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Mike Rutherford – Biografie
Biografie von MIke Rutherford
Betrachtet man in der Geschichte von Genesis die Bandbesetzungen, wird schnell klar, dass es nur zwei Musiker gibt, die sowohl in der Anfangsformation im Jahre 1967 als auch in heutigen Tagen zum festen Kern der Gruppe gehörten. Zum einen ist es Tony Banks, der Mann an den Tasten, und zum zweiten ist es der groß gewachsene Gitarrist und Bass-Spieler Mike Rutherford, der an dieser Stelle etwas ausführlicher vorgestellt werden soll.
Michael John Cleote Crawford Rutherford wurde am 2. Oktober 1950 um sieben Uhr dreissig abends in Guildford, in Surrey, im Süden Englands, als Sohn von Annette und Crawford Rutherford geboren. Er hat noch eine vier Jahre ältere Schwester namens Nicolette. Seine Jugend war von der Marine geprägt, da sein Vater Captain der Navy Gunnery School in Portsmouth war. Als Mike sechs Jahre alt war, ließ sich sein Vater in den Ruhestand versetzen. Die ganze Familie zog nach Cheshire und Crawford arbeitete fortan im Industriemanagement. Im Alter von sieben Jahren stand Mike die Zeit im Internat bevor. Er ging auf The Leas in Hoylake in der Nähe von Liverpool. Zur gleichen Zeit kam er auch das erste Mal in Kontakt mit Musik und wollte unbedingt das Gitarrenspiel lernen. Seine Eltern kauften ihm sein erstes Instrument; es war eine 6-saitige Nylon-Gitarre. Auf gewisse Art beeinflusste seine Schwester, die zu dieser Zeit Platten von Elvis und den Everly Brothers hörte, Mikes musikalischen Geschmack. Sein erstes Konzerterlebnis hatte Mike zusammen mit seinen Eltern, welche ihn im Alter von zehn Jahren zu einer Show von Cliff Richard und den Shadows im Palace in Manchester mitnahmen. Diese frühen musikalischen Erfahrungen führten letztendlich dazu, dass sich Mike seine erste elektrische Gitarre kaufte. Übrigens sehr zur „Freude“ seines Vaters, der von nun an Beschwerden seiner Nachbarn über den „Krach“, der da aus dem Haus tönte, entgegen nehmen durfte. Zusammen mit Dimitri Griliopoulos, einem alten Schulfreund, und einem weiteren Bekannten gründete er seine erste Band, The Chesters. Sie übten gemeinsam für ein Schulkonzert und sangen Lieder wie Sweets For My Sweet.
Im September 1964 kam Mike zur Charterhouse School. Das erste Schuljahr war für ihn „erschreckend“. Er musste sich erst in dieser strengen autoritären Welt zurecht finden. Zum Glück traf er recht bald Anthony Phillips, einen weiteren Schüler von Charterhouse, mit dem er sich sehr gut verstand. Mikes musikalischen Einflüsse jener Zeit stammten von den Beatles, den Small Faces, den Kinks und den Rolling Stones. In den Anfangsmonaten des Jahres 1967 entstand aus den beiden Schülerbands Anon (gegründet von Mike Rutherford und Anthony Phillips, deren bekanntestes Stück Pennsylvania Flickhouse hat der Deutsche Genesis Fanclub it mittlerweile offiziell veröffentlicht – siehe hier) und The Garden Wall Genesis. Mike übernahm in der neu geschaffenen Band die Rolle des Bassisten. Seine Stärken lagen allerdings im Spiel auf der 12-saitigen Gitarre, die er zu schätzen und lieben gelernt hatte. Im Laufe der Jahre schuf er zusammen mit Anthony Phillips „einen originellen und wundervollen 12-saitigen Sound“, so Tony Banks. Die Geschichte und das Glück wollten, dass Genesis dank einiger gelungener Demo-Bänder und des guten Gespürs des Produzenten Jonathan King einen Plattenvertrag erhielten und im März 1969 ihr erstes Album From Genesis To Revelation veröffentlichten. Die Historie nahm ihren Lauf. Im Oktober 1970 erschien Trespass. Schon einige Zeit früher (Juli/August 1970) entschloss sich Anthony Phillips, Genesis zu verlassen. Diese Nachricht war für Mike sicherlich nicht leicht zu verdauen. Beide Musiker waren im Laufe der Zeit zu engen Freunden geworden. Wie wichtig Mike die Zusammenarbeit mit Anthony gewesen war, und wieviel Interesse er hatte, den besonderen Gitarren-Sound, den er und Phillips geschaffen hatten, zu erhalten und weiterzuführen, zeigt die Tatsache, dass Anthonys letztendlicher Nachfolger Steve Hackett am Krankenbett von Mike vorspielen musste, bevor er als Bandmitglied aufgenommen wurde.
Nun, es folgten im Laufe der nächsten Jahre fantastische Genesis-Alben. Mike festigte in dieser Zeit durch die Alben und die vielen Konzerte sein Gitarren- und Bassspiel. Die doppelhalsige Gitarre war lange Zeit ein Markenzeichen von Mike Rutherford. Er benutzte sie live bis zur Mama-Tournee 1984. Sie bestand aus einem 12-saitigen Teil (oberer Hals) und einem 4-saitigen Teil (unterer Hals), wobei er zunächst eine „Double Neck“ aus dem Hause Rickenbacker benutzte, welche er aber im Laufe der Zeit mit einem Instrument von Shergold tauschte. Das Werk Supper’s Ready ist der Grund dafür gewesen, weshalb sich Mike überhaupt mit einer doppelhalsigen Gitarre angefreundet hat. Da dieses Lied vom Album Foxtrot(1972) sehr viele schnelle Wechsel hat, war es ihm einfach nicht möglich, mit zwei Instrumenten zu arbeiten, und so fiel die Wahl auf „dieses große schwere Objekt, welches um meinen Hals hing“ – so Mike mit eigenen Worten.
Eine kleine Geschichte gibt es noch zum Thema Gitarren. Aber lassen wir ihn selbst erzählen: „Ich spielte mit der originalen ’stick‘ Steinberger und sah damit aufgrund meiner Größe ziemlich lächerlich aus. … Ich fragte bei Steinberger nach, ob sie das Design für mich ändern würden. Dies lehnten sie ab, da sie sich als kleine Firma solche Einzelstücke nicht leisten könnten. Eines nachts legte ich meine Gitarre auf eine große Pappe und zeichnete die Umrisse der von mir gewünschten Form des Instruments. Roger Griffin baute sie dann für mich. Später sahen die Leute von Steinberger meine Gitarre und fragten, ob sie sich das Teil näher anschauen dürften. Das Ganze endete damit, dass sie meine Steinberger als Modell und Grundlage für ihre GM-Serie benutzten.“
In all den Jahren hat sich eines immer mehr und mehr gezeigt: Mike ist eher ein Songschreiber als ein Instrumentalist. Er ist nunmal kein virtuoser Gitarrist. Dies gibt er auch in Interviews zu. Aus seiner Feder stammen aber Songs wie Your Own Special Way oder Say It’s Allright Joe, Man Of Our Times oder Like It Or Not. Desweiteren hat er die Texte für beispielsweise Follow You Follow Me, It’s Gonna Get Better, Land Of Confusion und Dreaming While You Sleep geschrieben. Umso grösser ist die Leistung zu bewerten, die Mike nach dem Ausstieg von Steve Hackett nach den Aufnahmen von Seconds Outim Jahre 1977 vollbrachte. Er hatte – zumindestens bei den Studio-Alben – von nun an bei Genesis nicht nur die Bass-Arbeit zu leisten, sondern musste auch an der elektrischen Gitarre zeigen, was er konnte.
Mike Rutherford steht nicht – wie so mancher andere „Star“ – im zentralen Medieninteresse. Für Tratsch und Klatsch ist er ebenso wenig zu gebrauchen wie für Skandale. Der Privatmann Rutherford lebt auf einem tollen Anwesen in der Nähe von Horsham in West Sussex südlich von London. Mike heiratete am 13. November 1976. Zusammen mit seiner Frau Angie hat er drei Kinder. Sie heißen Kate (ihr Patenonkel ist übrigens Anthony Phillips), Tom und Harry. Sein großes Hobby ist der Polo-Sport, den er erfolgreich ausübt. Er hat sich dabei auch schon das Nasenbein gebrochen und die Kinnlade ausgekugelt. Dies hält ihn aber nicht davon ab, diesen Sport weiterhin voller Begeisteung zu betreiben. Nebenbei vergnügt er sich aber auch gerne bei einem schönen Tennis-Match oder beim Ski fahren. Auf den Rückhalt der Familie ist ein Musiker wie Mike, der viele Jahre damit verbracht hat, „on the road“ zu sein, sicher angewiesen. Es hat allerdings den Anschein, dass er diese Unterstützung immer erhielt und ein glückliches Leben führt. Die zig Millionen Pfund, die er dabei durch den Plattenverkauf „bei Seite legen“ konnte, tun ihr übriges. Klar ist aber auch, dass er im Laufe seiner Karriere nicht nur LPs mit Genesis verkauft hat, sondern zudem auf eine erstaunliche Solo-Karriere zurückblicken kann.
Das Ganze fing schon Ende der Siebziger an. Zusammen mit Tony Banks schrieb er 1978 die Filmmusik für den Streifen The Shout, der in Deutschland als Der Todesschrei zu sehen war.
Im Januar des Jahres 1980 erschien sein erstes Solo-Album Smallcreep’s Day. Dieses Werk orientiert sich musikalisch am typischen Genesis-Sound dieser Zeit. Nicht ganz freimachen kann sich die Scheibe zudem vom Einfluss von Anthony Phillips, der bei Smallcreep’s Day die Keyboards spielte. Bemerkenswert ist übrigens die erste Single-Auskoppelung Working In Line. Die B-Seite enthält nämlich mit Compressionein Instrumental-Stück, welches Elemente beinhaltet, die in den frühen siebziger Jahren von Genesis im Studio als reine Improvisation eingespielt wurde und die auch später nie irgendeine Verwendung auf einem Genesis-Album fand.
Auf ganz neues Territorium wagte sich Mike 1982, als er Acting Very Strange, sein zweites Solo-Werk, auf den Markt brachte. Das Besondere: Mike singt alle Songs selbt! Ein Meilenstein der Rock-Geschichte ist diese LP sicher nicht geworden, auch wenn einige nette Sachen dabei sind. Ein offenes Geheimnis ist die Tatsache, dass Mike zum Zeitpunkt der Aufnahmen der Gesangspassagen größere Mengen Whiskey zu sich nahm, um seiner Stimme den, wie er meinte, „nötigen Schliff“ zu verpassen.
Der nächste Schritt auf Solo-Pfaden war aufgrund der Erfahrungen bei Acting Very Strange klar für ihn: Er suchte sich gute Leute, die für ihn sangen! Er gründete Mike + The Mechanics und legte damit den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte par excellence. Er meinte dazu: „Dabei interessiert mich eben die Zusammenarbeit mit solch unterschiedlichen Persönlichkeiten, wie wir sie bei Mike & The Mechancis haben, vielmer, als jene, durch jahrzentelange Arbeit fest eingefahrenen Verhaltensmuster bei Genesis.“
Angefangen hat alles 1985 mit dem Debüt-Album der Mechanics, welches den schlichten Titel Mike + The Mechanics trägt. Zur Stammbesetzung gehörten Paul Carrack – Gesang, Paul Young – Gesang, Adrian Lee – Keyboards, Peter Van Hooke – Schlagzeug und natürlich Mike Rutherford – Gitarre und Bass. Damit der Kuchen gelingen konnte, brauchte man aber nicht nur fähige Musiker, sondern auch gute Songs, die ebenso gelungen produziert wurden. Die Rezeptur wurde also verfeinert mit den Herren B. A. Robertson und Christopher Neil, die zusammen mit Mike die Fäden im Hintergrund sponnen. Mister Robertson arbeitete dabei in erster Linie Hand in Hand mit Mike und schrieb die Songs. Chris Neil schrieb auch Songs zusammen mit den vorgenannten Herren, übernahm allerdings auch das Produzieren der fertigen Tracks. Dabei saß aber auch häufig der Chef persönlich mit hinter den Reglern. Herausgekommen sind im Laufe der Jahre 1985 bis 1999 fünf Studio-Alben und eine „Greatest Hits“-Zusammenstellung. Bereits ihr Erstlingswerk enthielt mit Silent Runningund All I Need Is A Miracle zwei grosse Hits. Speziell in den U.S.A. verzeichnete man grosse Erfolge und erntete sogar eine Nominierung für den Grammy.
Eines seiner seltenen Gastspiele gab Mike Rutherford 1985 auf der Scheibe Politics Of Existing von Sad Café. Hier ist Mike als Lead-Gitarrist an der Seite von Nico Ramsden zu hören. Auf der Langrille noch vertreten ist Paul Young. Ein weiteres Gastspiel lieferte Mike, als er bei einer Veröffentlichung der Hardrock-Band Verity, man höre und staune, einen kleinen Beitrag an den Keyboards ablieferte.
Das zweite Werk erschien 1988. Sowohl das Album Living Years als auch die gleichnamige Single schaffte es bis auf Platz 2 in den britischen Charts. Es war aber speziell The Living Years, welches eine ganz besondere Bedeutung für Mike hat. Während des USA-Teils der Invisible Touch-Tour verstarb Mikes Vater. In The Living Years verarbeitete er die Gefühle bezüglich seines Daddys: Es ist wichtig, den Menschen, die man liebt, dies auch einmal klar zu sagen. Es ist falsch damit zu warten, denn es könnte irgendwann zu spät sein. Die Folge des Liedes war eine Welle von Briefen, in denen viele Menschen berichteten, dass sie beim Anhören des Stücks regelrecht „wachgerüttelt“ wurden und anschliessend genau das taten, was Mike mit seinen Worten beabsichtigte. Dem Album folgte eine Tournee, die sie auch erstmals für Konzerte nach Deutschland führte.
Nach den tollen Erfolgen, die man in den Jahren 1988 und 1989 erlebte, wollte man beim dritten Streich der „Mechaniker“ eventuell zuviel. Es entstand mit Word Of Mouth ein sehr poppiges Album, dem irgendwie das Flair der ersten beiden Werke fehlt. Trotz diverser Single-Auskoppelungen blieb der ganz große kommerzielle Erfolg verwehrt. Ein interessanter Gastspieler auf dem Werk ist übrigens der Gitarrist Tim Renwick, den nicht nur die Pink Floyd-Fans von Konzerten kennen werden. Er war Mitglied und Verstärkung für Mike während der A Living Years-Tour und sollte auch sechs Jahre später live wieder mit von der Partie sein.
Nach den Mottos „weniger ist mehr“ präsentierte Mike 1995 das vielleicht beste Album der Mechanics. Beggar On A Beach Of Gold ist eine gelungene Mischung aus radiotauglichen Hits, rockigen Nummern, tollen ruhigen Songs und auch Coverversionen. Interessant ist auch die Wandlung des Erscheinungsbildes der Band in der Öffentlichkeit. Seit 1995 nämlich erwecken die Mechanics den Eindruck, es handle sich um ein Trio, welches aus den Herren Rutherford, Carrack und Young besteht. Keyboarder Adrian Lee spielte auf A Beggar On A Beach Of Gold nur noch eine untergeordnete Rolle, da zunehmend Paul Carrack seinen Part mit übernahm. Peter Van Hooke gehörte zwar noch zum Line-Up, wurde aber von Gary Wallis (ebenfalls von Pink Floyd-Konzerten bekannt) aus seinem Job als Schlagzeuger „gedrängt“. Das Ganze konnte man sich dann auch bei der folgenden Tour anschauen. Es wurde eine nette Tournee, bei der die Jungs auch in Deutschland gastierten.
Es folgte, was folgen muss. 1996 brachte man (vermutlich auf Drängen der Plattenfirma) Hitsheraus. Was drauf steht ist auch drin – Hits halt! Insgesamt 13 erfolgreiche Single-Auskopplungen, inklusive des 1996er Remake von All I Need Is A Miracle, sind auf dem Silberling vertreten. Die „13“ war eine richtige Glückszahl für die Jungs, denn Hits verkaufte sich speziell in Deutschland ausgesprochen gut.
Drei Jahre später folgte das vorerst letzte, nicht betitelte, 5. Studioalbum der Gruppe. Schnell setzte sich in Fankreisen der Titel M6 (inspiriert durch das Plattencover) durch. Mike und sein, um ihn vertretenes, „Dream-Team“ zeigten mal wieder Gespür für charttaugliche Nummern. Man landete mit Now That You’ve Gone einen großen Hit, bei dessen Produktion Brian Rawling seine Finger im Spiel hatte. Unterm Strich fehlt dem Album aber das gewisse Etwas. Hätte dieses „Etwas“ zustande kommen können, wenn B. A. Robertson wieder Song-Ideen beigesteuert hätte? Oder ist Mike einfach müde geworden und gesättigt den Erfolgen der Vergangenheit? Über weite Strecken kann M6nicht überzeugen. Es bleibt in der Qualität hinter vorangegangenen Scheiben der Herren zurück. Vielleicht wollte man hier als Trio einfach zuviel erreichen. Von Mai bis Juli 1999 vollführten Mike & The Mechanics eine ausgedehnte England-Tournee plus einige Konzerte auf dem europäischen Festland sowie eines in Irland.
Im Jahr 2000 schien dann das Ende von Mike & The Mechanics besiegelt zu sein, als Paul Young überraschend verstarb. Tatsächlich legten Paul Carrack und Mike Rutherford (mit Ausnahme des Tribute-Konzerts für Paul Young) das Projekt auf Eis und Mike begann, mit anderen Musikern und für andere Musiker zu schreiben, wie er ums im it–Interview 2004 verriet. Außerdem investierte er Zeit, die Wiederveröffentlichungen und DVD-Veröffentlichungen aus dem Genesis Back-Katalog zu promoten. Doch nach einigen Jahren der Ungewissheit entschlossen sich Mike und Paul Carrack, mit dem Mechanics weiterzumachen. Herausgekommen ist wohl das experimentellste und gewagteste Album bisher – Rewired. Eine kurze Promotion Tour (größtenteils als Support Act für Phil Collins) schloss sich an und im September nahm die Band sogar eine Show im Londoner Shepherds Bush Empire auf, das die Grundlage bildete für die DVD Live At Shepherds Bush London.
Nach der Tour wurde es ruhig um Mike und 2006-2008 drehte sich alles um die Turn It On Again-Reunion-Tour des Genesis-Trios. Soloaktivitäten gab es in dieser Zeit nicht.
2007 erklärte Mike das Projekt Mike + The Mechanics im Rahmen eines it–Interviewsfaktisch für beendet. Bereits im Jahr zuvor war Carrack die List abhanden gekommen, das Projekt fortzuführen, in einem Interview (hier klicken) erläuterte er 2009, warum das so war.
Im it-Interview 2004 verriet uns Mike, dass er mit Alex James (Blur) drei Songs aufgenommen hat. Fünf Jahre später stellt er ein neues Mechanics-Album in Aussicht und Ende 2009 bestätigte er schließlich gegenüber dem Rolling Stone, dass er mit einem neuen Sänger Andrew Roachford an einem neuen Album der Mechanics arbeitet. Schließlich erschien 2011 das Album The Road und neben Andrew Roachford, der gewissermaßen die Carrack-Rolle übernahm, konnte Mike mit Tim Howar auch noch einen echten Performer verpflichten. Dazu gab es mit Arno Carstens einen weiteren Sänger, der auch am Songwriting beteiligt war. Auf der folgenden Hit The Road Tour war Carstens aber nicht dabei. Dafür kamen mit Gary Wallis und Anthony Drennan zwei alte Bekannte ins Genesis-Umfeld zurück. Die Tour wurde 2012 fortgesetzt und alle Beteiligten stellen eine Fortsetzung des Mechanics-Projekts in Aussicht. Für 2013 sind nun aber erst einmal Aktivitäten rund um das 25jährige Jubiläum von Living Years geplant, wie uns Mike in einem Interview im Juli 2012 erklärte. Die Band wird wieder auf Tour gehen und das Album wird mit vielen Extras wiederveröffentlicht.
Wohin wird Mike Rutherford seine Mechanics führen? Hat er noch Überraschungen für uns parat? Der Weg, den Mike gegangen ist, war für ihn vorherbestimmt, und es sollte sicher alles genau so passieren. Ende er siebziger Jahre führte Armando Gallo ein Interview mit Mikes Vater, der folgendes von sich gab: „Einer meiner Vorfahren war Shelley, der Dichter, und einer der Vorfahren meiner Frau war Lord Berners, der komponierte. Also ist es schon dagewesen. Mein Vater hatte immer die Gabe der Sprache, und der Vater meiner Frau war ein Musiker und schrieb Gedichte, also glaube ich, es kam natürlich.“ Dem ist nichts hinzuzufügen!
Autor: Bernd Zindler (2000), aktualisiert von Christian Gerhardts (2005, 2009, 2012)
Stand: Oktober 2012