschen, aber es ist eben das, was am besten zu uns passt.
Aber das gibt es eben diese andere Idee mit den Heavy-Rock Songs und einer eigenständigen Band. Also werde ich vielleicht ein neues Nebenprojekt starten. Und dann durchmische ich diese ganzen Showkonzepte auch nicht mehr.
it: Bald kommt eine Single, Easier That Way. Wird es die auch als CD geben?
Ray: Ja, aber man wird sie nicht kaufen können. Es wird nur eine Promo CD für’s Radio geben. Also wir haben faktisch eine CD, aber die ist nicht im Handel erhältlich. Es wird die Single aber als Download bei iTunes, amazon usw. geben. Aber die Radios präferieren manchmal noch CDs, also machen wir ein paar CDs für’s Radio.
it: Wird die Single eine B-Seite haben?
Ray: Nein, es gibt keine weiteren Songs.
it: Run For You Life vielleicht?
Ray: Nein, nicht wirklich, das wird mal auf einem anderen Album sein, der Song passt auch nicht zu den Songs des neuen Albums. Nun ja, es gibt doch noch weitere Songs, die Peter und ich angefangen haben, aber wir haben sie nicht fertig gestellt. Abgesehen davon halte ich die Produktion einer echten MaxiCD heutzutage für eine ziemlich überflüssige Übung. Wenn Easier That Wayviel Radio-Airplay bekommt, wäre es das einzige Argument dafür. Aber ich wäre an ganz anderen Sachen interessiert, zum Beispiel Chasing Rainbowsals Vinyl-LP herauszubringen, anstatt Singles zu produzieren. Das interessiert mich mehr.
it: Kennst du die Textzeile „good things come to those who wait“?
Ray: Na klar.
it: Weißt du, wie oft du die schon benutzt hast?
Ray: Nein, aber das wirst du sicher wissen..
it: Drei Mal …
Ray: Exakt diesen Wortlaut?
it: Ja, mit nur kleinen Variationen …
Ray: Es ist aber Wahres dran – aber in welchen Songs?
it: Lemon Yellow Sun,
Sick & Tired und Ought To Be Resting. Nun konnte ich diese Zeile aber gar nicht auf dem neuen Album finden. Also, ist „Wait For Better Days“ vielleicht so etwas wie eine Alternative dazu?
Ray: Ja, das hat die gleiche Bedeutung. Mein Denken und Schreiben basiert oft auf Spiritualität. Und wenn du auf die Texte der Songs genau achtest, dann wirst du feststellen, dass ich verschiedene Aspekte gern wiederhole. Nicht immer – Guns Of God ist natürlich etwas ganz anderes und da gibt es auch weitere Songs die sich mit ganz anderen Themen auseinandersetzen, auch auf dem neuen Album, aber ich kehre in meinen Songs gern zu dieser Spiritualität zurück. Es sielt eine große Rolle in meinem Leben und hat es seit dem Ende von Genesis auch sehr geprägt.
„Chasing Rainbows, das ist einfach die Suche nach dem Pott voller Gold“
it: Welche Bedeutung steckt hinter der Rainbow-Idee?
Ray: Bei der Jagd nach dem Regenbogen geht es um das ganz große Los, den ganz großen Erfolg. Als ich klein war, hat man uns erzählt, dass am Ende des Regenbogens ein Pott Gold zu finden ist. Es geht um die Reise zu diesem Pott voller Gold. Eben der Versuch, das ganz große Los zu ziehen. Und Follow The Lie handelt über das Leben auf Tour und eben genau mein Leben – der Lüge folgen – die Lüge ist da am Ende – und es ist dieser Pott voller Gold. Den gibt es natürlich gar nicht. Wenn du rausfindest, was das ist, das du als diesen Pott voller Gold angesehen hast, dann erkennst du, dass du weiterziehen musst, um den nächsten zu finden. Das hat auch etwas mit dem Unfulfillment-Thema zu tun. Du wirst niemals vollständig ankommen, und genau das ist aber auch der ganze Spaß. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du am Ende erkennst, dass alles, was du jemals gebraucht hast, du schon gehabt hast bzw. es dich immer begleitet hat. Du musst aber diese Reise machen, um genau das zu erkennen.
it: Warst du dir eigentlich bewusst, dass es den Songtitel Shouting In My Sleep in Deiner Karriere schon mal gegeben hat?
Ray: Ja sicher. Ich hab das ja gesungen damals – wie könnte ich das vergessen. Wir haben das damals sogar ein paar Mal live gespielt. Wobei ich sagen muss, dass der neue Song doch ein ganzes Stück besser ist als die alte Stiltskin-Nummer
(alle lachen). Peter Lawlor hatte das damals geschrieben. Ich weiß auch gar nicht genau, warum ich auf den Songtitel Shouting In My Sleep am Ende zurückgegriffen habe. In gewisser Weise schreibe ich immer noch wie zu jeder Zeit, als ich bei Genesis war. Man nimmt die Musik als Demo auf und singt dazu einfach das erste, was einem in den Sinn kommt. Das dienst einfach nur dazu, Melodien und Ideen festzuhalten. und wahrscheinlich habe ich an den alten Song gedacht, als ich den neuen schrieb. Solche Situationen habe ich aber öfter. Genauso war es bei Razorlite. Das kam von einem Poster, als wir damals mit Genesis Headliner bei Rock am Ring waren. Die Band Razorlite war auch im Line-Up. Ich hab einfach dieses Wort von diesem Konzertposter, das in meinem Studio hängt, genommen und hab es auf dieses asiatische Mädchen bezogen, das ich einst kannte – es erinnerte mich an ihre Augen, die waren ein wenig wie Rasierklingen, sie war wunderschön, aber auch gefährlich für jeden schwachen und willigen Mann, und daher kam die Idee für den Song Razorlite. So kommt das oft vor, dass ich irgendwo eine Phrase sehe oder höre und diese dann die Inititialzündung für einen Song darstellt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das mit Shouting In My Sleep genauso war, aber es kann durchaus sein, dass ich an jenen Stiltskin-Song dachte.
it: Take It Slow klingt für mich wie eine atmosphärische Version von Fly High…
Ray: Hmm, Peter hat das geschrieben und ich habe nur den Text dazu verfasst, also kann ich das nicht ohne weiteres kommentieren. Auf diese Idee wäre ich auch nicht gekommen, weil Uwe Fly Highgeschrieben hatte und das hier ist Peters Song. Vielleicht gibt es aber atmosphärische Parallelen. Take
It Slow … das hab ich geschrieben, als ich grad bei Peter war. Ich weiß noch, dass ich krank war und auch eine Show canceln musste, Ich hatte ne heftige Erkältung, aber hab trotzdem versucht, noch ein paar Ideen gesanglich zu testen. Ich wollte dieses Mal eine neue Art Melodie für meine Songs entwickeln. Ich wollte meine Stimme etwas anders einsetzen um anders singen zu können und wollte sehen, ob ich höhere Töne treffen kann und so andere Melodien erschaffen kann. Da ist dieser Song ein sehr gutes Beispiel. Das Konzept hinter diesem Song ist auch wieder die spirituelle Schiene. Um das zu bekommen, was man im Leben haben möchte, um es schneller zu erreichen, muss man auf spirituelle Weise langsamer denken und handeln. Eine Art ruhiger und friedlicher Anspruch ans Leben. Wenn du durch’s Leben hetzt, immer nur gestresst bist, mit allem kämpfst, das kann den ganzen Prozess auch aufhalten und verlangsamen – am Ende des Tages ist es das, woran ich glaube.
it: Also haben wir wieder dieses „good things come to those who wait“-Gefühl?
Ray: Ja, das ist wieder so ähnlich, richtig. Und Take it Slowdreht sich genau darum.
it: Einer der Songs, Rhianne,wurde mit Ali als Sänger aufgenommen. Je öfter ich das höre, desto mehr denke ich, das hätte ohne Schlagzeug vielleicht noch besser funktioniert. Hast du darüber nachgedacht?
Ray: Nein. Aber du könntest recht haben. Musikalisch ist das für mich so eine Art Träumersong. Das hat mit der Gesangsidee zu tun … ich ging schnell mit meiner Stimme zu einer Kopfstimme über und wenn Ali singt, dann macht er das ohnehin ganz natürlich in diesem Stil. Unsere Stimmen passen beide zu dieser träumerischen Atmosphäre des Stückes. Und auf dieser Basis – ja, das könnte vielleicht wirklich ganz gut ohne Schlagzeug funktionieren – das würde dieses träumerische Gefühl wohl sogar noch verstärken. Ich hab das aber noch nicht ausprobiert. Vielleicht versuchen wir das später mal in den akustischen Shows, da gibt es ohnehin kein Schlagzeug …
it: Lass uns mal über das Cover reden. Im Netz kursierte vor einiger Zeit dieses Bild mit dem Jungen und dem Regenbogen und ich dachte spontan, oh je – wenn das die finale Version ist, dann wird das Dein schlimmstes Cover bisher. Nun hab ich es gestern tatsächlich auf einem Flyer gesehen. Es scheint also wirklich eine Option gewesen zu sein?
Ray: Das ist eigentlich ein Foto, also ein Original-Foto, das hatte Gosia in Buenos Aires aufgenommen, als wir letztes Jahr mit der Band dort waren. Wir saßen in einem dieser City-Tour Busse und wir sahen dieses Straßenkind und wir dachten, er konnte uns nicht sehen. Gosia fotografierte ihn von der Seite und er zeigte ihr spontan und überraschend den Mittelfinger. Also, auf dem Originalfoto sieht man das Kind, wie es Gosia den Mittelfinger zeigt. Das Timing war unglaublich perfekt für dieses Foto. Und das passt auch zur Chasing Rainbows Idee: Der Song [Follow The Lie] ist ja auch über das Verfolgen seiner Träume. Und dieser Junge sah eben so aus, als hätte er überhaupt keine Möglichkeit, seine Träume zu verfolgen. So wurde dieses Foto ein schöner Kontrast zu der Bedeutung des Songs. Ich hab dann meinen Designer gebeten, daraus etwas zu machen. Ich sagte ihm, er solle dieses Kind und einen Regenbogen als Basis nehmen. Er hat dann ein paar Entwürfe gemacht. Das Problem war aber, dass dieses Kind uns ja ganz offensichtlich zu verstehen geben wollte, dass wir uns verziehen sollen – „fuck off“ eben. Und ich dachte, vielleicht ist das für ein Cover doch etwas zu aggressiv und beleidigend. Man muss es ja auch in die Musikgeschäfte stellen können.
Also bat ich ihn, die Hand zu ändern, sie quasi herumzudrehen, damit es wie ein Friedenszeichen aussieht, wenn er dann auch noch den Zeigefinger berücksichtigt, aber er kreierte dann ein V-Zeichen, was in Deutschland wohl okay ist, aber in England heißt das immer noch „fuck off“. Also dieses „V“-Zeichen, bei dem man den Handrücken zeigt, heißt in England „fuck off“. Dreht man die Hand um, ist es aber das Friedenszeichen. Ich glaube auf dem Kontinent bedeutet es auch Frieden. Am Ende landete das Bild doch noch im Artwork und wir haben es für den Platz hinter der CD verwendet. Und es ist auch das Artwork der Single, Easier That Way, aber mit dem Peace-Zeichen, und ich glaube das bedeutet überall das gleiche.
Wie dem auch sei, ich hab mir dann mal die ganzen Bilder von Christian Baltrusch angesehen, die er mir gegeben hatte. Und ich dachte mir, es ist jetzt mal Zeit, dass ich was von ihm verwende. Das sind richtig gute Fotos. Seit sieben Jahren gibt er mir immer wieder diese Fotos und jedes Mal denke ich nur „wow, das ist fantastisch“. Also haben wir einige Fotos genommen und Thomas hat ein alternatives Design kreiert, mit dem Auftrag, das ganze in einer Art 70er Jahre Stil zu halten, wie bei früheren Neil Young oder Bob Dylan Cover. Also nahm er von Christian diese Aufnahme der leeren Bühne des Konzerts in Braunschweig [des Genesis Fanmeetings, das der Deutsche Genesis Fanclub 2007 in Braunschweig organisierte, d.R.], er entfernte das GUINNESS Logo und auch den Computer – und am Ende sah es richtig gut aus. Wir haben dann weitere Fotos von Christian für das gesamte Design verwendet – mit Ausnahme der Rückseite, da nahmen wir wie gesagt das Bild aus Buenos Aires.
it: Also wusstest du noch, dass dieses Foto während des Genesis Fan-Meetings in Braunschweig aufgenommen wurde.
Ray: Oh ja, natürlich …
it: Ich hab drei Wochen gebraucht, bis ich das erkennt habe.
Ray: Ich wusste genau, wo das aufgenommen war. Ich kann mich sehr gut an dieses Konzert erinnern.
it: Christian Baltrusch ist ziemlich stolz darüber, dass du seine Fotos verwendet hast.
Ray: Das kann er auch sein, er ist sehr talentiert. Er hat mir die ganzen Fotos kostenlos überlassen, was sehr freundlich ist, denn das musste er ja nicht tun, aber er tat es. Das sieht sehr gut aus und es funktioniert wunderbar.
it: Ok, dieses Jahr wird es ja einige Veränderungen bei dir geben …
Ray (unterbricht): Bist du ein Wahrsager? (lacht) ‚du wirst heiraten‘.
it: Nein, das sollte sich mehr auf die Live-Shows beziehen. Du hast die Show-Konzepte umbenannt – nun heißen sie Ray Wilson plus irgendwas …
Ray: Ach so, die Genesis Classic Quartet Show. Die Leute haben angefangen zu zählen, wie viele auf der Bühne stehen, derzeit sind es sechs.
it: Genau – Du hast nun also andere Namen, wie 20 Years & More, was offenbar die Stiltskin-Shows ersetzt, dann das Quintett…
Ray: Octett hatten wir auch schon, kürzlich in Katowice.
it: War das eine bewusste Entscheidung, den Namen Genesis Classic aus den meisten Showkonzepten zu streichen und statt dessen als Ray Wilson & Quartet oder Quintet aufzutreten?
Ray: Nein, das haben wir eigentlich nur gemacht, um es auf der Homepage einfacher darzustellen. Wenn du Dir ein Ticket kaufst oder die Pressemitteillungen liest, dann weißt du, was es ist und wer in der Band ist. Das Genesis Classic-Konzept ist immer noch da. Ich habe jetzt aber das Saxofon bzw die Flöte und eine Klarinette zu einigen der Acoustic Shows hinzugefügt. Und was die Genesis-Songs angeht – je klassischer die werden, um so besser ist das für die akustischen Shows. Dann passiert mit diesen Songs etwas sehr spezielles. Wie die mal im Original gemacht wurde, interessiert mich überhaupt nicht, was die Live-Performance angeht. Ich hätte dafür gar nicht die Leidenschaft, um die einfach nur zu reproduzieren. Ich würde das nie wie The Musical Box oder andere Tribute-Bands machen. Ich nehme diese Songs und mache etwas Neues daraus, diese ganze Idee hat sich einfach entwickelt. Zur Zeit spielt
Alicja, als Solo-Violinistin, sogar Horizons, das ja von Steve Hackett geschrieben wurde und Basia spielt Entangled als Solistin. Das ist richtig schön. Ich lasse die Jungs in der Band auch mehr und mehr ihre eigenen Ideen einbringen. Sie sollen nicht auf mich warten mit neuen Ideen, sondern können auch selbst sagen „lass uns mal Abacab spielen“ oder sowas. Habt einfach eigene Ideen. Mir macht das immer noch einen Riesen-Spaß. Genesis und ihre Mitglieder haben in all den Jahren ganz wunderbare Musik erschaffen.
Ich mochte immer das Saxofon, wenn es intelligent eingesetzt wird. dieses Element bringt etwas Neues in die Musik. Zum Beispiel bei That’s All, da passt das perfekt. Ich glaub Phil hat das bei seinem Big Band-Projekt auch mit Bläsern gespielt. Es funktioniert also sehr gut. Die Sache mit den Blechbläsern funktioniert nicht immer, gerade bei Genesis-Songs, aber wenn man sie vorsichtig und nur bei ausgewählten Stücken einsetzt, dann geht das seht gut. Marcin spielt meist Flöte und Klarinette in diesen Arrangements, was wiederum auf eine andere Weise sehr gut funktioniert und wir nutzen das Saxofon dann nur in ausgewählten Stücken.
it: Du hast eben Steve Hackett erwähnt. Du hast für ihn ja Carpet Crawlers aufgenommen. Und du wirst drei Mal mit ihm auftreten …
Ray: Im Moment sind es drei Konzerte. Zunächst waren zwei vorgesehen. Wir haben gerade erst die Mailand-Show hinzugefügt. Ich habe in Italien ja schon oft gespielt und ich denke, wir werden auch bald wieder dort auftreten, vielleicht mit der Band, wahrscheinlich aber eher mit dem Classic-Programm. Ich weiß genau, dass die Italiener mehr die frühen Genesis mögen und die etwas komplexeren Arrangements. Das gibt einem das Publikum dort auch entsprechend zu verstehen. Es ist eine sehr befriedigende Sache in Italien zu spielen und auch die Show mit Steve wird sicher Spaß machen, da bin ich sicher.
„Steve Hackett hat mir auch Firth of Fifth und Broadway Melody vorgeschlagen“
it: Wie kam das denn zustande, dass ihr jetzt miteinander arbeitet?
Ray: Ich hab da gar nicht mehr so viel drüber nachgedacht, seit wir vor zwei Jahren mal etwas Kontakt hatten. Für mich macht das auch nicht wahnsinnig viel Sinn, außer wir machen einen Song zusammen oder so etwas. Musikalisch sind wir ja nun in verschiedenen Bereichen aktiv. Ich bin mir nicht sicher, wie viele Genesis-Fans sowohl seine, als auch meine Musik mögen? Naja nun hat Steve dieses Genesis Revisited II-Album gemacht – er hatte viele Gastsänger und ich war ja nun offensichtlich nicht dabei. Ich kann mir schon vorstellen, warum er mich nicht in der engeren Auswahl hatte – schließlich war ich mal Teil von Genesis. Alle anderen Sänger kamen quasi von außerhalb. Vielleicht dachte er, meine Beteiligung wäre nicht richtig. Ich hab ja auch viel mehr diese Mainstream-Songs von Genesis gespielt, das ist natürlich auch nicht das, was Steve macht. Wie auch immer, er fragte mich, ob ich für ein paar Shows als Gastsänger mit ihm auftreten würde. Das kam zuerst. Also sah ich mir meinen Tourplan an und fand heraus, dass ich gerade unter der Woche immer wieder freie Tage habe. Ich hätte auch noch mehr Termine machen können, aber wir haben jetzt erst mal drei. Und dann hat er mich gebeten, Carpet Crawlers für eine Studioaufnahme einzusingen. Das habe ich ihm auch für das Konzert vorgeschlagen, Steve hat für die Live-Show auch Afterglow in die Diskussion eingebracht, aber das ist für mich ein sehr komplizierter Song, weil er etwas zu hoch für mich ist, um es perfekt zu singen. Es ist ein wunderbares Lied, aber eben nicht mein Gesangsstil. Er hat dann auch noch Firth Of Fifth und Broadway Melody of 1974 vorgeschlagen.
Für die Studio-Version von Carpet Crawlers hat er mir die Aufnahmen geschickt, die sie bereits fertig hatten und ich fing an, dazu zu singen. Ich muss aber sagen, dass auch dieser Song eigentlich eine Tonlage zu hoch für mich ist. Das wird in der 3. und 4. Strophe richtig hoch. Als ich dann bei der 4. Strophe ankam, dachte ich, Mist, das kann ich so nicht singen. Bei Konzerten singe ich die 4. Strophe meist eine Oktave tiefer, damit das funktioniert. Wie auch immer, ich probierte etwas herum, und hab dann meine Kopfstimme eingesetzt. Er ist nun sehr glücklich damit, das ist wichtig. Und ich denke auch, dass es richtig gut klingt.
it: Bist du irgendwie bei den Proben involviert oder gehst du einfach zum Soundcheck und los geht’s?
Ray: Das weiß ich noch gar nicht und ich überlege auch noch, was ich singen kann. Entangled wäre etwas, das ich gern machen würde. In meinen eigenen Shows hab ich das ja auch gemacht, wobei da Ali die hohen Töne singt … singt Steve’s Drummer das bei Live-Shows?
it: Gary singt vor allem Blood On The Rooftops
Ray: Und wer singt dann Entangled?
it: uf dem Album ist das Jakko Jakszyk. Sie haben gerade erst ein Video gemacht. Aber er ist nicht in der Live Band.
Ray: Und wer singt dann?
it: Nad Sylvan. Er ist der Sänger auf dieser Tour.
Ray: Wer ist das?
it: Er hat eine eigene Band, die Agents Of Mercy heißt
Ray: Aha, also singt der Drummer gar nicht?
it: Doch, aber wohl hauptsächlich Blood On The Rooftops oder Broadway Melody of 1974.
Ray: Ok, also hat Steve einen Sänger! Also vielleicht macht Nad das dann, wenn er eine höhere Stimme hat.
„Radio Trojka wird auf DVD kommen, die Kattowitz-Show wird aber definitiv nicht auf DVD veröffentlicht“
it: Lass uns mal über das 20 Years & MoreProjekt sprechen. Die Leute fragen sich, was du bei Radio Trojka spielen wird – mal abgesehen von No Place For A Loser …
Ray: (lacht) Ich habe keine Ahnung. Ich hab so wenig Zeit um das ganze Material zu proben, da denke ich noch lange nicht an sowas wie No Place For A Loser. Ich hab eine ganze Band und String Arrangements, das kostet wahnsinnig viel Zeit. Ich stecke da in einem kleinen Dilemma. Aber das Gute ist, es heißt ja 20 Years & More, also können wir das auch noch nächstes Jahr machen (lacht). Ich würde mich ehrlich gesagt auch etwas intensiver damit beschäftigen wollen, um auch ältere Songs wieder zu spielen. Im Moment habe ich dafür einfach nicht genug Zeit. Wir werden bald für ein paar Tage proben können. Aber in der Zeit machen wir nur sieben neue Songs, dann das Video zu Easier That Way und ein Fotoshooting. Das Shooting ist übrigens für ein Konzert mit einem kompletten Orchester in Rankweil in Österreich. Ich hab also ne Menge zu tun. Sich also mit Songs wie No Place For A Loser oder sowas zu beschäftigen – das ist derzeit einfach nicht möglich. Aber das jahr ist noch lang und im Sommer haben wir sicher viel mehr Zeit. Wir spielen dann fast nur an den Wochenenden, vor allem in Polen, dann kann ich die Jungs vielleicht immer mal wieder einen Tag eher herbitten und wir proben dann immer mal wieder einen weiteren neuen oder alten Song. Aber für die Radio Trojka Show, da will ich vor allem neue Songs in den Set aufnehmen, das ist für diese Show wichtiger, als alte Songs einzustudieren. Auf der anderen Seite haben wir ja auch wieder Songs wie The Actordabei, das ist vermutlich einer der besten Songs, die ich je geschrieben habe, das entwickelt sich gerade und klingt wunderbar. Und dann gibt es da songs wie Ever The Reason, das kann ich immer machen, wenn Ali dabei ist und das funktioniert akustisch sowieso besser. Die wollen aber, dass ich nur 18 Songs spiele, aber meine Shows haben ja mindestens 25 Songs. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir mehr aufnehmen werden.
Die Kattowitz Show war schon gut, aber das Filmmaterial war nicht so gut wie ich es mir erhofft habe. Es war perfekt für RPWL, aber nicht für mich, mit dieser akustischen Show … es klang wunderbar, aber ich denke wir nehmen die akustische DVD lieber in einem Schloss oder einem anderen besonderen Venue auf. Vielleicht mit einem nur kleinen Publikum, ich will diese spezielle visuelle Atmosphäre unbedingt einfangen. Wir werden dafür den richtigen Ort finden, aber die Kattowitz-Show wird definitiv nicht veröffentlicht.
it: Also fassen wir zusammen – es ist ein Projekt und wenn alles passt, dann kommt es auch als CD und DVD auf den Markt?
Ray: Genau, Ich würde auch gern mit dem 20 Years & More Konzept eine Weile touren. Aber das ist kurzfristig schwierig, ich bin ja dieses Jahr schon total ausgebucht. Einzelne Konzerte wird es ja geben, aber keine zusammenhängende Tour. Aber irgendwann werden wir irgendwas in dieser Richtung machen. Diese Trojka-Sache machen wir aber in jedem Fall, daraus wird dann eine DVD produziert, aber Kattowitz lassen wir bleiben. Da kommt ja auch noch dazu, dass ich jetzt einen Saxofonspieler habe und den will ich bei einer Aufnahme dieses Typs dabei haben.
it: Was passiert mit dem Orchester-Projekt?
Ray: Diese Show findet in Rankweil im Juni statt, das ist eine größere Show, an der auch James Morrison aus England mitwirkt. Ich würde gern mehr mit einem vollständigen Orchester arbeiten. Wir haben ja in Lodz schon einiges geprobt, aber leider konnte die Show aus verschiedenen Gründen dann nicht stattfinden. Also ich würde diese Idee gern weiterentwickeln. Es sind die Bläser, die das ganze interessant machen. Wenn du das hinzufügst, wird es ernst. Darum geht es, die Bläser müssen passen. Man kann sich das gut vorstellen, dass es bei Songs wie Land Of Confusion funktioniert, das ist aber nicht bei allen Songs so. Wir versuchen, diese Momente, in denen es passt, zu finden. Das kriegen wir nicht über Nacht hin, das ist ein Prozess. Es ist aber auch nicht ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Aber wenn da etwas interessantes bei rauskommt, dann machen wir es auch.
it: Okay – danke für dieses Update!
Ray: Jederzeit
Interview, Transkription und Übersetzung: Christian Gerhardts
Fotos: Lars Neumann (LarsNeumann Fotografie)
Das neue Album, Chasing Rainbows, kann bei amazon und JPC vorbestellt werden.
Ray Wilson – Chasing Rainbows- Album-Rezension
Ray Wilson – Forum-Diskussion zum Album und Interview