1. Artikel
  2. Lesezeit ca. 2 Minuten

Bernd Vormwald – Hefte und Clubtage

Bernd Vormwald wird geschätzt für erheiternde Live-Darbietungen bei Clubtagen sowie Zeitspannen von 3 Jahren für das Abliefern von CD-Rezensionen. Er erinnert sich an 20 Jahre it auf seine Weise.

Bernd Vormwald

EVERYTHING’S ALL RIGHT …

„Hi, Bernd! Wärst Du so nett, etwas Persönliches zu unserem Jubiläum zu schreiben? Was waren die Flops? Was bleibt in Erinnerung? Storys, Anekdoten, Klatsch und Tratsch halt (…).“

Diese E-Mail aus Helmuts Feder erreicht mich Mitte Oktober, und ich beginne sofort in meinen Erinnerungen zu kramen. Ich überlege, alle alten Clubhefte herauszuholen und dadurch all das Vergangene der vielen Clubtage aus dem Langzeitgedächtnis wieder in die Gegenwart zu holen – aber das erscheint mir dann doch etwas zu übergründlich. Und so verlasse ich mich auf das, was mir ohne größeren Aufwand in den Sinn kommt.

Flops? An Flops kann ich mich überhaupt nicht erinnern, es gab einfach keine. Dafür aber viel, viel Schönes, was das Fanherz (und nicht nur das) erfreute und bereicherte. Das Wichtigste sind die Menschen und die unzähligen gemeinsamen Erlebnisse. Es war und ist vor allem schön, immer wieder Gleichgesinnte zu treffen, denen man nicht lang und breit erklären muss, warum es wichtig ist, 79 verschiedene Versionen von sagen wir mal „I know what I like“ im CD-Schrank zu haben: Helmut, Bernd, Peter, Christian, „Listen-Gunnar“, Eddy, Karin, Andreas, Andreas und wie sie alle heißen und last but not least mein guter alter Genesis-Kult-Freund Steffen, bei dem manchmal in Live-Konzerten ein kurzer Blickkontakt reicht und wir wissen beide, was wir denken – Musikseelenverwandte eben. Bei einigen der Genannten blieb es nicht beim Thema Genesis & Co., sondern ging bisweilen weit darüber hinaus.

Etwas ganz Besonderes war früher immer die Vorfreude auf die Clubhefte, die Helmut ein ums andere Mal mit enormer Vielfalt und Akribie gestaltete und unters Fan-Volk brachte.

Von den gandiosen Clubtagen habe ich, glaube ich, nur den Steve-Hackett-Event verpasst. Es war immer etwas geboten in der großartigsten „Location“, die man sich nur vorstellen kann, im Bürgerhaus Eichenzell-Welkers, das sich im Lauf der Jahre regelrecht zur Pilgerstätte entwickelte. Ray Wilson, John Mayhew, Richard MacPhail, Armando Gallo, Lamb-Event, Selling England-Event, Quizspiele, die unvergessenen Schlachten auf dem Sammlermarkt, die fantastischen Ausstellungskästen, das gemeinsame Video-Schauen (Höhepunkt: das zusammengeschnitte „Supper’s Ready“), die unendlich vielen kleinen Details undundundundund … natürlich das Kulten der Musik unserer Helden von GENESIS & Co. Die Live-Auftritte waren für mich immer sehr aufregend und haben mir gleichzeitig (und hoffentlich auch den Zuhörern) in diversen Besetzungen große Freude bereitet, vor allem das aufwändige Projekt „Champagne Meadow“.

Es ist schon erstaunlich und gar nicht hoch genug zu würdigen, was ihr in den letzten zwei Jahrzehnten, inklusive Internet-Seite, mit großer Leidenschaft und gigantischem Zeitaufwand alles auf die Beine gestellt habt. Dafür ein dickes, dickes DANKESCHÖN.

Ein großes Privileg war es, die CUDDLED PORCUPINES bei ihrem „Rehearsal“, soweit ich mich erinnere als Einziger (!), live erleben zu dürfen. Doch eigentlich würde ich dieses Privileg gerne mit anderen teilen …

Einen Traum habe ich noch: Anthony Phillips kommt nach Welkers, und Steffen und ich dürfen ihn bei seinem Konzert begleiten. Ich hoffe nur, dass ich dann vor Aufregung die Gitarre noch halten kann…

… WE HOPE YOUR LIFE WILL NEVER END!

Bernd Vormwald