Mike + The Mechanics live 1995

Wer zu den Besuchern eines der Mechanics-Konzerte dieser Club-Tour zählte, kann sich wirklich glücklich schätzen, denn Mike und die beiden Pauls boten verstärkt durch Tim Renwick und Gary Wallis ein“ehrliches“ Konzert ohne jegliche Show Einlagen, wie man sie mittlerweile (beinahe) gewohnt ist. Es muss also kein Stadion oder eine große Halle sein, um ein gutes Konzert zu bieten – hier standen dem technischen Aufwand und dem Starrummel Leistung pur und eine familiäre Atmosphäre gegenüber.

Natürlich gibt die knappe Spieldauer von 90 Minuten etwas Anlass zur Kritik, zumal man sich einige ältere und weitere Songs des neuen Albums gewünscht hätte. Aber nichtsdestotrotz war diese Tour ein einmaliges Erlebnis und eine interessante „Alternative“ zu den Genesis & CO.-Konzerten der letzten Jahre.

Autor: Andre Garnath

Die Konzerte warfen eine beeutende Frage auf: Warum waren sie so kurz? Laut Paul Carrack sind 90 Minuten einfach lang (anstrengend) genug. Von anderer Seite kam die Auskunft, man sei nur für diese Spielzeit engagiert worden. Wie dem auch sei, bei entsprechend längerer Spielzeit wären sicher auch noch der eine oder andere Klassiker und einige der besseren Stücke vom Beggar-Album drin gewesen. Auch hierzu ein Statement von Paul Carrack: Auf die Frage, wer entscheide, dass z. B. so interessante Songswie The Ghost Of Sex And Younicht im Set sind, antwortete er: „Was denkst Du wohl, wer?“, und dabei machte er kein besonders glückliches Gesicht. Tja, vielleicht macht es Mike ja tatsächlich viel mehr Spaß, etwas vorzutragen, bei dem wirklich jeder mitklatschen kann. So fehlte der Show letztendlich nur sehr wenig, um die Konzerte als „überragend“ bewerten zu können – eigentlich schade!

Autor: Helmut Janisch