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Anthony Phillips wird 60
Anthony Edwin Phillips erblickte heute vor sechzig Jahren, am 23. Dezember 1951, das Licht der Welt … exakt acht Jahre nach Königen Silvia von Schweden, exakt 18 Jahre nach dem japanischen Kaiser Akihito und exakt 33 Jahre nach Helmut Schmidt, die alle ebenfalls einen Tag vor Heiligabend Geburtstag feiern können. Aber was sind (Ex-)Staatsoberhäupter schon gegen ein (Ex-)Genesis-Gründungsmitglied!
Unser Fanclub hat zu Anthony seit vielen Jahren ein sehr gutes Verhältnis. Ende 1992 war er das erste Bandmitglied, das wir interviewen durften. Und seitdem hatten wir ihn ein paar Mal vor unserem Mikro oder arbeiteten mit ihm zusammen, zuletzt bei der Produktion der Fanclub-CD-Single Pennsylvania Flickhouse. Legendär sind seine humorvollen Antworten aber auch seine Reaktionen auf einige unserer Fragen. So dachte er einmal, wir fragten ihn nach den „Drinks bei From Genesis To Revelation“ (gemeint waren aber die „strings“, die Streichinstrumente). Bemerkenswert auch seine Geduld beim Signieren eines kompletten Satzes Klaviartasten, als Gewinne für ein it-Preisausschreiben oder seine Schlagfertigkeit, als wir einmal mit unseren Interviewfragen ins Schleudern kamen und ihm sagten, es seien die fürs Steve Hackett-Interview gewesen.
Neben diesen persönlichen Erinnerungen sollte aber nicht vergessen werden, dass der Name Phillips zwar nicht in Zusammenhang mit den großen, wichtigen Alben oder Tourneen von Genesis genannt werden kann, geschweige denn mit kommerziellen Erfolgen. Aber ganz ohne Frage war Anthony eine, wenn nicht sogar DIE Schlüsselfigur bei der Entstehung und frühen Wegfindung von Genesis, wie andere Bandmitglieder auch oft genug schon sagten.
Seine Solokarriere zeigt, dass in ihm nicht weniger Potenzial als in seinen kommerziell weitaus erfolgreicheren Bandkollegen steckt. Aber die Tatsache, dass Ant das Rampenlicht (sprich Liveauftritte) scheut und sicher auch ein Quentchen weniger Glück mit seinen Werken hatte, stand dem großen Durchbruch immer im Weg. Im Genesis-Universum leuchten Phillips-Alben wie The Geese & The Ghost, Sides oder Slow Dance trotzdem nicht weniger hell am Himmel als beispielsweise A Curious Feeling, Face Value, So, Please Don’t Touch, A Trick Of The Tail oder Smallcreep’s Day (auf letzterem spielte Ant übrigens die Keyboards).
Ein hervorragender, sehr vielseitiger, oft völlig unterschätzter Musiker, ein äußerst netter, humorvoller Mensch wird heute 60. Hoffentlich ist damit noch lange nicht das Ende des musikalischen Wirkens erreicht. Vielleicht hält er sich ja z. B. mit dem Studium von Sprachen fit, wie es das von uns nachgestellte Bild vermuten lässt – wir wissen es nicht. Auf alle Fälle wünschen wir ihm noch viele gesunde, glückliche und erfolgreiche Jahre!
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