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Meeting 1997 – Bericht
Eichenzell-Welkers war im Mai 1997 bereits zum dritten Mal innerhalb von 12 Monaten Austragungsort für eine Veranstaltung des deutschen Genesis Fanclub it – ein Novum in der Clubgeschichte.
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Der Veranstaltungsort Bürgerhaus Welkers und der Termin am Pfingst-Wochenende wurden mit diesem Meeting schon zu so etwas wie einer Tradition. Die Vorteile lagen auf der Hand: Das verlängerte Wochenende erleichterte den Besuchern von weiter entfernt die Entscheidung, den Weg ins fuldaer Land anzutreten. Und für uns war es zusätzlich von großem Vorteil, die Örtlichkeiten bereits zu kennen und eventuelle Probleme beim nächsten Mal zu verhindern und Abläufe und technische Details weiter zu verbessern. Auch nach fünf Veranstaltungen dieser Art gab es noch „Luft nach oben“.
Für das Meeting 1997 griffen wir auf Altbewährtes zurück, probierten aber auch Neues aus. So führten wir unter anderem den „Come Talk To Me“-Aufkleber ein, auf den die Besucher ihren Namen schreiben und offen tragen konnten. Da sich viele Clubmitglieder nicht persönlich kannten, aber vielleicht den einen oder anderen Namen schon gehört oder im Heft gelesen hatten, wollten wir damit die Kontaktaufnahme erleichtern, was offensichtlich auch gut funktionierte.
Um 11 Uhr war Einlass und nachdem alle Besucher mit Programmheft, Eintrittspass und Come Talk…-Aufkleber versorgt waren, folgte die offizielle Begrüßung. Direkt im Anschluss ging es auch schon mit dem ersten Liveact weiter.
Nach dem umjubelten Auftritt von „The Way We Folk“ im Vorjahr hatten wir Bernd Vormwald gebeten, auch 1997 wieder Livemusik zum Besten zu geben und er konnte uns diesen Wunsch nicht abschlagen. Sein Duo-Partner war diesmal Clubmitglied Steffen Gerlach an Schlagzeug/Percussions. Die beiden sind langjährige Freunde und spielten auch gemeinsam in einer Band. Für das Projekt wählte das Duo erneut einen Bandnamen mit Genesis-Bezug: The Brazilians. Gespielt wurde eine bunte Mischung aus Songs von Genesis & Co.: Come Talk To Me, Am I Very Wrong, Silver Song, White Mountain, The Roof Is Leaking, How Can I?, The Living Years, Medley: Biko/Hand In Hand, Come Home To Me Now und Blood Of Eden. Das Publikum war begeistert.
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Nach einer Mittagspause folgte der Programmpunkt Quiz. Dafür hatten wir uns diesmal eine Neuerung überlegt. Anders als bisher durfte/musste der jeweilige Kandidat die Kategorie (Genesis, Soloprojekte, Discographie und „Hörtest“) für die jeweils nächste Frage über den Wurf auf eine Dartscheibe ermitteln auf der entsprechende Bereiche markiert waren. Das klappte nicht immer so wie wir uns das vorgestellt hatten und daher wurde das Dart-Konzept, aber auch generell diese Form des Quiz später nicht weitergeführt.
Auf eine längere Videovorführung interessanter Aufnahmen aus dem Genesis-Universum folgte eine weitere Premiere: das „Rudis“ Quiz, in Anlehnung an ein Quizformat in Rudi Carrells „Rudis Urlaubsshow“ Mitte der 1990er Jahre. Es konnten dabei alle Clubtag-Besucher aktiv mitmachen und das funktionierte wie folgt: Zu Beginn einer Runde standen alle von ihren Sitzplätzen auf und hielten eine rote und eine grüne Karte bereit, die wir vorab auf den Stühlen verteilt hatten. Dann las Oliver Schlapp eine Behauptung zu etwas von Genesis & Co. vor, die entweder richtig oder falsch sein konnte. Beispiel: „John Silver war der erste Schlagzeuger von Genesis“.
Jeder im Publikum musste dann diese Aussage bewerten und mit Hochhalten der jeweiligen Karte (rot für falsch – grün für richtig) anzeigen. Das musste spontan und gleichzeitig erfolgen. Oliver gab danach bekannt, ob die Behauptung stimmte oder nicht. Wer mit seinem Tipp falsch gelegen hatte, war in dieser Runde raus und musste sich hinsetzen. Ein eventuelles Schummeln wurde mit Ausscheiden bestraft. Am Ende war idealerweise dann ein Besucher übrig, der noch stand und somit einen Preis gewann. Wir spielten mehrere Runden dieses Quiz und es kam sehr gut an. So gut, dass wir es seitdem bei fast jeder Veranstaltung erneut mit dem Publikum gespielt haben.
Es folgte ein zweiter Liveact. Clubmitglied Eddy Pachali hatte schon bei früheren Clubtagen nach Ende des regulären Programms zu später Stunde seine Gitarre aus dem Auto geholt und Stücke aus dem Genesis-/Gabriel-Repertoire zum Besten gegeben. Und so lag es nahe, dass wir ihn baten, auch mal offiziell beim Clubtag aufzutreten. Es war eine kurzweilige Darbietung bei der er sang und Gitarre spielte. Für Heiterkeit sorgten dabei zwei Blumentöpfe mit künstlichen Blumen und einem Gesicht darauf, die Eddy bei seinem Auftritt vor sich auf dem Tisch plazierte. Sie reagierten auf akustische Signale und bewegten sich daher mehr oder weniger rythmisch zur Musik. Bei einem Stück sang und spielte Bernd Vormwald gemeinsam mit Eddy im Duo.
Nach einer weiteren kurzen Pause folgte eine Auktion von Genesis-Raritäten und der traditionelle Sammlermarkt bildete dann den Abschluss des Tages. Zum ersten Mal war hier auch Ralf Schudt mit seinem Stand dabei, inklusive einer mehrere Meter breiten „Wand“, komplett gefüllt mit rarem Vinyl.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass wir bei diesem Clubtag in der Ausstellung exklusiv eine frühen Entwurf für das erste Genesis Archive-Boxset zeigen konnten. Dieser stammte von 1995 und das Boxset erschien tatsächlich erst 1998.
Fun Fact: Das Programmheft war optisch diesmal an das Programm von Genesis’ Mama-Tour angelehnt. Das Logo zum Meeting – eine Collage aus Motiven verschiedener Genesis-Albumcover – stammte diesmal nicht von uns sondern von Clubmitglied Ian Maugherman.
Autor: Helmut Janisch
Fotos: Helmut Janisch, Peter Schütz
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Fotogalerie
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