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Mike + The Mechanics – Live in Bonn 1999 – Konzertberichte
Das zweite der beiden Deutschland-Konzerte fand 1999 auf der Bonner Museumsmeile statt. Wir haben zwei Berichte von Euch veröffentlicht.
Mike + The Mechanics live 1999
Bei sonnigem Wetter fand auf dem mit einem Zeltdach überzogenen Bonner Kunst- und Ausstellungsgelände eines der drei Deutschland-Konzerte der Mechanics statt. Ca. 4000 Zuschauer waren von der ersten Vorgruppe, The Swans, begeistert, während Suzanne Vega bei den meisten keine Stimmung erzeugen konnte, da sie fast eine Stunde spielte und das Gros der Zuschauer ihre Lieder nicht kannte.
Um 20.15 Uhr war es endlich soweit. Die Mechanics betraten die Bühne und wurden begeistert empfangen. Der Opener, Get Up, war als kleiner Warmmacher zu sehen. Paul Young war in bester Laune und bot als Stimmungsmacher eine hervorragende Show. Paul Carrack und Mike Rutherford schienen ebenfalls gut gelaunt, doch war Paul häufig sogar beim Singen an seine Keyboards gebunden (ein zusätzlicher Tour-Keyboarder würde hier wahre Wunder wirken). Die meisten Lieder des neuen Albums M6wurden vom Publikum gut angenommen. Gegen Konzertende ging die Stimmung dem Siedepunkt entgegen. Vor allem erwähnenswert ist ein Medley, an dessen Ende I Can’t Dance, gesungen von Paul Young, stand. Nach All Need Is A Miracleverließ die Band die Bühne, um nach einigen Zugabe-Rufen der Fans gleich wiederzukommen. Die letzte von zwei Zugaben war Word Of Mouth, welches sich als absoluter Höhepunkt erwies und insgesamt fast 9 Minuten dauerte. Weitere Zugabe-Rufe wurden leider von der Band nicht erhört. Insgesamt war es ein sehr gelungenes Konzert, obwohl man Nobody’s Perfect, einen der größten Hits, nicht spielte.
Dies erscheint vor allem dann unverständlich, wenn man daran denkt, dass das ganze Konzert nur 90 Minuten dauerte. Arne Platzen
Nach den überraschend guten The Swans und der eher langweiligen Suzanne Vega waren die Mechanics zum ersten Mal seit 1995 wieder live zusehen. Die Set-Liste brachte jedoch absolut nichts Neues. Man konnte sie komplett von 1995 übernehmen und nur fünf Songs des jeweils aktuellen Albums austauschen. Inklusive Zugaben spielten die Mechanics wiederum nur 90 Minuten, wieder nur Hits – also wieder nur Fun für Mike. Selbst das „Medley“, von dem man sich wenigstens etwas Neues erhofft hat, war identisch, als wäre I Can’t Dancedas einzige Genesis-Stück, das Mike spielen kann.
Die einzige Veränderung bestand im Line-up. Neben Carrack, Rutherford, Young und Wallis griff Jamie Moses in die Saiten. Dieser ließ aber Tim Renwick vermissen. Sei es wegen seiner Spiellaune, oder weil er während eines Solos von Mike etwas abfällig in Richtung einiger Roadies grinste. Überhaupt schien mir das Verhältnis der beiden Gitarristen untereinander mehr als unterkühlt. Das Publikum war größtenteils vornehmer und auf lockere Abendunterhaltung aus (hier war I Can’t Danceder Reißer).
Die Bü̈hne war nur mit fünf zweiarmigen Straßenlaternen dekoriert. Mike verließ bei beiden Abgängen die Bühne zügig und als erster. Er hatte sowieso nicht den besten Tag an der Gitarre erwischt. Wer sich nun aus all diesen Umständen wenig machte, bekam ein ansonsten gutes Konzert geboten. Paul und Paul gaben eine gute bis sehr gute Vorstellung – Paul C. vor allem an den Keys und Paul Y. als Entertainer. Gary Wallis klang gut, hätte sich nur mehr trauen dürfen. Bleibt noch zusagen, dass die Band fantastische drei Mal vorgestellt wurde, das Wetter toll und die Überdachung gut waren. Es war ein Konzert, das durch nichts länger in Erinnerung bleiben könnte. Entschuldigen könnte man das Ganze nur, falls die Tour benötigt wurde, um ein Greatest Hits-Livealbum zu produzieren.
Autor: Michael Theis