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Tony Banks – Biografie
Biografie des Genesis-Mitbegründers und Keyboarders Tony Banks
Es wäre einmal interessant, in einer Umfrage zu ermitteln, wie hoch der Prozentsatz derer ist, die auf die Frage: „Welcher Musiker fällt ihnen spontan im Zusammenhang mit der Rockband Genesis ein?“ mit „Tony Banks“ antworten. Vermutlich würde er sich in einem niedrigen einstelligen Bereich bewegen. Es ist schon traurig, dass Tonys Rolle bei Genesis wirklich nur in Fankreisen – eventuell noch bei manchen Musikkritikern – gewürdigt wird. Tatsache ist, dass er die Musik von Genesis durch alle Phasen der Band-Historie hindurch, unbeeindruckt von allen Veränderungen in der Gruppe, von 1967 bis heute immer stark beeinflusst hat. Seine unauffällige Art hat ihn jedoch selten aus dem Schatten seiner Bandkollegen ragen lassen, zumal Genesis mit Peter Gabriel, Phil Collins und Ray Wilson immer einen charismatischen Frontmann als Galeonsfigur für die Öffentlichkeit parat hatte. Darum war und ist er als Teil von Genesis zwar extrem erfolgreich, hat aber auf Solopfaden den Durchbruch bislang nicht geschafft.
Anthony George Banks wurde am 27. März 1950 um sieben Uhr dreißig morgens in East Hoathly, einer Kleinstadt im Süden Englands, als jüngstes Kind von Nora und John Banks geboren. Seine vier Geschwister heißen Mary, Margaret, Pauline und John. In dem Alter, als er zur Schule kam, sollte Tony das Geigenspiel lernen. Doch es wurde schnell klar, dass er am Piano begabter war und so konzentrierte sich seine Ausbildung in der Folge darauf. Seine Mutter war dabei sein erster musikalischer Einfluss, und da sich im Haus der Banks‘ ein Klavier befand, hatte er auch reichlich Gelegenheit zu üben. Im September 1963 wechselte Tony von der Boarzell Preparatory-Grundschule in Hurst Green zum Charterhouse-Internat in Godalming, wo der Grundstein für Genesis und damit auch seine Zukunft gelegt wurde. Wie viele seiner Mitschüler war auch Tony über die vermeintlich privillegierte Ausbildung und das Leben im Internat nicht glücklich. Als er sechzehn war, konkretisierte er sein Studium auf Mathematik, Physik und Chemie und begann nebenbei klassisches Klavierspiel zu lernen. Seine musikalischen Interessen galten damals sowohl klassischer Musik, z. B. der von Sergei Rachmaninov, wie auch zeitgenössischen Popacts, insbesondere den Beatles. Einen Gleichgesinnten fand Tony in Peter Gabriel, der zur gleichen Zeit wie er nach Charterhouse gekommen war und mit dem er viel Zeit verbrachte. Im Laufe der Jahre bis 1966 entstand eine Art Songwriter-Kollektiv zwischen den beiden, dass zusammen mit Chris Stewart, einem weiteren Mitschüler, sogar einen Namen bekam: The Garden Wall. In Fankreisen legendär ist der Auftritt von The Garden Wall zusammen mit Anon (zu denen u. a. Anthony Phillips und Mike Rutherford gehörten) beim Charterhouse-Schulabschlussfest im Sommer 1966. Aus den beiden Schüler-Bands entstand kurz darauf Genesis. Ende 1967 verließ Tony Charterhouse, weil er an der Sussex University einen Studienplatz bekommen hatte. Zuvor wollte er aber ein Jahr lang einfach nur „leben“ und er zog mit Peter Gabriel und einem weiteren guten Freund, David Thomas, in eine kleine Wohnung nach London. Zum Studium kam es aber nicht mehr, denn wie seine Bandkollegen beschloss auch Tony, ins Musikgeschäft einzusteigen und mit Genesis weiterzumachen.
Die Entwicklungen bei Genesis bestimmten in der Folge natürlich auch das Leben von Tony ganz entscheidend mit. Aus dem reinen „Pianisten“ der Charterhouse-Zeit entwickelte sich in den 1970er Jahren ein hervorragender Keyboard-Spieler, dessen Sound die Musik dieser Bandepoche entscheidend mitprägte. Nebenbei hatte er sich aber auch noch das Gitarrespielen angeeignet. Das war z.B. nach dem Ausstieg von Anthony Phillips für die Band kurzzeitig sehr wichtig, aber auch später bei der Live-Interpretation mancher Songs noch von großer Bedeutung. Als Sänger kam er bei Genesis nur einmal über den Status des Background-Sängers hinaus, als er 1970 beim Non-Album-Song Shepherd zwei Strophen sang. Dafür war er aber als Komponist und Texter in quasi allen Phasen der Bandgeschichte stark präsent. Nahezu unbeindruckt von Mode und Zeitgeist und während Peter Gabriel in den schrillsten Kostümen und mit rasiertem Scheitel auftrat, Phil Collins Bart- und Haartracht-experimente an sich durchführte und Steve Hackett sich schon mal in ein kitschiges Erdbeer-Dekor-Blouson zwängte, blieb Tony optisch fast derselbe. Selbst die schrillen 1970er Jahre überstand er als einziger bei Genesis ohne Bart und ohne drastische Frisurenveränderungen bis heute äußerlich beinahe unverändert. Man kennt ihn von den Konzerten als unspektakulär wirkenden, sehr konzentriert spielenden Musiker, der seit ewigen Zeiten fast immer vom Publikum aus gesehen rechts seinen angestammten Platz hinter den Keyboards auf der Genesis-Bühne hat. Mit jedem Ausstieg eines Genesis-Bandmitglieds gelangte Tony immer etwas mehr ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Es wurde damit auch deutlicher, was sein Anteil an der Musik der Band war.
Bereits 1975, nach dem Weggang Peter Gabriels, hatte Tony mit dem Gedanken gespielt, ein Soloalbum zu realisieren. Da sich aber die Zweifel über die Zukunft von Genesis zerstreuten, kam es nicht dazu und seine bis dahin entstandenen Ideen endeten in einigen der Songs auf dem ersten post-Gabriel-Album von Genesis, A Trick Of The Tail.
Im Oktober 1979 war es dann soweit. Tony veröffentlichte sein erstes Soloalbum, A Curious Feeling. Es kam immerhin bis auf Platz 21 der britischen Charts. Tony spielte bei diesem Album, dass stilistisch an die Genesis-Musik der späten 1970er Jahre angelehnt war, alle Parts selbst ein, mit Ausnahme von Schlagzeug und Percussions (Chester Thompson) und Gesang (Kim Beacon). Ursprünglich sollte sich der Text des Albums um die Science-Fiction-Story Flowers For Algernon drehen. Doch aufgrund eines zeitgleich in London aufgeführten Musicals, das ebenfalls auf dieser Geschichte aufgebaut war, änderte Tony einige Texte um, so dass ein Zusammenhang nicht mehr erkennbar war. Bereits ein Jahr zuvor, 1978, hatte er übrigens zusammen mit Mike Rutherford für den Film The Shout (in Deutschland: Der Todesschrei) die Musik geschrieben. Diese wurde zwar nie als Album veröffentlicht, aber das prägnante Haupt-Thema der Komposition verwendete Tony für From The Undertow auf A Curious Feeling. Tony war trotz der recht guten Charts-Platzierung enttäuscht über den Erfolg des Albums, denn er war der Überzeugung, A Curious Feeling sei „in kompositorischer Hinsicht besser als die drei Genesis-Alben zuvor“.
In den 1980er Jahren wuchs der kommerzielle Erfolg von Genesis nochmals enorm an. Zugleich wurden die Pausen zwischen den Genesis-Alben größer und es entstand damit auch mehr Freiraum für Solo-Projekte der Bandmitglieder. Mike Rutherford und insbesondere Phil Collins starteten erfolgreiche Zweit-Karrieren und auch Tony ging seinen Weg außerhalb der Band weiter.
1983 versuchte er sich bei seinem zweiten Solo-Album, The Fugitive, selbst als Sänger. Das hatte zwei Gründe: Einerseits erschien es ihm wenig sinnvoll, es ein zweites Mal mit Kim Beacon am Mikro zu versuchen, da A Curious Feeling sich nicht besonders gut verkauft hatte. Andererseits wollte er auch einfach einmal erfahren, was es bedeutet, der Sänger zu sein. Obwohl Tony die Melodien und Texte bewusst einfacher gehalten hatte, damit er die Gesangsparts überhaupt bewältigen konnte, fiel ihm der „Job“ als Sänger nicht leicht. Das Endergebnis hat somit zumindest Respekt verdient.
Ebenfalls 1983 erschien das instrumentale Soundtrack-Album zum Film The Wicked Lady (in Deutschland: Die verruchte Lady). Die erste Hälfte der LP nahm Tony komplett alleine auf. Sie besteht aus Variationen der Filmmusik in etwa mit der Instrumentierung und im Stil von The Fugitive. Die LP-B-Seite enthielt die Orchester-Arrangements des Soundtracks, eingespielt vom National Philharmonic Orchestra London. Das Album ist eines der wenigen rund um Genesis & Co., die bislang noch nicht auf CD wiederveröffentlicht wurden.
Im Frühjahr 1984 bekam Tony das erste Filmmusik-Angebot aus Hollywood. Er sollte zu 2010 – Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen, dem Nachfolger des Erfolgsstreifens 2001 – Odyssee im Weltraum, den Soundtrack schreiben. Nach anfänglicher Euphorie kristallisierte sich das Projekt jedoch als großer Reinfall heraus. Tony hatte fast ein halbes Jahr lang an dem Soundtrack gearbeitet und für über zwei Stunden Film die Musik geschrieben. Doch, was immer er auch nach Hollywood schickte, wurde abgelehnt und die Zusammenarbeit endete, ohne dass Tonys Musik in dem Streifen Verwendung fand. Sein Selbstvertrauen war dadurch stark lädiert, zumal er wegen seines Engagements für 2010 andere Filmmusik-Angebote abgelehnt hatte.
Immerhin konnte Tony 1985 einen Teil seiner „2010-Aufnahmen“ für die Filmmusik zu dem Science-Fiction-Film Lorca And The Outlaws (in Deutschland: Redwing – Flucht vor dem schwarzen Droiden) verwenden. Der Film hatte jedoch ein derart kleines Budget, dass Tony einwilligte, gratis zu arbeiten. Zwei Stücke des Soundtracks sind mit Gesang: Für You Call This Victory engagierte Tony Jim Diamond und bei Lion Of Symmetry stand Toyah Wilcox am Mikro. Ein eigenständiges Soundtrack-Album zu dem Film ist – vermutlich wegen des geringen Kino-Erfolgs – nicht erschienen.
1986 steuert Tony Musik zu dem Film Quicksilver bei. Diese ist neben Stücken anderer Künstler zum Soundtrack auch auf LP und CD erschienen. Zu Tonys Beiträgen gehört unter anderem auch der Song Shortcut To Somewhere, den er zusammen mit dem damaligen Marillion-Frontmann Fish als Sänger und Co-Autor aufnahm.
Im gleichen Jahr wurden Tonys Instrumentals und Songs von Lorca And The Outlaws und Quicksilver zusammen auf dem Album Soundtracks veröffentlicht.
Unter einem Wortspiel-Bandnamen erschien 1989 das Album Bankstatement, mit dem Tony einen Anlauf unternehmen wollte, etwas auf die Beine zu stellen, wie es Mike Rutherford mit Mike + The Mechanics gelungen war. Doch trotz ähnlichem Ansatz – zwei gute unterschiedliche Sänger, eingängiges Songmaterial – floppte das Album und damit auch das Projekt. Als Sänger fungierte neben Alistair Gordon und Jayney Klimek bei einem Lied auch erstmals seit 1983 wieder Tony selbst.
So kam 1991 das folgende Soloalbum Still dann auch wieder unter Tonys eigenem Namen heraus. Gleich fünf verschiedene Sänger und eine Mischung aus Pop, Soft-Prog-Rock und Tonys eigenem Stil machten das Album aber weder zu einem richtigen Band- noch zu einem Solowerk und somit fiel es an allen Marketing-Schubladen vorbei in die kommerzielle Versenkung. Am Mikro standen einerseits die von Banks-Alben nicht bekannten Sänger Andy Taylor und Nik Kershaw und andererseits wiederum Jayney Klimek, Fish und bei einem Stück erneut Tony selbst.
1995 folgte der zweite Versuch, Tonys Solo-Musik unter einem Bandnamen zu verkaufen. Ganz einfach Strictly Inc. nannte man die CD, die Tony mit Wang Chung-Frontmann Jack Hues als Sänger aufnahm. Die Musik war eine Mischung aus modernen Sounds, eingängigen Melodien, aber auch althergebrachten Banks-Elementen. Mit dem 17 Minuten langen An Island In The Darkness enthält die CD einen der besten Banks-Solo-Titel überhaupt. Trotzdem floppte sie kommerziell völlig.
Neben den bereits zuvor erwähnten Künstlern wirkten im Laufe der Jahre auch noch einige Bekannte aus dem Genesis-„Dunstkreis“ mit. So spielte z.B. auf den meisten Banks-Alben Daryl Stuermer Gitarre und Co-Produzenten neben Tony waren u. a. Nick Davis und David Hentschel.
Was den kommerziellen Erfolg von Tonys Soloprojekten angeht, ist es schon merkwürdig, dass jemand, der so lange die Musik von Genesis mitgeprägt hat und mit der Band zahlreiche Top 10-Hits landete, als Solist so wenig beachtet wird. Dass Tony offensichtlich nicht gerne im Rampenlicht steht, mag eine Erklärung dafür sein. Sicher wäre er auch bekannter geworden, wenn er, wie die meisten seiner Bandkollegen, solo auf Tour gegangen wäre, um seine Alben zu promoten. Aber leider hat er bis heute noch kein einziges Solo-Konzert gegeben.
Tony war und ist kein Künstler, der für Furore sorgt und über den deshalb die Regenbogenpresse etwas zu schreiben hätte. Er ist eben kein Star – was immer das auch heißt. Sein Privatleben scheint völlig unspektakulär zu sein. Er ist seit 1972 mit Ehefrau Margaret verheiratet, mit der er die beiden Kinder Ben und Emily hat und wohnt ländlich in der Nähe von Guildford, südlich von London. Viel mehr ist über den Privatmann Tony Banks auch nicht bekannt, außer dass er offenbar wenig Wert auf Luxus legt und sein mit Genesis verdientes, nicht gerade unerhebliches Vermögen zumindest nicht in teuren Autos oder Designer-Mode anlegt. Es hat den Anschein, als sei er mit seinem bisherigen Leben glücklich. Immerhin machte er in seinem Beruf als Rock-Musiker mit Genesis eine unglaubliche Karriere und hat damit finanziell ausgesorgt. Er konnte darüber hinaus – obwohl bislang kommerziell erfolglos – auch noch die Musik schreiben, aufnehmen und veröffentlichen, die er mit Genesis nicht machen konnte oder wollte.
Aus Tonys Sicht wohl etwas entmutigend endeten die ’90er Jahre mit dem Total-Flop von Strictly Inc., dem Abschied von der Genesis-Ära Banks/Collins/Rutherford(/Thompson/Stuermer) und einem Neubeginn mit Ray Wilson & Co., der von der Presse und den Fans mit geteilter Meinung bedacht wurde. Dementsprechend ruhig wurde es um Tony nach dem Ende der kurzen Wilson-Ära bei Genesis. Tony erfüllte sich aber noch einen Traum und veröffentlichte 2004 ein Orchesteralbum names Seven, an dem er mehrere Jahre gearbeitet hatte. In den Interviews, die er zwischendurch immer wieder führte, schloss Tony weder eine Genesis-Reunion noch die Möglichkeit, wieder etwas im Rock- und Popbereich zu machen, kategorisch aus. Doch definitiv geplant sei nichts. Der Riese Genesis schlief lange, doch 2006 platzte die Bombe – der Rockgigant geht wieder auf Tour und war plötzlich wieder „in“. Tony Smith, der Manager von Genesis, bezeichnete Genesis im Rahmen der Tour als „Tonys Soloprojekt“ – und Genesis waren 2007 enorm erfolgreich. Und mit ihnen Tony Banks, ohne den es den Gigant nicht 40 Jahre gegeben hätte. Wie es mit Genesis weitergeht, bleibt unklar, aber für Tony Banks dürfte die Turn It On Again-Tour Wasser auf die Mühlen gewesen sein.
Nach der Tour sickerten Informationen durch, dass Tony ein weiteres Klassik-Album aufnehmen möchte. Die Produktion konnte er 2012 veröffentlichen. Das Album nannte er SIX – und folgte damit dem Konzept von Seven. Auf SIX sind – wenig überaschend – sechs Stücke zu finden. Ein neues Popalbum ist nach derzeitigem Stand unwahrscheinlich. Aber Tony verriet uns in einem Interview 2012, dass er gerne seinen Backkatalog neu auflegen würde. 2013 war es dann soweit – der Soundtrack zu The Wicked Ladyerscheint im April erstmals auf CD. Parallel dazu ist auch Tony rein internettechnisch in der Gegenwart angekommen – er hat nun eine eigene Facebook-Seite.
2014 kam es dann wieder zu Aktivitäten im Genesis-Lager. Was als große Neuigkeit angekündigt wurde, entpuppte sich als Ankündigung einer neuen Werkschau namens R-Kive, die erstmals auch Solomaterial enthielt. Dazu kamen die „großen Fünf“ im Rahmen einer neuen Dokumentation mal wieder zusammen und es gab viel Publicity für den Film Together And Apart, der später als Sum Of The Parts auch veröffentlich wurde. Begleitet wurde die Publicity auch von massiver Kritik an der Qualität der Dokumentation und der Ankündigung der „Big News“, die auch wir in einem separaten Artikel kritisch gesehen habe.
In den folgenden Jahren kam es zu mehr und mehr Aktivität bei Tony Banks. Nachdem er The Wicked Lady noch in Eigenregie unter dem Laben „Fugitive Inc.“ veröffentlichte, kam es 2015 dann zur Zusammenarbeit mit Esoteric Records. In der gleichen Zeit begannen Tony und Nick Davis, seine alten Alben zu remastern und neu abzumischen – auch in 5.1 Surroudn Sound. Esoteric veröffentlichte jedoch zunächst das Boxset A Chord Too Far – das Tonys Karriere auf 4CDs zusammenfasst. Die Hintergründe hatte er uns in einem Interview seinerzeit erläutert.
Im gleichen Jahr wurede Tony eine besondere Ehre zuteil: Er bekam den Titel Prog-God im Rahmen der Progressive Music Awards verliehen – er wurde damit nicht nur Nachfolger von Peter Gabriel, der den Award im Jahr zuvor erhielt, sondern dieser hielt auch eine denkwürdige Laudatio – diese ist bei YouTube zu finden.
2016 begann dann die Wiederveröffentlichungsreihe mit A Curious Feeling und The Fugutive, beide jeweils im Mediabook mit Bonus-DVD, der den angesprochenen 5.1-Surround-Mix enthielt. Leider gab es in der Folge Unstimmigkeiten zur Finanzierung der folgenden Alben, so dass die Fortsetzung dieser Reihe bis heute auf Eis liegt. Tony widmete sich dann 2017 wieder seinem klassischen Faible und arbeitete zusammen mit Nick Ingman am Nachfolger von Six – der dann tatsächlich FIVE heißen sollte und 2018 erschien. Für uns Grund genug für ein weiteres Interview mit Tony, on dem er einmal mehr die Chancen für ein weiteres Rock- oder Popalbum als klein bezeichnet und auch keine Lust auf die Beteiligung in einer Supergroup hat und auch kein Genesis-Archivmaterial mehr veröffentlichen will. Es bleibt also gewissermaßen der Tony, der er immer war.
Bleibt zu hoffen, dass Tony Kritiker und Verkaufszahlen außer Acht lassen kann und wir seinen künstlerischen Output auch weiterhin in Form von Alben und/oder sogar Konzerten präsentiert bekommen.
Autor: Helmut Janisch (2000), aktualisiert von Christian Gerhardts
Stand: März 2019