- Artikel
- Lesezeit ca. 1 Minuten
Paul Carrack – Blue Views – Rezension
Paul Carrack veröffentlicte erst 1996 sein erstes Soloalbum der 90er. Blue Views war ruhiger als seine beiden Vorgänger.
Anfang Januar veröffentlichte Paul Carrack sein fünftes Soloalbum mit elf dreieinhalb- bis sechsminütigen Songs, entstanden unter Mitwirkung von Peter Van Hooke (Produktion), Tim Renwick (Gitarre) und einer Reihe anderer Bekannter, größtenteils auch Fans von Genesis & Co.
Der leidenschaftliche Musiker selbst nennt Blue Views ein „ehrliches Album, das die Musik widerspiegelt, die ich lieben und schätzen gelernt habe“. Seine Musik sei von amerikanischer Pop-, Soul- und Country-Musik inspiriert, seine Texte handelten von persönlichen Beziehungen. Im Vergleich etwa zu den beiden Vorläufer-Alben Groove Approved (1989) und One Good Reason (1987) fiel Blue Views insgesamt ruhiger (eben ?blue“) und meines Erachtens auch etwas einfallsärmer aus.
Den Ansprüchen eines Genesis-Fans dürfte es kaum genügen: Carracks Blue Views wirken teilweise etwas undeterminiert, die Rhythmik ist recht monoton und schlicht; hinter dem nach wie vor einzigartigen Gesang bleiben die instrumentalen Anteile weit zurück, auf technische Spitzfindigkeiten wurde verzichtet, und die gute alte Hammond-Orgel fand ausgiebig Verwendung.
Dennoch ist es möglich, sich von Pauls Groove einnehmen zu lassen und sporadisch entzückende Momente zu entdecken – so etwa das Gesangsarrangement von For Once In Our Lives, das Gitarrensolo des jüngst für die Eagles geschriebenen Love Will Keep Us AliveOder die bekannten Klänge des neuaufgenommenen How Long.
Seit November fanden diverse Rundfunk-, Fernseh- und Bühnenauftritte Pauls in Großbritannien statt. Die erste Single enthält eine neue Version von Over My Shoulder; Eyes Of Blue erinnert an manche Mechanics-Songs wie You Never Changeund wurde auch in dem Film When Saturday Comes verwendet.
Autor: Andreas Lauer