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Meeting 1996 – Bericht

Unser vierter Clubtag fand im osthessischen Eichenzell-Welkers nahe Fulda statt. Es war die erste von vielen Veranstaltungen des Clubs an gleicher Stelle.

Nach den Erfahrungen der Vorjahre, vor allem mit dem unschönen Ende des Clubtags 1995 in Erinnerung, gingen wir auf die Suche nach einem neuen und besseren Veranstaltungsort für unsere Clubtreffen. Etwas in der Nähe von Fulda bot sich an, weil das relativ zentral in Deutschland liegt, gut an Bahn- und Straßennetze angebunden ist und nicht zuletzt weil Helmut von dort stammt und das für die Organisation der Events von Vorteil sein würde. Und tatsächlich fiel die Wahl auf das Bürgerhaus im beschaulichen 1000-Seelen-Örtchen Welkers, wohin Helmut gute familiäre und persönliche Kontakte hatte.

Die Räumlichkeiten waren perfekt für uns. Ein langer großer Saal ließ sich mittels beweglichen Trennwänden auf zwei Drittel zu einem Drittel teilen. Es gab Bühnenteile, die man in verschiedenen Höhen und Formen zusammenbauen konnte. Ein Vorhang konnte auf und zu gezogen werden. Es gab einen Bereich, den wir optimal für uns als Backstage nutzen konnten. Ferner gab es eine große Theke und eine Küche, womit bestens für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt werden konnte.

Im Vorfeld hatten wir die Räumlichkeiten genau ausgemessen und einen Plan erstellt, wo genau alles hinkommen sollte – die Bühne, die Ausstellung, die Sitzplätze und der Bereich, von wo aus wir Musik und Videos steuern konnten und der die zentrale Anlaufstelle für die Besucher wurde – der it-Stand. 

Wie bei den drei Clubtagen davor, bestand die Crew auch diesmal aus den drei Redaktionsmitgliedern samt Familienmitgliedern, verstärkt von Uwe Brehmer als Security und unersetzbare Hilfe und Oliver Schlapp als Moderator. Ebenfalls mit an Bord war erstmals in der Küche und am Ausschank auch Angelika Hirschmann. Sie wurde ein fester Bestandteil der Welkers-Crew.

Der Aufwand den wir inzwischen betrieben, erforderte, dass wir schon einen Tag vor der Veranstaltung alles aufbauten und auch den Tag danach für den Abbau einplanten. Und so begann der Vortag damit, das Equipment aus einem Lager in einigen Kilometern Entfernung abzuholen. Danach wurde das Bürgerhaus nach unseren Vorstellungen umgestaltet und dekoriert. Obwohl trotz aller Planungen da und dort improvisiert werden musste, sah alles doch schon sehr gut aus. Hausmeister und Ortsvorsteher waren zumindest sehr angetan, was wir aus der schlichten Räumlichkeit gemacht hatten.

Der 26. Mai kam und mit ihm gegen Mittag jede Menge Besucher, die den kleinen Parkplatz vor Ort schnell füllten. Um 13:30 Uhr war Einlass und eine halbe Stunde später begrüßten wir die zahlreichen Besucher. Dafür hatten wir uns als Gag überlegt, die Begrüßung in original Genesis-Tourjacken zu machen, was wohl etwas merkwürdig aussah. Als Helmut dann die anwesenden Besucher fragte, ob sie denn Welkers gefunden hätten, wurde das Ganze noch mehr zur Satirenummer. Aber irgendwie bekamen wir die Kurve und das Programm begann.

Nach zwei Clubtagen mit Seconds Out als Liveact und einem Clubtag ganz ohne Konzert wollten wir gerne wieder live vorgetragene Musik beim Meeting haben. Wir konnten unseren Freund, Clubmitglied, Gitarrist und Sänger Bernd Vormwald dazu überreden, speziell für das Meeting ein kleines Programm einzuüben. Das tat er zusammen mit Violonistin Anke Horling, die bereits mit Bernd in einem (Folk-)Bandprojekt spielte. Das Duo trat beim Meeting unter dem wortspielerischen Bandnamen „The Way We Folk“ auf. Sie boten sehr interessante Interpretationen von Stücken von Genesis & Co. und nicht zuletzt Bernd riss mit seiner humorvollen Art das Publikum mit. Es war ein voller Erfolg.

Als nächster Programmpunkt stand erneut ein Quiz an. Drei Kandidaten mussten ihr Wissen beweisen und bekamen am Ende Gutscheine aus dem Fanclub-Shop. Natürlich konnte auch das Publikum mitraten und Oliver Schlapp sorgte mit seiner Moderation des Ganzen für Stimmung.

Nach der Vorführung einer seltenen Videoaufnahme von Genesis 1988 folgte eine Auktion von raren Genesis-Sammlerstücken. Und den Tag beschloss ein Sammlermarkt, bei dem man dann auch für kleines Geld etwas Neues für seine Sammlung erstehen konnte. Gegen 21:00 Uhr endete die Veranstaltung.

Die Premiere in Welkers war geglückt und uns war schnell klar, dass wir dort noch weitere Veranstaltungen machen wollten. Und so sollte es auch nur vier Monate dauern, bis wir erneut das Bürgerhaus in eine Genesis-Kultstätte verwandelten und noch mehr Aufwand betrieben als bei diesem Clubtag im Mai.

Fun Fact: Das kleine Programmheft des Meetings war übrigens angelehnt an das Programm von Genesis’ 1992er UK-Herbsttour. Das Foto der drei „lawn-mowing editors“ darauf entstand bei einer Fotosession am Rande eines Redaktionstreffens zwei Jahre zuvor.

Autor + Fotos: Helmut Janisch, Peter Schütz