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Peter Gabriel – All About US – Video Rezension
Die Musikvideos des Peter Gabriel Albums US wurden auf dem VHS-Release All About US mit Extras 1993 verewigt.
Vor einiger Zeit wurde angekündigt, daß es bald ein neues Video von Peter Gabriel geben soll. Was natürlich bei dieser Nachricht den meisten Fans als erstes durch den Kopf ging, war die Frage, ob sich diesmal die Veröffentlichung wieder um diverse Monate (Jahre) verzögern würde, oder nicht (wir erinnern uns an die nervenaufreibende Wartezeit bei dem PoV-Video).
Nun, die Antwort auf diese Frage steht seit Anfang November in den Regalen der Plattenläden. Das mit All About US betitelte und zirka 55 Minuten lange Werk reiht sich nahtlos in die bisher erschienenen Videos des Künstlers ein. Im Gegensatz zu dem 1987 veröffentlichten Compilation Video (Cv) sind bei All About US allerdings die Promotion-Videos zu den Songs nicht einfach aneinandergereiht. Fast jeder Clip enthält eine kleine Einleitung, in der Peter Kommentare zu den Liedern abgibt, über die Tricks und die Produktion der Videos berichtet wird, oder die Aufnahmen zu den Stücken beleuchtet werden.
Den ersten drei Tracks der Kassette (Digging In The Dirt, Steam und Blood Of Eden) gehen sehr interessante Berichte vorweg. Bei Digging In The Dirt erklärt John Downer (bekannter Naturfilmer) die verwandte Aufnahmetechnik, bei Steam erhält der Zuschauer einen Einblick in die vom Computer animierten Bilder und bei Blood Of Eden wird über die künstlerischen Aspekte und die Zusammenarbeit mit Sinead O’Connor erzählt. Beim anschließenden Film sieht man Peters kostümierte Darbietung bei den diesjährigen „Brit Awards“. Für diejenigen von euch, die diese Performance noch nicht kennen, wollen wir aber hier nicht zuviel verraten.
Es folgt das Video von Solsbury Hill. Obwohl es im Grunde dem, anläßlich des Shaking The Tree-Samplers produzierten, Streifens entspricht, wurde es mit sehr interessantem Material überarbeitet. Neben Filmsequenzen, die auch bei der Secret WorldTour zur Untermalung für dieses Stück benutzt wurden, sind Bilder zu sehen, die offensichtlich vom sagenumwobenen Original- Video für dieses Lied stammen. Peter rekelt sich dabei auf dem Rücken liegend auf dem Fußboden und wird auch in Nahauf- nahme gezeigt. Da uns aber niemand bekannt ist, der die Ur-Version dieses Materials wirklich kennt, bleibt es diesbezüglich bei einer Vermutung unsererseits. Danach ist das Video von Zoar zu sehen, welches nur selten im Fernsehen gezeigt wurde.
Als nächstes wird uns das Promo von Come Talk To Me präsentiert, welches bislang noch nirgendwo zu sehen war. Die darin enthaltenen Live-Bilder von der Secret World-Tour sind kombiniert mit Aufnahmen des Gesichtes von Peter, welches mit allen möglichen Farben angestrahlt wurde. Sehr interessante Überblendungen geben diesem Streifen noch den letzten Schliff.
Danach folgt Kiss That Frog, welches von der Musik her mit dem Mindblender-Mix unterlegt wurde. In dem Bericht, der davor abläuft, steht die Produktion des Videos im Mittelpunkt, das auch für das Mindblender Rock Motion Theatre (einem von Peter erfundenen und in den U.S.A. gebauten „ErlebnisKino“) verwendet wurde.
Wer also einen Blick hinter die Kulissen der Werkstätten werfen möchte, in denen Peter Gabriel seine visuellen Kunstwerke produziert und außerdem alle Videos des US-Albums komplett haben will, ist mit dem Kauf dieser Kassette ohne Zweifel gut beraten.
Autor: Bernd Zindler
zuerst veröffentlicht in it-Magazin #9, Dezember 1993