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Christian Gerhardts über 20 Jahre ‚it‘
Über Umbrüche, Begegnungen, Freundschaften, den ganz normalen Forum-Wahnsinn, den Reiz der virtuellen Welt und warum die Gelassenheit doch eine Frage des Alter(n)s ist: Christian Gerhardts hat das Wort …
Das Fazit wird lauten: Der Deutsche Genesis Fanclub ist meine große Leidenschaft, die Arbeit daran macht großen Spaß, zuweilen ist es auch eine Hassliebe, aber es ist etwas, das ich ungern aufgeben würde.
Seit fast 10 Jahren bin ich „der Neue“ im Team und Leser sowie Foren-User nehmen mich oft als „Website-Guru“ oder sogar „Fanclub-Chef“ wahr. Letzteres ist nicht korrekt und ersteres war so nie geplant. Aber der Reihe nach …
Genesis-Fan wurde ich etwa 1990, das erste Mal vom Fanclub hörte ich exakt am 3.7.1992. Da spielten Genesis in Gelsenkirchen und irgendwer drückte mir einen Flyer des Fanclubs in die Hand. Wer das war, weiß ich nicht mehr. Der Flyer wanderte in die Untiefen meiner Schreibtischablage, überlebte dort mein Abitur und wurde im Rahmen einer großen Wegsortieraktion unvermittelt wiedergefunden. Das war 1996 und so wurde das it-Magazin #19 mein erstes Heft. Und mehr als 700 Mitgliedsnummern wurden bereits vor mir vergeben. Zu dieser Zeit hatte ich den Gabriel-Kosmos erobert, hab mich längst rückwärts durch den Genesis-Katalog gearbeitet, hörte Both Sides rauf und runter, obwohl es schon drei Jahre alt war und fand merkwürdigen Gefallen an Guitar Noir, obwohl das auch schon drei Jahre alt war. Ich begann mit Genesis Revisited, mich näher mit Hackett zu beschäftigen. Von dem Album hätte ich ohne Heft #19 vermutlich nichts erfahren. In der Folgezeit habe ich die Sammlung der Soloalben und Soloprojekte vervollständigt und begann nach einer Kontaktaufnahme zu Peter und vor allem Helmut, diverse Artikel zu schreiben.
Die Clubtage 1997 und 1998 habe ich gemeinsam mit einem anderen Clubmitglied besucht, den ich im Rahmen einer Mitfahrgelegenheit-Anzeige kennenlernte (damals hatte ich keinen Führerschein), Danach konnte ich vorläufig keine Clubtage mehr besuchen, da am Pfingswochenende oftmals Exkursionen im Rahmen des Studiums stattfanden oder andere Gründe im Wege standen. Schon in dieser Zeit wurde ich im Freundeskreis um einen solchen Fanclub beneidet. Zwei Freunde waren Mitglieder im Queen-Fanclub und waren ziemlich beeindruckt von der Qualität der it-Hefte, insbesonders verglichen mit den Heften des Queen-Fanclubs seinerzeit. Ähnliches galt übrigens auch für den Pink Floyd Fanclub, der damals Eclipsed hieß. Auch dazu gibt es eine Geschichte, die ich an späterer Stelle einmal einwerfe …
Mit etwas Sorge verfolgte ich die „Sparpläne“ der Redaktion – nur noch zwei statt vier Hefte und überhaupt – es fehlt die Zeit! So bot ich Helmut an, dass ich enger mit der Redaktion zusammenarbeiten würde, wenn dies gewünscht ist. Helmut nahm das Angebot dankbar zur Kenntnis, zunächst hörte ich zu diesem Thema aber nichts mehr. Um die Jahrtausendwende wurde es bei Genesis etwas ruhiger, dafür verlagerte sich alles ins Internet. Es war auffällig, dass in diversen Newsgroups und gut geführten Webseiten wie etwa The Way We Walkoder anfänglich The Path, die Infos einfacher und schneller abzugreifen waren als bei it. So war es eine logische Konsequenz, dass auch it ins Netz ging. Das geschah aus heutiger Sicht etwas umständlich mit geschützem Bereich und weiterhin einer Club-Mitgliedschaft. Diese wurde dann doch bald aufgeben und die Website für jedermann vollständig zugänglich gemacht.
2002 war für mich ein „volles“ Jahr. Seinerzeit tobte ich mich in der Hochschulpolitik aus und war an der Universität Essen Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA). Im Sommer entschloss ich mich, kürzer zu treten, um wieder mein Studium in den Mittelpunkt zu stellen. Kaum hatte ich das beschlossen, ging auch schon das Telefon. Bernd Zindler war dran und nach etwas Small Talk erklärte er, dass Helmut aus privaten/zeitlichen Gründen aussteigen möchte und man Verstärkung benötigt. Dabei kamen die Jungs auf mich, wohl weil ich als einer der wenigen recht eindringlich angeboten hatte, mehr zu machen als nur Rezis zu schreiben. Das Paradoxe war, dass ich bis dahin mit den dreien kaum Kontakt hatte, getroffen hatten wir uns nur bei den beiden Clubtagen und kurz bei dem denkwürdigen Genesis-„Konzert“ in Bielefeld 1998. In Welkers konnte ich zumindest mit Helmut mal die Idee eines Genesis-Buchs über deren Tourneen diskutieren – aus diesen Plänen wurde aber nichts.
Groß nachdenken über Bernds Offerte musste ich nicht, und kurz darauf war ich schon in Braunschweig zu meiner ersten Redaktionskonferenz. Helmut Janisch fehlte, aber zunächst wurde erklärt, dass er doch nicht ganz aussteigt, stattdessen sollte ich das Team verstärken und Helmut würde sich weiterhin einbringen, wenn es seine Zeit zulässt. Für mich war das kein Problem, zumal es den Einarbeitungsprozess erheblich erleichterte (da ich insbesondere Helmuts Aufgaben übernehmen sollte).
Kurz vor und nach Beginn meiner Redaktionszeit gab es im englischen MOJO und Classic Rock große Genesis Features. Dadurch, dass ich seinerzeit als Student einen Job im Bahnhofsbuchhandel hatte, konnte ich eine Clubsammelbestellung organisieren. In dieser Zeit wurde auch der Mieter meines Chefs vorstellig, der ihn fragte, ob man mal testweise das Pink Floyd Fanclubmagazin „Eclipsed“ in seinen Läden anbieten könne. Tatsächlich fragte mich mein Chef, der damals wusste, dass ich im Genesis Fanclub war, nach meiner Meinung und ich versprach ihm, dass wir von diesem Heft einiges verkaufen könnten. Nachdem dies erfolgreich gelang, fragte er auch gleich nach den Magazinen von it, von denen ich ihm mal eines gezeigt hatte. Aber diese wurden ja nun nicht mehr produziert. Der Rest ist Geschichte, Eclipsed gibt es ja in anderer Form heute noch.
Webmaster bei it war damals Peter, der mit GoLive tolle Dinge machte, von denen ich nicht die Bohne verstand. Als Peter Gabriels Album UP in den Startlöchern stand, kam mir die Idee, eine Art Microsite rund um das Album und die Tour einzurichten. Dies wiederum überstieg Peters selbst erlernte Fähigkeiten als Webmaster und auch ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht viel ausrichten, also bat ich Martin Timmerbeil, einen guten Freund von mir, etwas für uns zu kreieren. Die Microsite sah völlig anders aus und in mir wuchs der Wunsch, mehr Einfluss auf die Website zu nehmen. In einer eindringlichen Mail versuchte ich, dies den anderen klarzumachen. So kam es zur Umstrukturierung der Website 2003. Es sollte nicht die einzige blieben.
2003 war ich dann auch wieder beim Clubtag dabei und im Rahmen der Vorbesprechung freute sich Helmut, dass er künftig die Rolle des Bühnenkaspers an mich abgeben könnte. Dies wiederum war kein großes Thema, da ich solche Aufgaben ohnehin gern wahrgenommen habe. So kam es, dass ich seitdem an allen Clubtagen und Events die Moderation übernahm. Der 2003er Clubtag jedoch wird mir in besonderer Erinnerung bleiben. Es war gewissermaßen eine Art Lehrzeit – abgesehen von unfassbar schweren Kisten, die man schleppen musste, gab es viele Dinge zu beachten, die ich unter Umständen vorher eher belächelt hätte. So hatte Karin Woywod immer die Aufgabe, die Poster in entsprechende Bilderrahmen zu bringen. Dies geschah mit millimetergenauer Akribie, die ich zunächst gar nicht fassen konnte. Und genauso, wie die Poster wie eine Eins in den Rahmen saßen, gab es auch in anderen Bereichen der Clubtagorganisation diese Präzision.
In der Folge gab es fünf Fanclub-Projekte, die ich mehr oder weniger bewusst vorantreiben wollte und die mich mehr und mehr beschäftigen sollten:
1) Mal einen Stargast nach Welkers zu holen
2) Die News der Website dynamischer und aktueller machen
3) Eine ausgewachsene englische Version der Website erstellen
4) Das Website-Archiv füllen
5) Das it-Forum ausbauen
Den Stargast holten wir 2004 nach Welkers. Ray Wilson spielte zwei Mal im Bürgerhaus mit Steve Wilson und Irvin Duguid. Die Organisation dessen war damals eine Mischung aus Farce und Gelassenheit, insgesamt jedoch war dieses „erste Mal“ auch eine Belastungsprobe für so manches Nervenkostüm in der Redaktion. Rückblickend war das RayVent für die Gäste ein tolles Ereignis, für die Organisatoren dagegen verlief vieles nicht nach Wunsch und für künftige Events haben wir daraus unsere Schlüsse gezogen.
Die it-News waren damals relativ statisch und wurden nur alle zwei bis vier Wochen auf den neuesten Stand gebracht. Für mich war das zu wenig, für Bernd zu aufwändig, also kümmerte ich mich fortan um die News und setzte mir auch noch in den Kopf, eine englische Version unserer Seite ins Netz zu stellen. Seit 2004 ist die neue News-Rubrik Realität, und die Rezension zu Still Growing Up: Live And Unwrapped wurde der erste Artikel, der auf englisch auf genesis-news.com erschien. Damals wollte ich (in diesem Fall) meine eigene Rezension noch selbst übersetzen, doch schnell wurde mir klar – das muss schon aus Zeitgründen jemand anderes machen. Zufällig stieß ich in einer der durchtrollten Newsgroups auf Martin Klinkhardt, den Forum-Usern als martinus bekannt. Seitdem übersetzt er alles, was man ihm vorlegt – in sieben Jahren ca. 300 Artikel und unzählige News-Beiträge. Rückblickend müssen wir einfach nur wahnsinnig gewesen sein. Nach vorn schauend auch …
Das Website-Archiv wurde mit jedem Relaunch, jeder Neustrukturierung immer kleiner – da wir einfach immer weniger Lust hatten, die ganzen alten Artikel in neue Designs zu pressen. Das änderte sich erst 2008, als wir mit einer volldynamischen Website online gingen. Dazu kam, dass wir etliche Artikel aus dem it-Magazinen auf die Website überführten. Wir sind damit noch lange nicht fertig, aber vermutlich gibt es mittlerweile keine vergleichbare Informationsdichte auf anderen Genesis Websites.
Das Forum wurde zunächst von Bernd Zindler geführt. Dies geht auf die Heftstruktur zurück, als Bernd für die Mitgliederverwaltung verantwortlich war. 2004/2005 habe ich angefangen, dort mehr und mehr Zeit zu investieren, dazu kam, dass Bernd kürzer treten wollte, da Job und Privatleben nicht mehr eine Vollbetreuung des Clubs zuließen. Der Ausbau des Forums ergab sich schließlich 2006 in Form einer neuen Software (vBulletin) und wurde durch den starken Mitgliederzuwachs erzwungen. Ähnliche Probleme hatte sogar die offizielle Website der Band.
Diese Entwicklung soll erklären, warum ich plötzlich bei Clubtagen und Events das Gesicht des Clubs wurde, im Rahmen der Website mehr und mehr Verantwortung und Tätigkeiten übernahm und im Forum als Admin ebenfalls der Ansprechpartner in der Redaktion war. Es würde mir keiner aus der Redaktion widersprechen, wenn ich sage, dass ich vor allem seit 2005 tatsächlich am meisten Zeit in den Club investiert habe. Die Außenwirkung meiner Aufgaben hatte aber eben auch den Effekt, dass die Rolle der anderen oftmals verkannt wurde, weil sie faktisch nicht wahrgenommen wurde. Clubtage und Events (mit Ausnahme des RayVents) fanden zum Beispiel vorbereitungstechnisch fast ohne mich statt – hier hatten Helmut und Peter immer den Hut auf. Die meisten Inhalte der Website kamen von mir (soweit sie nicht ohnehin von Dritten geschrieben wurden), das gesamte optische Erscheinungsbild ist aber die Arbeit von Helmut und seit etwas mehr als einem Jahr kommen viele grafische Beiträge auch von Martin Timmerbeil. Genau an dieser Stelle entwickelte sich ein Spannungsfeld zwischen mir und Helmut, das meistens produktiv, manchmal aber auch schwierig war. Auf der einen Seite stand ich – immer bestrebt, die Infos möglichst schnell und knackig unter die Leute zu bringen, auf der anderen Seite Helmut, der mit viel Akribie erst einmal grafisch alles aufbereiten will und nicht zuletzt alle Fragen bzgl. Duden-Konformität geklärt wissen will und es gar nicht gerne sieht, wenn sich Tippfehler auf der Website zeigen. Helmuts Wurzeln und gewissermaßen seine Erdung waren immer die it-Magazine, meine Leidenschaft steckt in der Website mit allen Folgen des Web 2.0, mit dem Helmut rein gar nichts anfangen kann.
Ich hatte immer tausend Ideen im Kopf, manchmal waren das Rohrkrepierer, manchmal auch Weiterentwicklungen von Ideen unserer Forum-User. Die Genesis Alben-Liga, der Song der Woche, die noch nicht verwirklichten Projekte ALbum des Monats, Tourdaten- und Songdatenbank usw. – am Ende hatte ich dann aber immer viel zu viel zu tun, das auch alles am Laufen zu halten.
Als Fan und als Mitglied der it-Redaktion kam es oft zu einer Mischung aus Arbeits- und Dienstreisen, weil oftmals Interviews anstanden, Besuche von Pressekonferenzen oder ähnliches. Das war immer spannend, aber nicht unbedingt sehr entspannend. Der Fanclub wurde mehr und mehr auch als Institution wahrgenommen, an der man nicht vorbeikommt – oder die man ohnehin für die jahrelange Arbeit schätzt. So haben wir seit langem einen guten Draht zu den Managements, Plattenfirmen und Konzertveranstaltern. So konnten wir euch immer interessante Berichte liefern, Alben weit vor der Veröffentlichung besprechen und nicht zuletzt auch tonnenweise Gewinnspiele anbieten.
Es gab öfter Momente, in denen ich darüber nachdachte, die Fanclubarbeit aufzugeben. Mein Umzug nach Dresden war so ein Moment, manchmal fühlte ich mich ausgebrannt oder habe mir zuviel „Projekte“ ans Bein geklebt. Zuweilen ist der Fanclub eben ein Job neben dem eigentlichen Job. Und nicht zuletzt musste ich lernen, die teilweise absurden Vorfälle im Forum einfach nicht an mich heranzulassen. Auch hier habe ich meine Fehler gemacht, heute bin ich deutlich relaxter. Es ist aber nicht auszuschließen, dass sich irgendwann meine Prioritäten tatsächlich mal verschieben. Das Forum hat in schwierigen Zeiten jedenfalls nicht gerade zur Erheiterung beigetragem. Drohungen, Beschimpfungen und dergleichen waren Tiefpunkte. Es wird für mich immer ein Rätsel bleiben, warum einige wenige, die natürlich lieber anonym bleiben, das kaputt machen wollen, an dem andere Spaß haben.
Aber ich bin nach wie vor mit großer Leidenschaft dabei und habe Helmuts Baby, unseren Fanclub, gewissermaßen in der Pubertät den richtigen Weg zeigen müssen – mit allen nervenaufreibenden Diskussionen, die das eben mit sich bringt. Und nun bin ich einfach gespannt, wie sich der Club in seinem Erwachsenenleben weiter entwickelt – bis er dann irgendwann wirklich mal in Rente geht.
In fast zehn Jahren it-Redaktion ist es fast unmöglich, besondere Momente herauszupicken. Mein erstes Interview (Ray Wilson) war sicher so ein Moment, insgesamt hatte ich aber nie dieses „Nervositätsproblem“ im Rahmen von Treffen mit unseren Helden. Auch deswegen haben mir Interviews und vor allem die Stage-Interviews an Clubtagen immer viel Spaß gemacht. Die Genesis Pressekonferenz 2006 war ebenfalls etwas „Großes“, aber mehr wegen des Themas, weniger auf Grund der Veranstaltung an sich. Unsere zahlreichen Redaktionskonferenzen waren in der Regel sehr arbeitsreich, am Ende aber vor allem sehr unterhaltsam. Wir sind in all den Jahren nie an uns verzweifelt, am Ende hat der Humor immer gewonnen.
Ray Wilsons erster Besuch beim Fanclub im Rahmen des RayVents war „speziell“, sein zweiter 2007 verlief deutlich relaxter. Richard Macphails und Armando Gallos Besuche bleiben ebenso in angenehmer Erinnerung. John Mayhews spontane Teilnahme am The EVO-Event ist aus anderen Gründen historisch. Eine Menge Spaß hatten wir mit Dale Newman 2008, auch wenn das Event von den Besucherzahlen her für uns eine herbe Enttäuschung war. Dass The Musical Box für uns eine exklusive Show spielten, war ein Highlight. Das alles wurde schließlich 2009 vom Steve Hackett Event getoppt. Noch heute spricht Steve von diesem Event. Ein schöneres Kompliment gibt es nicht.
Es ist kaum darstellbar, wie sehr der Club mein erwachsenes Leben geprägt hat. Dies liegt vor allem an den Leuten, mit denen ich im Laufe der Jahre in Kontakt kam und die ich ohne den Fanclub niemals kennengelernt hätte. Für mich war es natürlich ein Vorteil, dass ich durch den Fanclub bekannt war – so konnte ich immer schnell ins Gespräch mit anderen Fans kommen, etwa bei Konzerten. Ich habe heute nicht mehr, wie etwa vor sieben oder acht Jahren, das Bestreben, dass mich jeder im Clubumfeld gut leiden können muss, aber ich glaube nicht, dass es schwierig ist, mit mir klarzukommen. Mit den Musikern selbst haben wir ebenfalls gute Kontakte, natürlich in unterschiedlichen Intensitäten. Respektiert werden wir von allen, und doch ist es immer wieder schön, von einem Steve Hackett oder Ray Wilson zu hören, dass man sich gerne trifft oder zu erfahren, dass Peter Gabriel unsere Website liest. Auch in der „Industrie“ haben wir uns einen Namen machen können. Unzählige Vorabrezensionen, Verlosungen usw. dürften dies belegen. Das alles macht auch ein wenig stolz, allerdings lässt mich das nicht ruhen – ganz im Stile von Ray Wilsons aktuellem Album bleibe ich, was die Fanclubarbeit angeht, ebenfalls ‚unfulfilled‘. Irgendwas wird es immer geben, was man noch machen kann. Es wird niemals wirklich fertig sein.
Insgesamt bin ich mir darüber bewusst, dass ich total verrückt sein muss, wenn ich diese zehn Jahre Revue passieren lasse. Aber eigentlich ist das auch gut so. Mit deutlich mehr Gelassenheit als noch vor einigen Jahren bedanke ich mich vor allem bei meinen Redaktionskollegen Helmut, Peter und Bernd, die mich nicht kannten, nun schon seit fast zehn Jahren aushalten und Freunde wurden, den Autoren vieler Artikel, die ich oftmals nicht persönlich kenne, den Helfern bei Events, den Lesern der Website und den Forum-Usern. Als Bestandsaufnahmenfazit und Zukunftsweiser zitiere ich einfach einen Songtitel des wichtigsten Genesis Albums: Likeit or not …