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Phil Collins – Phil plays Motown in Philly – Bericht vom Eröffnungskonzert (20.06.2010)

Phil Collins stellte am 20.06.2010 in Philadelphia mit einer 18köpfigen Band sein neues Album Going Back vor. Daniel Colacicco berichtet von seinen Eindrücken.

 

Als sich Phil Collins dem Publikum des ausverkauften Konzerts in Philadelphia zuwandte, sagte er: „Sie kommen zu dieser Show in der Hoffnung, bestens unterhalten zu werden, dabei kennen Sie den größten Teil der Setliste nicht. Sie werden sehen: Sie kennen sie alle. Diese Stücke, jedes einzelne, sind Klassiker.“

1Die Show begann mit Signed Sealed Delivered. Große Erwartung machte sich breit, als die Band das Intro spielte und Collins selbst von links auf die Bühne kam. Das Publikum in Philly war immer schon eine Bank für alle in der Genesis-Familie, und hier gab es keine Ausnahme. Das erste Stück ging nahtlos über in (Your Love Is Like A) Heat Wave. Viele der Stücke gingen direkt ineinander über – wenn man betrachtet, wie kurz manche von ihnen sind, war das eine großartige Entscheidung.

Die gesamte Band hatte viel Spaß an dem Konzert (wenn man dazu noch bedenkt, dass dies das erste Konzert war!). Brad Cole war sozusagen der Boss der Band, der stets die Signale von Phil aufnahm, wann ein Stück enden sollte. Die Stammmusiker Chester Thompson, Amy Keys und Daryl Stuermer waren alle voll bei der Sache. Phil klang hervorragend und, nein, er hat nicht Schlagzeug gespielt.

2Dancing In The Street setzte das Eröffnungsmedley fort. Danach erzählte Phil dem Publikum, wieviel ihm diese Stücke bedeuten. Er hat seit Jahren nicht so glücklich ausgesehen. „Das sind die Stücke, die ich immer schon mal spielen wollte.“ Ein Klassiker jagte den nächsten. Das Publikum geriet völlig aus dem Häuschen, als Papa Was A Rolling Stoneerklang. An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich zwar alle Stücke kannte, aber nicht von jedem den Titel. Phils Darbietung von Stevie Wonders wunderbarem Never Dreamed You’d Leave In Summer war sehr bewegend. Zwischen den Songblöcken stellte Phil die Band vor, und zwar nach Gruppen geordnet, wobei der mit der Bläsergruppe anfing.

Die Show ging dann schwungvoll weiter mit Going To A Go-Go und Jimmy Mack. Eines von vielen Glanzlichtern war für mich Phils Version von Ain’t That Peculiar (das Stück hatte Gabriel 1977/78 live gecovert). Am Ende der Show nahte der Moment, wenn alle die Bühne verlassen, um für die Zugaben wieder zurückzukommen, aber, wie Phil sagte: „Bis wir alle erstmal hinter der Bühne sind, sind wir schon wieder hier – also lassen wir das mal und spielen einfach noch ein paar Stücke!“ Davon waren alle völlig begeistert; als Abschluss spielte er dann My Girl, das er ja auch früher schon mal live spielte (und auf Love Songs veröffentlichte), und danach seinen Hit You Can’t Hurry Love, der die Show mit einem gewaltigen Crescendo beendete.

3Die Funk Brothers klangen genauso frisch wie auf den originalen Aufnahmen der meisten Stücke – und es war so viele Songs. Insgesamt wurde alles von Going Back gespielt, dem Album, das im September erscheint. Nach der Show gab es noch einen tollen Moment – die Band hatte die Bühne schon verlassen, aber die gesamte Electric Factory rief minutenlang noch „Wir wollen Phil!“

 

Natürlich war er da schon längst weg, aber es war ein tolles Konzert für uns alle. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich bei dieser außergewöhnlichen Show dabei sein konnte – und dann auch noch so weit vorn, wie man an den Bildern sehen kann. – Wenn du Musik magst und Phil magst, und dein Geldbeutel es erlaubt, dann geh unbedingt zu diesem Konzert!

Autor: Daniel Lawrence Colacicco

Übersetzung: Martin Klinkhardt