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Event 2004: Rayvent – Bericht
Als im Oktober/November die Planungen für den Clubtag 2004 begannen, hatten wir die Idee, diesmal mit einem speziellen Event für ein Novum in der Clubgeschichte zu sorgen. Wir wollten ein (ehemaliges) Mitglied der Gruppe nach Welkers holen. Unsere Wahl fiel auf den letzten Sänger der band, Ray Wilson.
Als im Oktober/November ’03 die Planungen für den Clubtag 2004 begannen, hatten wir die Idee, diesmal mit einem speziellen Event für ein Novum in der Clubgeschichte zu sorgen. Wir wollten ein (ehemaliges) Mitglied der Gruppe nach Welkers holen. Unsere Wahl fiel auf den letzten Sänger der Band, Ray Wilson. Das Feedback auf unser Anliegen fiel im Wilson-Lager positiv aus, so dass wir die Planungen fortsetzen konnten. Einiges war vor Weihnachten noch zu regeln, ehe wir die katze aus dem Sack lassen konnten. Ziemlich schnell war klar, dass wir mit einem Termin nicht auskommen würden – bereits einen Tag nach dem Start des Ticketvorverkaufs gab es für den 30.05.04 keine Tickets mehr. Auch der Zusatztermin war dann binnen weniger Tage ausverkauft. Verwirrung gab es um das Line-Up des Acoustic Trios. Erst relativ kurzfristig wurde dann das Trio Wilson/Wilson und Neuling Irvin Duguid an den Keyboards bestätigt. Zuvor gab es verschiedene Versionen des Line-Ups, die diskutiert wurden. Bis kurz vor Schluss sollte Amanda Lyon mit dabei sein und wurde kurzfristig durch Steve Wilson ersetzt.
Ein zusätzlicher Reiz des Auftrittes von Ray waren neue Songs, die er den Clubmitgliedern vor der Veröffentlichung seines Albums The Next Best Thing live präsentieren würde. Für die Aufbauarbeiten in Welkers bedeutete Rays Gastspiel eine völlig andere logistische Planung – zum ersten mal hatten wir eine „erwachsene“ PA vor Ort, außerdem hatte sich ein Film-Team angekündigt, das Ray während des Auftritts zu Promo-Zwecken filmen wollte.
Am Anfang ging erst einmal vieles schief. Während bei schönem Wetter gegen 15 Uhr schon einige Besucher vor dem Bürgerhaus versammelt waren, wartete die Crew noch auf Ray Wilson, der mit dem Zug anreiste. Steve Wilson und Irvin Duguid waren bereits zum Soundcheck erschienen und Irvin hatte Probleme mit seinem Keyboard. Wie sich herausstellte, konnte Irvin mit diesem Keyboard viele essentielle Funktionen für den Live-Auftritt nicht verwenden. So musste am samstagnachmittag fieberhaft ein neuen Keyboard beschafft werden. Ray kam gegen 15.30h und machte einen kurzen Soundcheck. Mit etwas Verspätung begann dann gegen 16 Uhr das RayVent 2004.
Das Programm war natürlich auf Ray Wilson zugeschnitten. Neben seinem Auftritt standen zwei Video-Präsentationen sowie der Klassiker „Rudis Quiz“ auf dem Programm, diesmal natürlich stark Wilson-lastig. Im Laufe des Nachmittags traf dann ein neues Keyboard ein und somit konnte für das Konzert Entwarnung gegeben werden. Ray, Steve, Irvin und Rays Frau Tyla ruhten sich einstweilen im Hotel aus.
Auch in diesem Jahr gab es ein kleines Programmheft als Erinnerung für alle Besucher. Außerdem waren unsere Eventpässe alle im schottischen Whiskey-Design gestaltet, um Rays Heimat gerecht zu werden. Das Programm und die Pässe könnt Ihr Euch auf einer Sonderseite in höherer Auflösung ansehen.
Zusätzlich gab es limitiertes RayVent T-Shirt, das Ray während seiner Auftritte auch getragen hat (siehe Bildergalerie).
Ray Day 1
Am Abend war es dann endlich soweit. Ray betrat mit Steve und Irvin die Bühne im Bürgerhaus und stimmte Follow You Follow Me an. fast zweieinhalb Stunden spielte Ray einen Mix aus alten und neuen Genesis-Stücken sowie viel aus seiner Solokarriere. Von seinem neuen Album The Next Best Thing bekamen die Zuschauer vier Songs zu hören. Die drei Balladen Alone, Ever The Reason und Sometimes (das Ray alleine mit irvin darbot) waren dabei genauso übereugend wie Rays Abrechnung mit der Genesis-Zeit – The Actor.
Anders als bei früheren Acoustic-Gigs konnte durch das Keyboard von Irvin Duguid nun wesentlich variabler gespielt werden. So bekam The Carpet Crawlers eine Klavier-Begleitung, gleiches gilt für Ripples – hier erntete Irvin für sein schönes Keyboardsolo besonders viel Applaus. Bei Fading Lights gab es Streicher-Sounds und ein fulminantes Solo von Irvin im Mittelteil. Auch In the Air Tonight wurde soundmäßig etwas aufgepeppt. Die erste größere Überraschung war eine unangekündigte Darbietung des Mechanics-Hits Another Cup Of Coffee, die für zusätzliche Stimmung sorgte. Ray zeigte sich in guter Stimmung und erzählte zwischen den Songs immer wieder Anekdoten aus seinem Musikerleben. Highlight des ersten Abends waren Geschichten über den Brief, den er Phil schrieb um gegebenefalls in seinem Vorprogamm aufzutreten und sein Mikrofon-fauxpas bei den Tourproben der Calling All Stations-Tour. Die Geschichte zur Entstehung von Shipwrecked, bei der er so unnachahmlich Mike imitiert, hat er aber leider nicht gebracht. Berets früh im Set verließ ein Zuschauer mit Peter Gabriel Shirt den Saal Richtung Toilette, was Ray mit dem trockenen Kommnetar „The Gabriel fan left – I play Biko, honest!“ versah. Biko hat er dann tatsächlich noch gspielt und bedankte sich auch bei dem Gabriel Fans für’s Zurückkommen.
Am ersten Abend gab es gleich acht Zugaben und nach dem Auftritt mischte sich ray unter das Publikum, gab Autogramme, stand für Fotos bereit und unterhielt sich mit den Gästen.
Ray Day 2
Der zweite „RayDay“ begann weniger turbulent, da diesmal natürlich alles mit der PA bzw. dem Keyboard in Ordnung war. Weil Ray diesmal nicht anreisen musste, konnte das Programm statt um 15 Uhr bereits um 13 Uhr beginnen. So konnten die Besucher des Sonntags relativ zeitig die Heimreise antreten.
Viele Ticketinhaber für den Sonntag (30.05.) hatten sich schließlich auch Tickets für die Zusatzshow am Samstag besorgt, so dass man etwa 15 bekannte Gesichter des Vortags auch am Sonntag wiedertraf. Das identische RayVent-Programm wurde nur bei der Videoshow etwas variiert, um dem „Doppelbesuchern“ etwas Abwechslung zu bieten. Auch bei Rudis Quiz wurden natürlich andere Fragen verwendet, um die Chancengleichheit zu wahren.
Am 30.05. hatte auch Rays Bruder Steve Wilson Geburtstag und mit Hilfe der Zuschauer und Ray selber konnten wir Steve entsprechend überraschen. Mit Ray vereinbarten wir nach dem Song Inside ein spontanes Happy Birthday zu singen, das Publikum machte mit und Steve zeigt sich überrascht. Inside hatte Ray am Vortag nicht gespielt, die Version mit dem Happy Birthday könnt Ihr Euch übrigens in der Downloads-Sektion herunterladen. Die Setlist war ein völlig andere als am Samstag, da Ray nach eigener Aussage keine seinr Setlists zwei Mal spielt. So freuten sich die Snntagsbesucher über einen weiteren neuen Song namens How High und die Genesis-Klassiker Mama, I Know What I Like und The Lamb Lies Down On Broadway. Einen Publikumswunsch des Vortags erfüllte Ray außerdem mit seinem Fun-Song The Airport Song des Guaranteed Pure Albums. Den zweiten Zugabenblock des insgesamt etwas kürzeren Konzerts (im Vergleich zum Samstag) schloss dann würdig Peter Gabriels Biko. Zuvor hatte Ray sich für die beiden schönen Tage in Welkers bedankt und noch mal hervorgehoben, dass es eine Ehre war, für Genesis zu singen. Im nächsten Satz sagte er dann mit viel Augenzwinkern, dass Mick Jagger die Stones verlassen hätte und man ihn gefragt habe, als Sänger einzusteigen. Damit hatte er natürlich die Lacher auf seiner Seite.
Wieder gab es stehende Ovationen für Ray, der einmal mehr Autogramme gab und sich geduldig ablichten ließ. Die Zuschauer jedenfalls waren an beiden Tagen gleichermaßen begeistert.
Zwei arbeitsreiche und nicht komplikationslose Tage, am Ende aber zwei super-Konzerte und ein zufriedenes Publikum. Das RayVent 2004 war ein Erfolg. Unsere Idee, mit einem besonderen Gast ein höher dotiertes Event zu veranstalten, ging auf. Beide Konzerte waren ausverkauft. Ein paar Tage später bedankten sich Ray und seine Frau Tyla nochmals bei der it-Redaktion mit den Worten „just a note to say we all enjoyed the RayVent and appreciate the hard work you put into it“. Somit legte das RayVent auch den Grundstein für weitere Events dieser oder ähnlicher Art. 2005 gab es das Early Years Event, thematisch etwas ganz anders, aber der Aufwand war einmal mehr der Gleiche …
Autor: Christian Gerhardts
RayVent Geplauder: Das Hin und Her um eine Singleveröffentlichung
Viel gerätselt wurde im Wilson-Lager, was denn nun die erste Single des neuen Albums The Next Best Thing werden soll. Wir haben einfach bei ray nachgefragt: Inside wurde lange als Favorit gehandelt, aber richtig einigen konnte man sich auf keinen der zwölf, nein elf Songs. Irgendwann schien man die Single gefunden zu haben. These Are The Changes passt mit seiner politischen Aussage prima in die aktuelle politische Stimmung und „könnte funktionieren“. Also wurden schnell drei Live-Tracks (Gouranga, Ghost und Gypsy) der Rockpalastaufnahme als Bonustracks ausgewählt. Doch zu dieser Version kam es nie, denn irgendwann stellte man fest, dass der Single Standard in einigen Ländern, darunter England, aber nicht Deutschland, nur bei insgesamt drei Tracks liegt. Also wurde die Produktion gestoppt und eine Version ausschließlich mit Ghost und Gypsy produziert. Während die Produktion im Prinzip schon zu Ende war, gab es dann plötzlich das Angebot eines Remix für den Track, der die Erfolgschancen für die Charts wohl vergrößern wird. Also nahm InsideOut die Single mit den beiden Live-Tracks aus dem Programm (die gibt es jetzt nur noch bei Ray) und produzierte eine weitere Single mit dem Remix, der Album-Version und – tataa – Gouranga als Live-Track. Und diese kommt jetzt erst am 19.7.04 auf dem Markt. Ein Video wurde dazu auch bereits gedreht.
Fazit: Der Running Gag im Wilson Lager dürfte gewesen sein: „Any News about the new single production?“ – „Yes, these are the changes we made“….