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Paul Carrack – Beautiful World – Rezension
Nach dem ruhigen Blue Views legt Paul Carrack 1997 mit Beautiful World wieder ein flotteres Album vor, das auch Andreas Lauer besser gefällt.
Beflügelt vom Erfolg mit Blue Views und der anschließenden Tournee suchte Paul Carrack gleich nach Beendigung letzterer wieder das Studio auf, um seinem Ideenfluss mit einem neuen Album Erleichterung zu verschaffen. Herausgekommen ist das Album Beautiful World.
Beautiful World enthält zehn Songs, produziert, miteingespielt und teilweise mit geschrieben von Drummer Gary Wallis (noch ein produzierender Mechanics-Drummer!) und Keyboarder Toby Chapman. Der mit Graham Gould (1 Occ) geschriebene Opener The Way I’m Feeling Tonightwird erste Single und ist sicherlich repräsentativ für den frischen Wind, der in Pauls Musik weht; nur 21 Monate nach dem letzten Album hat er die blaue Brille abgelegt und reiht sich nach dem etwas hilflosen Comeback-Sprungbrett Blue Viewswieder in die Linie von One Good Reason und Groove Approved ein.
Die Musik schöpft aus den Carrack-typischen vor allem amerikanischen Quellen und ist – obgleich kaum experimentell – sicher nicht von kommerziellen Uberlegungen beeinflußt. Die etwa Vier- bis fünfminütigen Lieder in meist herkömmlichem Format weisen überwiegend bewegte Rhythmen mit Viel Drum-Programming und Hip-hop-Anflügen auf. Paul, der auch ein gefragter Session-Keyboarder ist, entlockt seinem Instrumentarium recht ansprechende Klänge, besonders bei Time To Let Go oder Close To Me, und nicht nur vorhersagbare Akkordfolgen.
Tim Renwick steuert Akustikgitarren-Riffs bei und ein Wah-Wah-E-Gitarren-Solo am Ende von It Goes Without Saying. Eine gelungene Funk-Nummer ist Satisfied mit Blech und Mundharmonika-Solo, und beachtenswert ist der leichte Rhythmuswechsel am Ende des Titelsongs, der diesen erst interessant macht.
Neben dem tourbekannten Dave Bronze wirkte noch eine Reihe weiterer Musikerlnnen (vor allem Background-Gesang) mit. Wer nach dem ?schweren“ Genesis-Album eine leichte Abwechslung braucht, der wird hier ab Mitte Oktober zumindest bei unkonzentriertem Hören gut unterhalten.
Autor: Andreas Lauer